Herber Rückschlag für Boll und Co.

SID
Beim ersten Einsatz von Timo Boll bei der Team-WM in Malaysia haben die DTTB-Herren gewonnen
© getty

Bei der heißersehnten Rückkehr ihres verschnupften Leitwolfs sind die deutschen Herren im ersten Härtetest bei der Team-WM in Kuala Lumpur eiskalt erwischt worden.

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Die Auswahl um den nach einer Erkältung angeschlagenen Timo Boll unterlag im dritten Gruppenspiel Frankreich 1:3 und verspielte nach zwei ernüchternden Niederlagen des EM-Rekordchampions den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde und wohl auch die direkte Qualifikation für das Viertelfinale.

Boll, der am Sonntag gegen Dänemark (3:1) noch nicht zum Einsatz gekommen war, enttäuschte bei der ersten Vorrunden-Niederlage der Vizeweltmeister seit der WM 2008 beim 0:3 gegen Emmanuel Lebesson auf ganzer Linie. Der Düsseldorfer zeigte sich beim 2:3 gegen den Ochsenhausener Bundesliga-Profi Simon Gauzy zwar verbessert, sorgte dennoch für Fragezeichen mit Blick auf die Erfolgsaussichten der ohnehin geschwächten deutschen Auswahl, die ohne den am Rücken verletzten Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Hameln) auskommen muss.

Boll zeigte sich zerknirscht. "Ich bin schon sehr enttäuscht über meine Leistung. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal in einem Spiel für die Nationalmannschaft zwei Einzel verloren habe", sagte der 34-Jährige, der vor zwei Monaten sein Comeback nach einer Knie-OP gegeben hatte: "Wenn ich mich aufstellen lasse, muss ich auch meine Leistung bringen. Sonst kritisiere ich mich auch selbst. Das war nicht das, was ich spielen wollte."

Damen treffen am Dienstag auf Nordkorea

Auch Steffen Mengel (Bergneustadt) verlor gegen Gauzy mit 2:3, einzig Abwehrspieler Ruwen Filus (Fulda) punktete beim 3:0 gegen Benjamin Brossier. Beim ersten Einsatz von Boll hatte das DTTB-Team in selber Aufstellung am Morgen Gastgeber Malaysia problemlos 3:0 bezwungen. Das Damen-Team brachte mit einem 3:2-Zittersieg über Außenseiter Brasilien, dem dritten Erfolg im dritten Spiel, den Einzug in die Hauptrunde vorzeitig unter Dach und Fach.

Für die Duelle mit England (Dienstag) und Schweden (Mittwoch/beide 6.00 Uhr) muss Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf nun auf eine deutliche Leistungssteigerung seines Führungsspielers hoffen. "Wir müssen jetzt noch mehr fighten, damit wir die Endrunde der besten zwölf Teams erreichen", sagte Boll. Nur der Gruppensieger zieht direkt ins Viertelfinale ein. Die zweit- und drittplatzierten Mannschaften ermitteln in einer Zwischenrunde die vier weiteren Teilnehmer an der Runde der besten Acht.

Bei den Damen gönnte Bundestrainerin Jie Schöpp Petrissa Solja (Berlin) und Sabine Winter eine Pause und schickte dafür Kristin Silbereisen (beide Kolbermoor) und Nina Mittelham (Bad Driburg) neben Irene Ivancan (Istanbul) ins Rennen. Gegen den Außenseiter hielt sich nur Ivancan schadlos. Nach ihrer 2:3-Auftaktniederlage gegen Bruna Takahashi holt Silbereisen mit dem 3:1 gegen Gui Lin den Siegpunkt. Der 19-jährigen Mittelham gelang bei ihrem WM-Debüt nicht ein Satzgewinn gegen Caroline Kumahara.

Am Dienstag (9.30 Uhr) geht es für die DTTB-Damen, die wegen des WM-Reglements auf ihre aus China stammenden Top-20-Spielerinnen Han Ying (Tarnobrzeg) und Shan Xiaona (Berlin) verzichten müssen, mit dem Duell mit Nordkorea weiter. Am Mittwoch (12.30 Uhr) wartet Vizeweltmeister Japan.

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