Doppelschicht für Ovtcharov

SID
Dimitrij Ovtcharov hat einen guten Start hingelegt
© getty

Beim erfolgreichen Start der deutschen Mannschaften in die Tischtennis-EM in Jekaterinburg musste Einzel-Champion Dimitrij Ovtcharov eine unnötige Doppelschicht einlegen.

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Erst durch den zweiten Punkt des Olympiadritten gewannen die Herren des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) ihr Auftaktspiel gegen Polen 3:1. Zuvor hatte der WM-Fünfte Patrick Franziska sein Einzel nach einer 2:0-Führung noch verloren und damit "Dima" wieder an die Platte gezwungen. Wie die Herren begannen auch die DTTB-Damen ihre "Operation Titel-Hattrick" mit einem Sieg, zum Auftakt wurde Tschechien 3:0 bezwungen.

"In Gedanken war ich schon bei einem 3:0 für uns", beschrieb Ovtcharov seine Überraschung über den nochmaligen Einsatz im Nachbarschafts-Duell. Mit seinem zweiten Sieg machte der Weltranglistenfünfte den immer noch ungefährdeten Auftakterfolg vor dem zweiten Spiel des Tages gegen Spanien (16.00 Uhr) perfekt.

Nach Erfolgen des zweimaligen EM-Zweiten Patrick Baum (Caen) und danach von Ovtcharov hatte Franziska gegen den naturalisierten Chinesen Wang Zeng Yi die Chance zum 3:0 ungenutzt gelassen. Vorwürfe wegen der verspielten 2:0-Satzführung, fünf vergebenen Matchbällen im dritten Durchgang und eines abermalig vergebenen 9:6-Vorsprungs im vierten Satz machte dem Düsseldorfer aber niemand.

"Eine EM ist kein Wunschkonzert"

"Optimal wäre natürlich ein 3:0 gewesen, aber eine EM ist kein Wunschkonzert. Doch Patrick wird damit klarkommen", meinte Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Ich bin froh, dass wir recht sicher gewonnen haben. Es ist aber auch normal, dass zu Beginn eines Turniers nicht immer alles so laufen kann, wie man es gerne hätte."

Bis auf die Notwendigkeit für seinen zweiten Auftritt lief der EM-Auftakt für Ovtcharov nach Wunsch. Durch den Ausfall von EM-Rekordsieger Timo Boll (Düsseldorf/Knieoperation) als Führungsspieler besonders gefordert, entledigte sich der Russland-Legionär von Champions-League-Gewinner Fakel Orenburg seiner Pflichtaufgaben gegen deutlich tiefer geführte Kontrahenten souverän. "Ich bin mit meinen Spielen zufrieden", kommentierte der 27-Jährige seine Matches denn auch nur knapp.

DTTB gegen Ukraine

Hochzufrieden war Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp mit der blütenweißen Weste ihres Teams. "Meine Mannschaft hat sehr ordentlich gespielt", kommentierte die frühere EM-Dritte die Erfolge der Weltranglistenelften Han Ying (Tarnobrzeg), der EM-Zweiten Shan Xiaona und der deutschen Meisterin Petrissa Solja (beide Berlin) mit insgesamt nur einem Satzverlust: "Vor dem ersten Spiel weiß man ja nicht, wie man tatsächlich drauf ist. Das kann schon ein entscheidendes Spiel für uns um den Gruppensieg gewesen sein."

Am Samstag treffen die Titelverteidigerinnen zum Abschluss der Vorrunde im Kampf um den Viertelfinaleinzug zunächst auf Weißrussland (7.00 Uhr) und die Slowakei (16.00). Die DTTB-Herren müssen am zweiten EM-Tag gegen die Ukraine (10.00 Uhr) antreten.

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