Neuer Ball - alte Machtverhältnisse

SID
Timo Boll will mit den Düsseldorfern erneut ganz oben stehen
© getty

Auch mit dem neuen Plastik-Ball will Timo Boll mit Borussia Düsseldorf in der Tischtennis-Bundesliga die alten Machtverhältnisse zementieren. Neben der Wiederholung des Doubles aus der vergangenen Saison peilen die Rheinländer nach zwei international höchst mäßigen Jahren zudem die Rückeroberung des Champions-League-Titels an.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Wir gehören in allen drei Wettbewerben zu den Mitfavoriten", sagte der Weltranglistenzehnte Boll vor dem Saisoneröffnungsspiel seines Teams am Samstag gegen den TTC Frickenhausen.

Bolls Understatement zum Trotz muss Düsseldorf zumindest national in Meisterschaft wie im Pokal als Titelanwärter Nummer eins gelten. Zwar wanderten der zweimalige EM-Zweite Patrick Baum und der frühere Doppel-Europameister Christian Süß zum Vizemeister und mutmaßlichen Top-Rivalen TTC Fulda ab, doch revanchierte Düsseldorf sich durch die Verpflichtung von Fuldas Team-Vizeweltmeister Patrick Franziska und holte außerdem Europas Top-Abwehrer Panagiotis Gionis (Griechenland) in die NRW-Metropole.

"Fulda und wir heben uns ein wenig ab, wobei ich uns ein Stückchen vorne sehe. Ein großes Ziel für uns ist mit Sicherheit der Gewinn der Champions League", unterstreicht Borussias Manager Andreas Preuß die Ambitionen der erfolgsgewohnten Düsseldorfer.

Umstellung einfach

Die Umstellung auf den neuen Plastikball anstelle der bisherigen Zelluloidkugel dürfte das Kalkül von Boll und Co. kaum durchkreuzen. "Die neuen Bälle sind fast besser, härter und leichter zu kontrollieren. Ich denke, dass man sich schnell daran gewöhnen kann", meinte Boll.

An neue Gesichter gewöhnen müssen sich die Fans kaum. Gionis ist schon einer von nur zwei Newcomern aus den Top 50 der Weltrangliste. Ein Debütant in der Eliteklasse ist außerdem Aufsteiger TTC Bergneustadt.

Auch zur weiteren Attraktivitätssteigerung der Liga, in der Boll eine Riege von 14 Top-50-Spielern anführt, brachte Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) vor Saisonstart eine spektakuläre Rückholaktion ins Gespräch: "Ich würde mir wünschen, dass Dimitrij Ovtcharov irgendwann wieder den Weg in die Bundesliga findet."

Erster Adressat für den Weltranglistenvierten und Europameister, der bis 2009 in Düsseldorf aufschlug, wäre beinahe zwangsläufig wieder die Borussia, wo noch der 33-jährige Boll die zentrale Rolle einnimmt. "In zwei Jahren kann man einmal darüber sprechen", sagte Preuß zum Thema Ovtcharov.