Kaputte Autos und Sieger-Sabber

Von Daniel Börlein
Bjoerndalen, Biathlon
© Getty

München - Von den ganzen Querelen vor Saisonbeginn um Finanzkrise und fehlende TV-Einnahmen haben sich die deutschen Wintersportler nicht beeindrucken lassen.

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Ackermann, Kircheisen und Frenzel dominieren die Nordische Kombination, Wilhelm, Glagow und Co. den Biathlon-Zirkus und selbst die Alpinen um Felix Neureuther und Maria Riesch scheinen allmählich in Fahrt zu kommen.

Nur unsere Ski-Adler machen mal wieder Sorgen.

Hier gibt's alle Ergebnisse und Gesamtweltcupstände im Überblick.

SPOX.com hat die Tops und Flops des Wintersport-Wochenendes zusammengefasst:

+ Sieger-Sabber: Fünf Einzelrennen ist der Biathlon-Winter der Herren erst alt und schon führt im Gesamtweltcup der, der im Biathlon irgendwie immer führt und gewinnt: Ole Einar Bjoerndalen. Da Dauersiegen aber auch ein Stück weit unsympathisch macht, sucht man bei schier Unfehlbaren gerne nach dem einen oder anderen Tadel. Beim Norweger ist das allerdings schwer. Bjoerndalen ist kollegial, auf dem Boden geblieben und ein lustiger Typ. Anzukreiden wäre ihm daher nur die unzureichende Kontrolle seines Speichelflusses. Der zähe "Seiber-Zapfen", der Bjoerndalen beim Wettkampf telegen von der markanten Kinnpartie baumelt, macht den Biathlon-Außerirdischen dann doch immerhin wieder ein bisschen menschlich.

- Vermeintliche Volkshelden: Das hätte sich Asan Tahtahunov wohl nie träumen lassen, als er sich vor etlichen Jahren fürs Skispringen entschied. Nur 0,8 Punkte hinter Martin Schmitt zu landen, so hätte der Kasache damals annehmen müssen, würde ihn plötzlich in die Weltspitze katapultieren und in seiner Heimat zum Volkshelden aufsteigen lassen. Schmitt ist allerdings längst nicht mehr der Schmitt vergangener Tage und Tahtahunov daher meilenweit vom kasachischen Volkshelden entfernt. In Trondheim lag der 21-Jährige zwar nur knapp einen Punkt hinter Schmitt, scheiterte mit einem Hüpfer auf 93 Meter allerdings ebenso kläglich in der Quali wie der Deutsche selbst. Noch schlechter als Schmitt geht nun wirklich gar nicht, und deshalb ist für den Kasachen in dieser Woche nur Platz in den Flops.

+ Milde walten lassen: Martina Glagow ist ja ein nettes Mädel, vor der Kamera, abseits der Kamera und überhaupt. Auch ihre Teamkolleginnen wissen das. Während sich die kleine Mittenwalderin also mit der Staffel in Loipe und Schießstand abmühte, krallte sich die nichtnominierte Sabrina Buchholz Glagows nagelneuen, roten Flitzer - und baute mit dem natürlich prompt einen Unfall. Glagow allerdings mochte der Crashpilotin so gar nicht böse sein. Vielleicht, weil der Staffelsieg Trost genug war, vielleicht aber auch, weil Kollegin Buchholz ganz dicke Tränen über die Wangen kullerten.

- Aspen: Ganz dickes Minus für das Wetter in Aspen und ein noch viel fetteres für die Veranstalter des alpinen Ski-Weltcups. Erst gab es zuviel Schnee, dann zuviel Nebel. Gefahren wurde trotzdem. Erst als Alexandra Meissnitzer und Anne-Sophie Barthet stürzten, kam die Einsicht, dass eine Absage doch besser gewesen wäre. Viel zu spät!

+ Drei in einem: Bjoern Einar Romoeren ist ein lustiger Vogel. Für ein Späßchen ist der Norweger eigentlich immer zu haben, auch wenn er einen Sprung mal so richtig in den Sand gesetzt hat, was in der Vergangenheit immer mal wieder vorkam. In dieser Saison fliegt Romoeren allerdings regelmäßig ganz vorne mit, liegt im Gesamtweltcup auf Platz vier. Der Norweger ist nun also nicht mehr nur lustig, sondern auch erfolgreich. Und er ist attraktiv! Findet zumindest der weibliche Teil der norwegischen Bevölkerung. Die wählten Romoeren nämlich jüngst zum drittattraktivsten Mann der Welt. Lustig, erfolgreich und attraktiv. Wow!

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