Druck und Spaß bei Schalker Biathlon-Party

SID

Gelsenkirchen - Die Portion Gaudi im Schnee von Schalke soll wie immer nicht zu kurz kommen, der sportliche Ehrgeiz ist bei den Biathleten aber größer denn je.

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"Es wird höchste Zeit, dass wieder ein deutsches Team ganz oben auf dem Treppchen steht", sagte Kati Wilhelm. Die dreimalige Olympiasiegerin will mit ihrem Partner Michael Rösch bei der sechsten Auflage der World Team Challenge (WTC) in Gelsenkirchen "Biathlon-König" Ole Einar Björndalen aus Norwegen entthronen.

Björndalen hatte den Wettbewerb mit wechselnden Partnerinnen zuletzt viermal hintereinander gewonnen. "Wir deutschen Athleten fühlen uns schon ein wenig gekränkt, wenn wir Björndalen immer den Vortritt lassen müssen", sagte Wilhelm, die gemeinsam mit Rösch eines von fünf deutschen Teams stellen wird. Insgesamt zwölf Mixed-Paare streiten bei der mit 128 000 Euro dotierten Show-Veranstaltung um die Siegprämie von 24 000 Euro.

Neuner und Glagow fehlen

Im Ruhrgebiet hat die World Team Challenge inzwischen einen festen Platz. Die Veranstalter erwarten rund um die erneut ausverkaufte Veltins-Arena 49.000 Zuschauer, die sich auf das Stelldichein der nahezu kompletten Biathlon-Elite freuen.

Martina Glagow, die 2002 an der Seite von Michael Greis die Auftaktveranstaltung gewann, diesmal aber wegen einer Erkältung fehlt, wird durch Anne Preußler ersetzt. Deutschlands frisch gekürte "Sportlerin des Jahres" Magdalena Neuner sagte wegen Trainingsrückstands ab.

Enormer psychischer Druck

Obwohl der sportliche Stellenwert gering ist, schätzen die Athleten den Wettbewerb immens. "Knapp 50.000 Zuschauer sind für uns etwas ganz Besonderes, da wächst gerade beim Schießen der psychische Druck", sagte Wilhelm, die sich 2006 vom Siegerpaar Björndalen und Linda Grubben sogar überrunden lassen musste. Dieses Mal geht der norwegische Superstar mit seiner Partnerin Tora Berger an den Start.

Durch die hohe Publikums-Resonanz sieht sich auch Josef Schnusenberg, Präsident des gastgebenden Fußball-Bundesligisten Schalke 04, in seinem Bestreben bestätigt, das Event langfristig in Gelsenkirchen austragen zu können. "Der WTC ist ein gesellschaftliches Ereignis und hat eine erstaunliche Entwicklung genommen, nachdem wir anfangs belächelt wurden", sagte Schnusenberg, der von der Internationalen Biathlon-Union (IBU) die mündliche Zusage für weitere Veranstaltungen in den folgenden Jahren hat.

Die Biathleten müssen sich auf insgesamt 18 Runden über jeweils 1279 Meter beweisen. "Bei allem Spaß an der Sache entstehen Situationen, die wir im Training nicht simulieren können. Deshalb passt das Rennen optimal in unseren Vorbereitungsplan", sagte Wilhelm.