Bauer sucht Gegner

SID
Langlauf, Bauer, Lukas
© Getty

Nove Mesto - Nach den Frauen haben auch die deutschen Männer bei der fünften Etappe der Tour de Ski einen Einbruch erlebt.

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Rene Sommerfeldt aus Oberwiesenthal belegte nach 15 Kilometern im klassischen Stil im tschechischen Nove Mesto nur den 17. Platz. Er hatte 1:35,3 Minuten Rückstand auf den Sieger Lukas Bauer.

Der Tscheche setzte sich souverän vor Jens Arne Svartedal aus Norwegen durch und baute damit vor heimischen Publikum seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Axel Teichmann aus Bad Lobenstein kam über Platz 29 nicht hinaus, Titelverteidiger Tobias Angerer (Vachendorf) lag auf Rang 37.

Völlig verwachst

Kopfschüttelnd standen alle DSV-Starter im Ziel, wollten aber nicht aussprechen, was allen klar war: Die Skitechniker hatten bei diesem Rennen völlig daneben gelegen.

"Wir waren einfach wachsmäßig nicht dabei. Das ist die einfache Erklärung. Jeder macht mal Fehler und man vergisst in einer solchen Situation ganz schnell, wie oft uns gerade die Techniker Siege geholt haben", sagte Bundestrainer Jochen Behle und schrieb den Tour-Sieg ab: "Für mich hat Bauer heute die Tour gewonnen. Über den reden wir nicht mehr. Wir wollen jetzt gute Platzierungen", meinte der Coach.

Teichmann und Angerer konsterniert

Der als Tour-Mitfavorit ins Rennen gegangene Axel Teichmann verlor nicht nur Sekunden, sondern Minuten auf Bauer. "Der Daumen hat nicht behindert, das habe ich ausgeschaltet. Mein Ziel ist jetzt ein Platz unter den besten sechs", erklärte der Thüringer, der gegenwärtig Rang zehn mit 3:04 Minuten Rückstand auf Bauer einnimmt.

Konsterniert nahm Tobias Angerer Abschied von der Hoffnung auf den zweiten Tour-Sieg. "Das ist einer der bittersten Momente meiner Karriere. Ich wollte heute angreifen und ein Zeichen setzen - es war das falsche", meinte er.

Nur Ren Sommerfeldt konnte etwas Positives am Debakel erkennen: "Den meisten anderen Favoriten ist es auch so gegangen. Lukas läuft in einer anderen Liga, das hatte ich in der Form nicht erwartet. Ich wollte selbst unter die besten zehn kommen, aber meine Ausgangsposition ist, weil alle geschwächelt haben, nicht die schlechteste", sagte der Sachse.

Nystad verliert zehn Plätze

Zuvor hatten die deutschen Langläuferinnen auch einen Rückschlag hinnehmen müssen und Boden eingebüßt.

Die Oberwiesenthalerin Claudia Nystad wurde im tschechischen Nove Mesto über 10 Kilometer im klassischen Stil nur 27. und fiel in der Gesamtwertung von Rang 5 auf 15 zurück.

"Ich hatte heute ein Problem mit dem Ski", sagte Nystad, die auf die Siegerin Aino Kaisa Saarinen aus Finnland 1:36,2 Minuten Rückstand hatte. Hinter Saarinen belegte deren Teamkollegin Virpi Kuitunen Platz zwei und übernahm nach der fünften Etappe die Führung in der Gesamtwertung.

Sachenbacher-Stehle unzufrieden

Beste Deutsche über die Klassik-Distanz war Katrin Zeller auf Platz 13. In der Gesamtwertung verbesserte sich die Oberstdorferin auf Rang 14. Evi Sachenbacher-Stehle aus Reit im Winkl belegte Platz 23. "Ich wollte schon etwas schneller sein. Das war nicht das Gelbe vom Ei", sagte die Staffel-Olympiasiegerin von 2002. Sachenbacher-Stehle ist im Gesamttableau Zwölfte.

Manuela Henkel erklärte nach der fünften Etappe, dass sie die Heimreise antritt. Bereits vor dem 10-Kilometer-Klassikrennen hatte sich die Staffel-Olympiasiegerin von 2002 schlapp gefühlt. Den Wettbewerb beendete sie abgeschlagen auf Rang 45 von 51 Athletinnen. In der Gesamtwertung war sie deshalb auf Platz 38 abgerutscht.