Weikert ab Montag neuer Weltpräsident

SID
Thomas Weikert will neue Reformen im Tischtennis anschieben
© getty

DTTB-Präsident Thomas Weikert (Limburg) übernimmt am Montag auch beim Weltverband ITTF den Chefposten. Der frühere Bundesliga-Spieler folgt auf Adham Sharara.

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Der Kanadier hatte den mit 209 nationalen Mitgliedsverbänden zusammen mit Volleyball weltweit größten Sportverband seit 1999 angeführt.

Seit dem vergangenen Spätsommer fungierte Weikert im ITTF-Präsidium bereits als Shararas Stellvertreter. Sein 2005 angetretenes Amt als DTTB-Chef wird der 52-jährige Weikert trotz seines Aufstiegs in der ITTF weiterhin ausüben.

Aufgrund Shararas Rückzug rückt Weikert automatisch an die ITTF-Spitze. Der Rechtsanwalt plant jedoch für den ITTF-Wahlkongress 2017 bei der voraussichtlich in Deutschland stattfindenden Einzel-WM eine Kandidatur als Präsident für eine volle vierjährige Amtszeit.

Dritter Präsident aus Deutschland

Weikert wird der dritte Präsident eines olympischen Weltverbandes aus Deutschland sein. Der Darmstädter Klaus Schormann lenkt seit 1993 bei der UIPM die internationalen Geschicke der Modernen Fünfkämpfer, und der Berchtesgadener Josef Fendt steht seit 20 Jahren an der Spitze des Rodel-Weltverbandes FIL.

"Mein Ziel war dieses Amt nie. Aber jetzt sehe ich es als Chance und Herausforderung gleichermaßen, an oberster Stelle gestalten zu können", sagte Weikert dem "SID".

Der Familien- und Sportrechtler tritt in große Fußstapfen: Sharara bewies in seiner 15-jährigen Amtszeit große Reformfreudigkeit, führte den größeren 40-mm-Ball, die Zählweise bis 11 statt zuvor 21 sowie das Frischklebeverbot erfolgreich ein und ersetzte zuletzt noch die Zelluloidkugel durch den Plastikball.

Weitere Änderungen geplant

Fortschritte bei den Bemühungen um mehr Attraktivität des Tischtennis-Sports erhofft sich Weikert nach jüngsten Tests in China vor allem von einem zweifarbigen Ball - wenigstens im Profi-Bereich: "Er erscheint mir sehr geeignet für die Präsentation in Fernsehen und Internet auch in der Super-Zeitlupe, für Zuschauer, die kein Fachpublikum sind und als Erleichterung für die Spieler."

Darüber hinaus denkt der neue Präsident des Weltverbands auch über eine generelle Begrenzung der Spielzeit nach: "Vorstellen könnte ich mir, dass bei einem 11:11 nicht mehr zwei Punkte Vorsprung für den Satzgewinn notwendig sein müssen", so Weikert.

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