French Open, Tag 7: Zverev stürmt nach Mitternacht ins Achtelfinale - Altmaier verpasst erneuten Coup

Von SPOX / sid
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Am 7. Tag der French Open hat Alexander Zverev am Jahrestag seiner schweren Verletzung an gleicher Stelle den Achtelfinaleinzug in Paris geschafft. Ausgeschieden ist dagegen Daniel Altmaier, der nicht an seine grandiose Leistung vom Sinner-Match anknüpfen konnte.

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Die Top-Stars Iga Swiatek, Coco Gauff, Holger Rune und Casper Ruud erreichten wie Zverev das Achtelfinale. Wimbledon-Siegerin Elena Rybakina schied kampflos aus.

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French Open: Zverev siegt - Altmaier chancenlos gegen Dimitrov

Alexander Zverev klopfte sich auf die Brust und schrie seine Freude laut heraus. Nach dem großen Befreiungsschlag bei den French Open gegen US-Topspieler Frances Tiafoe war dem Olympiasieger die Erleichterung deutlich anzumerken. Exakt ein Jahr nach der schweren Knöchelverletzung an selber Stelle hat Zverev sein Trauma endgültig überwunden und steht nach einer starken Leistung im Achtelfinale von Paris - Daniel Altmaier dagegen ist raus.

"Ich bin so glücklich, diese harten Matches hier wieder zu erleben. Ich bin gekommen, um zu bleiben", sagte Zverev, der beim 3:6, 7:6 (7:3), 6:1, 7:6 (7:5) gegen Tiafoe auch spielerisch überzeugte und zum sechsten Mal in Folge die Runde der besten 16 in Roland Garros erreichte.

Dort trifft er am Montag nicht wie erhofft auf seinen Landsmann Altmaier, sondern auf den Bulgaren Grigor Dimitrov, der Altmaier glatt in drei Sätzen schlug. Zverev dagegen verwandelte auf dem Court Philippe Chatrier nach fast vier Stunden seinen ersten Matchball und ließ sich von den Fans feiern. "Ich fand das Niveau von Satz zwei bis vier sehr gut", lobte Boris Becker am Eurosport-Mikrofon.

Zverev bewegte sich gut, setzte den Gegner mit seinem aggressiven Spiel unter Druck und schnupperte mehrfach an einem Break. Das aber holte sich schließlich Tiafoe, der eine kurze Schwächephase Zverevs gnadenlos bestrafte und die Unsicherheit zurück ins Spiel seines Kontrahenten brachte. Mit einem Doppelfehler beendete Zverev schließlich den Satz zu seinen Ungunsten.

Anschließend aber stabilisierte er sich wieder und krallte sich den wichtigen zweiten Durchgang im Tiebreak. Eine Schrecksekunde Anfang des dritten Satzes, als er wegrutschte und bei den Zuschauern unschöne Erinnerungen auslöste, überstand Zverev ebenso wie das frühe Break Tiafoes. Im restlichen dritten Satz zeigte er sich von seiner besten Seite und erinnerte zum ersten Mal seit Langem wieder an den Topspieler früherer Tage.

Der zuletzt häufig zu passiv agierende Zverev, der diesmal aber erfrischend oft am Netz auftauchte und dort immer wieder punktete, gewann zwischenzeitlich sechs Spiele in Folge. Gegen Ende der Partie wurde es dann noch einmal eng, aber Zverev behielt die Nerven.

Gegen Dimitrov geht Zverev nun als Favorit ins Match, auch die möglichen Anschlussaufgaben scheinen in dieser Form durchaus machbar.

Altmaier hatte zuvor beim 4:6, 3:6, 1:6 gegen Dimitrov keine Chance gehabt. Nach seinem hochemotionalen Fünfeinhalb-Stunden-Krimi gegen Jannik Sinner in der Runde zuvor fehlten dem Kempener merklich die Kräfte, um den zweiten Achtelfinaleinzug nach 2020 klarzumachen.

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French Open: Gauff stoppt Andreeva - Swiatek im Schnelldurchlauf

Der vielbeachtete Lauf von Shootingstar Mirra Andreeva bei den French Open ist gestoppt. Die erst 16 Jahre alte Russin musste sich im Duell der beiden letzten im Turnier verbliebenen Teenager der Vorjahresfinalistin Coco Gauff (19/USA) geschlagen geben und verpasste das Achtelfinale von Paris. Topfavoritin Iga Swiatek aus Polen erreichte die Runde der besten 16 dagegen locker.

6:7 (5:7), 6:1, 6:1 hieß es nach 2:03 Stunden auf dem Court Suzanne Lenglen zwischen Andreeva und Gauff, welche für die junge Russin, die nach starkem Beginn zusehends den Faden verlor, am Ende eine Nummer zu groß war. Andreeva , die in Paris auffällig aufgeräumt und selbstbewusst auftritt, verpasste damit ihren ersten Sieg gegen eine Top-Ten-Spielerin sowie den Premieren-Einzug in ein Grand-Slam-Achtelfinale. Sie ist die jüngste Spielerin seit 18 Jahren, die bei den French Open die dritte Runde erreicht hat.

"Sie hat eine große Zukunft vor sich. Ich erinnere mich, wie ich hier mit 16 gespielt habe", sagte Gauff im Anschluss: "Ich habe mich auch nach dem verlorenen ersten Satz an meinen Gameplan gehalten." Die Weltranglistensechste darf weiter von ihrem ersten großen Titel träumen - im Vorjahr war sie Swiatek im Endspiel klar in zwei Sätzen unterlegen.

Die Polin marschierte derweil im Schnelldurchlauf ins Achtelfinale und verpasste ihrer chinesischen Gegnerin Wang Xinyu eine denkwürdige Abreibung. 6:0, 6:0 siegte Swiatek nach gerade einmal 51 Minuten.

Wesentlich mehr Arbeit hatte Ons Jabeur mit Olga Danilovic aus Serbien. Die Weltranglisten-7. aus Tunesien verlor den ersten Satz und stand erst nach über zwei Stunden als Siegerin fest. 4:6, 6:4, 6:2 hieß es zugunsten Jabeurs, die im Achtelfinale auf Bernarda Pera aus den USA treffen wird.

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French Open: Auch Ruud und Rune im Achtelfinale

Vorjahresfinalist Casper Ruud darf bei den French Open weiter vom ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere träumen. Der 24 Jahre alte Norweger schlug den Chinesen Zhizhen Zhang mit 4:6, 6:4, 6:1, 6:4 und folgte den Topfavoriten Carlos Alcaraz und Novak Djokovic souverän ins Achtelfinale von Paris.

Auch der ambitionierte junge Däne Holger Rune (20) überstand die dritte Runde wenig später problemlos. Beim 6:4, 6:1, 6:3 ließ er dem Argentinier Genaro Alberto Olivieri auf dem Court Philippe Chatrier keine Chance. Im Achtelfinale könnte nun der an Position neun gesetzte US-Amerikaner Taylor Fritz auf Rune warten.

Der Weltranglistenvierte Ruud überstand durch seinen Erfolg erst zum zweiten Mal in seiner Karriere die dritte Runde in Roland Garros. Nach seiner Finalniederlage gegen Rekord-Champion Rafael Nadal im Vorjahr zählt er auch diesmal zum erweiterten Favoritenkreis - spielte bislang aber eine durchwachsene Sandplatz-Saison.

Sein Gegner Zhang verpasste es derweil, als erster Chinese in der Open Era (seit 1968) ins Achtelfinale des Sandplatz-Grand-Slams einzuziehen. Dies war ihm beim Masters in Madrid noch gelungen, als er auf dem Weg in die Runde der besten 16 unter anderem Top-Ten-Spieler Taylor Fritz ausgeschaltet hatte.

Letzterer flog am Samstag auch in Paris früh aus dem Turnier - und ist damit bereits der fünfte Top-Ten-Spieler, der das Achtelfinale verpasst. Gegen den Argentinier Francisco Cerundolo verlor der US-Amerikaner verdient mit 6:3, 3:6, 4:6, 5:7. Cerundolo hatte in der zweiten Runde bereits den Deutschen Yannick Hanfmann ausgeschaltet.

Am Freitag waren bereits die beiden Topfavoriten auf den Titel in Paris souverän ins Achtelfinale eingezogen. Grand-Slam-Rekordsieger Djokovic trifft dort am Sonntag auf den ungesetzten Peruaner Juan Pablo Varillas - der Weltranglistenerste Alcaraz bekommt es mit Lorenzo Musetti (Italien/Nr. 17) zu tun. Alcaraz' möglicher Viertelfinalgegner Stefanos Tsitsipas, der Finalist von 2021, spielt am Sonntag gegen den Österreicher Sebastian Ofner.

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French Open: Mitfavoritin Rybakina muss erkrankt zurückziehen

Wimbledonsiegerin Elena Rybakina muss ihre Titelhoffnungen bei den French Open frühzeitig aufgeben. Die 23 Jahre alte Kasachin konnte am Samstag wegen einer Erkrankung nicht zu ihrem Drittrundenmatch in Paris antreten. Die Spanierin Sara Sorribes Tormo erreichte damit kampflos das Achtelfinale.

"Ich bin sehr enttäuscht, dass ich nicht spielen kann", sagte Rybakina: "Ich habe mich gestern und vorgestern schon nicht wohlgefühlt. Ich konnte nicht schlafen und hatte Fieber."

Die kraftvolle Spielerin zählte in Roland Garros zu den Mitfavoritinnen. Bei den Australian Open im Januar hatte sie das Finale erreicht und zuletzt mit einem Triumph in Rom auch ihre Klasse auf Sand nachgewiesen.

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French Open, Tag 7: Die Top-Matches im Überblick

  • Frauen

Spielerin 1Spielerin 2Ergebnis/Uhrzeit
Elena Rybakina (RUS/4)Sara Sorribes Tormo (SPA)Abgesagt
Mirra Andreeva (RUS)Coco Gauff (USA/6)7:6, 1:6, 1:6
Iga Swiatek (POL/1)Xinyu Wang (CHN)6:0, 6:0
Olga Danilović (SRB)Ons Jabeur (TUN/7)6:4, 4:6, 2:6
  • Männer

Spieler 1Spieler 2Ergebnis/Uhrzeit
Zhizhen Zhang (CHN)Casper Ruud (NOR/4)6:4, 4:6, 1:6, 4:6
Holger Rune (DEN/6)Genaro Alberto Olivieri (ARG)6:4, 6:1, 6:3
Francisco Cerúndolo (ARG/23)Taylor Fritz (USA/9)3:6, 6:3, 6:4, 7:5
Daniel Altmaier (GER)Grigor Dimitrov (BUL/28)4:6, 3:6, 1:6
Alexander Zverev (GER/22)Frances Tiafoe (USA/12)3:6, 7:6, 6:1, 7:6

 

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