Deutschland zieht ins Viertelfinale ein

SID
Bundestrainer Vital Heynen hatte allen Grund zum Jubeln
© getty

Die deutschen Volleyballer sind bei der EM ins Viertelfinale gestürmt. Im Zwischenrundenduell mit Belgien setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen in Sofia nach einer souveränen Vorstellung 3:0 (25:16, 31:29, 25:17) durch und darf weiter auf die historische erste EM-Medaille hoffen.

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Am Mittwoch (19.45 Uhr) kann das deutsche Team Revanche für die bittere Auftaktpleite gegen Bulgarien nehmen. Der Co-Gastgeber hatte die Vorrunde als Erster der Gruppe A abgeschlossen und war direkt in die Runde der letzten Acht eingezogen, Deutschland hatte nach zwei Niederlagen und einem Sieg als Dritter den Umweg über die Play-offs nehmen müssen.

In dem für Heynen "emotional schwierigsten Spiel" gegen sein Heimatland war es im ersten Durchgang vor allem Georg Grozer, der sich stark verbessert präsentierte. Der Diagonalangreifer legte zu Beginn eine Aufschlagserie hin, der Gegner konnte den Rückstand nicht wieder aufholen.

Der Bundestrainer hatte zuvor gewarnt, das Spiel werde "kein Spaziergang". Die "roten Drachen" erwiesen sich im zweiten Durchgang als viel schwerer zu knacken. Am Ende eines offenen Schlagabtausches verwandelte Deutschland den vierten Satzball zur 2:0-Vorentscheidung.

Reif für eine Medaille?

Die Belgier, die sich in der Vorrunde sehr stark präsentiert hatten, blieben auch im dritten Satz ein unangenehmer Gegner, konnten dem WM-Dritten aber nicht mehr ernsthaft gefährlich werden.

Im Viertelfinale kann die Mannschaft nun beweisen, dass sie reif ist für die erste deutsche Medaille. Im EM-Auftaktspiel hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) gegen den früheren Angstgegner Bulgarien überhaupt nicht ins Spiel gefunden und den anvisierten Gruppensieg schon aus der Hand gegeben.

Nun gilt es, das Potenzial weiter abzurufen und die hohen Ansprüche zu erfüllen, die Mannschaft und Trainerteam an sich stellen. Die überzeugende Vorstellung gegen Belgien könnte dem European-Games-Sieger die nötigen Fügel verleihen, um die Durststrecke deutscher Männerteams bei Europameisterschaften endlich zu beenden.

Bisher gelang es vier Mal, ein EM-Halbfinale zu erreichen (1967 und 1971 der DDR sowie 1991 und 1993 nach der Wiedervereinigung). Jedes Mal musste sich die Mannschaft dann allerdings mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Im insgesamt 21. Anlauf soll nun endlich die erste Medaille her. Vor Turnierbeginn hatte Heynen als Ziel den Titel ausgerufen - bis dahin fehlen noch drei Siege.

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