French Open, Tag 9: Swiatek profitiert von Aufgabe - Ruud und Rune mit Neuauflage des Vorjahres-Viertelfinals

Von SPOX/sid
Iga Swiatek
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An Tag neun der French Open ist Alexander Zverev ins Viertelfinale eingezogen. Vorjahresfinalist Casper Ruud ist eine Runde weiter und trifft dort, wie schon im letzten Jahr, auf Holger Rune. Auch die Weltranglistenerste Iga Swiatek setzt sich in ihrem Match durch.

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Alexander Zverev
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French Open: Zverev problemlos gegen Dimitrov

Alexander Zverev hat bei den French Open auch die knifflige Aufgabe gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow gelöst und steht im Viertelfinale des Sandplatz-Grand-Slams. 6:1, 6:4, 6:3 gewann der Olympiasieger nach einer starken Leistung und machte nach seiner langen Verletzungspause den nächsten Schritt zurück in die Weltspitze. Im Viertelfinale wartet mit dem Argentinier Tomas Martin Etcheverry die nächste lösbare Aufgabe.

"Die Art und Weise, wie ich gespielt habe, und dass ich wieder im Viertelfinale stehe, das ist schon großartig", sagte Zverev direkt nach der Partie im On-Court-Interview mit Fabrice Santoro: "Wochenlang konnte ich nach meiner Verletzung nicht laufen, und jetzt stehe ich wieder hier."

Zverev steht damit zum fünften Mal in seiner Karriere im Viertelfinale von Paris und kämpft am Mittwoch um die dritte Halbfinalteilnahme in Folge. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung auf das Turnier ist das bereits ein Erfolg - der 26-Jährige profitierte aber auch von einer günstigen Auslosung.

Coco Gauff
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French Open: Swiatek und Gauff eine Runde weiter

Topfavoritin Iga Swiatek ist bei den French Open in Paris weiter auf Kurs Titelverteidigung. Die Weltranglistenerste aus Polen, die 2020 und 2022 in Roland Garros triumphiert hatte, profitierte beim Stand von 5:1 im ersten Satz von einer verletzungsbedingten Aufgabe ihrer ukrainischen Gegnerin Lessja Zurenko und steht im Viertelfinale.

Dort kommt es zur Neuauflage des Vorjahresfinals gegen die US-Amerikanerin Coco Gauff. 2022 hatte Swiatek Gauff glatt in zwei Sätzen geschlagen und ihren zweiten von heute drei Grand-Slam-Titeln eingefahren.

Casper Ruud
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French Open: Ruud und Rune mit Neuauflage des Viertelfinals von 2022

Vorjahresfinalist Casper Ruud hat bei den French Open souverän sein Achtelfinale gewonnen und trifft in der Neuauflage des emotionalen Vorjahres-Viertelfinals auf Holger Rune. Der 24 Jahre alte Norweger Ruud schlug den Chilenen Nicolas Jarry am Montag 7:6 (7:3), 7:5, 7:5 - der Däne Rune (20) gewann sein Match gegen den Argentinier Francisco Cerundolo im Champions-Tiebreak mit 7:6 (7:3), 3:6, 6:4, 1:6, 7:6 (10:7).

Rune dürfte damit deutlich erschöpfter in das Match am Mittwoch gehen als sein norwegischer Kontrahent. Gegen Cerundolo, der in der zweiten Runde Yannick Hanfmann ausgeschaltet hatte, machte er ungewohnt viele Fehler und musste lange zittern. Rune überstand drei brisante Breakbälle beim Stand von 3:4 im fünften Satz und sicherte sich den Sieg in einer dramatischen Schlussphase.

"Es hat so viel Spaß gemacht heute", sagte Rune nach der Partie: "Ich habe mir am Ende gesagt "entspanne dich, spiele Tennis und genieße es'."

2022 war es während des Aufeinandertreffens zwischen Ruud und Rune in der Runde der letzten Acht hoch hergegangen. Ruud, der in vier Sätzen gewann, rüffelte anschließend seinen jungen Kollegen. "Wenn du auf einer großen Bühne stehst, ist es vielleicht an der Zeit, ein bisschen erwachsen zu werden", sagte er damals.

Schon beim ATP Masters in Rom war es zuletzt zu einem erneuten Duell der Skandinavier gekommen. Im fünften Match gegeneinander setzte sich dabei erstmals Rune durch.

jabeur
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French Open: Jabeur komplettiert Viertelfinal-Sammlung

Die Tunesierin Ons Jabeur hat ihre Viertelfinal-Sammlung bei Grand Slams komplettiert: Die 28-Jährige steht nach einem 6:3, 6:1-Erfolg gegen die US-Amerikanerin Bernarda Pera erstmals in der Runde der letzten Acht bei den French Open. Zuvor war sie auch schon in Melbourne so weit gekommen, in Wimbledon und New York reichte es im vergangenen Jahr sogar für zwei Finalteilnahmen.

Ihren Traum vom ersten Grand-Slam-Triumph brachte Jabeur nun mit nach Paris. "Wenn es so sein soll, werde ich es eines Tages schaffen", sagte sie zu Turnierbeginn und fügte schmunzelnd an: "Wenn nicht, werde ich eine Tochter bekommen und sie dazu bringen, Wimbledon zu gewinnen."

Zunächst geht aber Jabeurs Lauf in Roland Garros weiter mit einem Duell gegen die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia, die mit einem 6:7 (3:7), 6:3, 7:5-Erfolg nach fast vier Stunden Spielzeit gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo erstmals das Viertelfinale bei einem Major erreichte. Es war das drittlängste Frauen-Match beim Sandplatz-Grand-Slam seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1968.

Andreas Mies
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French Open: Mies im Doppel im Halbfinale von Paris

Andreas Mies steht bei den French Open im Halbfinale der Doppel-Konkurrenz. An der Seite seines niederländischen Partners Matwe Middelkoop siegte der 32 Jahre alte Kölner im Viertelfinale mit 7:6 (8:6), 6:1 gegen die an Position drei gesetzten Jean-Julien Rojer und Marcelo Arevalo (Niederlande/El Salvador).

Mies peilt damit weiter seinen dritten Titel in Roland Garros an. Die ersten beiden hatte er 2019 und 2020 an der Seite seines deutschen Kollegen Kevin Krawietz eingefahren, der am Dienstag mit seinem neuen Partner Tim Pütz um den Halbfinaleinzug kämpft.

svitolina
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French Open: Ukrainerin Svitolina vor brisantem Duell in Paris

Elena Svitolina wollte kein weiteres Öl ins Feuer gießen. "Ich habe die letzten beiden Matches bereits gegen russische Spielerinnen gespielt, also wird es jetzt nicht viel anders", sagte die Ukrainerin vor ihrer Partie gegen Aryna Sabalenka im Viertelfinale der French Open. Die Brisanz ihres Duells mit der Belarussin aber lässt sich nicht so einfach wegmoderieren.

Svitolina schreibt gerade eigentlich an einer märchenhaften Comeback-Geschichte. Im Oktober ist sie erstmals Mutter geworden und spielt nun vielleicht das beste Tennis ihres Lebens - am Dienstag liegt der Fokus unweigerlich aber auch auf der Sportpolitik. Denn anders als von IOC-Präsident Thomas Bach unbelehrbar postuliert, ist das Tennis auch dieser Tage in Paris kein leuchtendes Beispiel für das positive Miteinander russischer und belarussischer Athleten mit ukrainischen - und auch keines für die Trennbarkeit von Sport und Politik.

Nahe des Eiffelturms ist das Thema Tag für Tag präsent. Sabalenka, die Weltranglistenzweite und Australian-Open-Siegerin, gibt seit ihrem Zweitrundenmatch mit Verweis auf ihre "mentale Gesundheit" keine Pressekonferenzen mehr. Zuvor hatte sie bohrende Nachfragen unter anderem zu ihren Verbindungen zum belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko unbeantwortet gelassen.

Und die Russin Darja Kassatkina, die sich klar gegen Wladimir Putins Angriffskrieg positioniert hatte, verließ Paris nach Buhrufen des Publikums "mit einem bitteren Gefühl". Dabei hatte sie nach ihrer Niederlage nur Svitolinas Verzicht auf einen Handshake respektiert und ihrer siegreichen Gegnerin mit einer anerkennenden Geste gratuliert, was die Fans offenbar nicht erkannten.

In der durchaus aufgeladenen Gemengelage kommt es nun also zum Duell zwischen Sabalenka und Svitolina, die sich seit Kriegsbeginn für ihre Heimat stark macht. Beim WTA-Turnier in Charleston veranstaltete sie einen Schaukampf und spendete den Erlös anschließend ebenso an ukrainische Kinder wie nach ihrem Turniersieg in Straßburg das Preisgeld. "Es ist sehr wichtig, den Menschen auch weiterhin zu helfen. Kinder sind unsere Zukunft, und es ist eine harte Zeit", sagte Svitolina im Tennischannel.

Im Februar traf sie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und sprach sich dort klar gegen die durch das IOC vorangetriebene Wiedereingliederung russischer und belarussischer Athleten in den Olympischen Sport aus. "Es wäre traurig und die falsche Entscheidung, sie unter neutraler Flagge starten zu lassen", sagte Svitolina, die auch einige Tennisspielerinnen für ihre (fehlende) Haltung zur russischen Invasion kritisierte.

Der Krieg in ihrem Heimatland ist für sie in Roland Garros allgegenwärtig. "Ich empfinde oft einen Mix aus verschiedenen, schlechten Gefühlen. Da ist Wut, Trauer, Schwere. Diese Schwere, die alle Ukrainer täglich empfinden", sagte sie.

Und doch: Die 28-Jährige erlebt derzeit auch die schönen Seiten des Lebens. Nach der Geburt von Töchterchen Skai im Oktober klettert Svitolina derzeit im Rekordtempo zurück in die Weltspitze. Die Herzen der französischen Fans, die sie nicht erst nach dem Aus von Ehemann Gael Monfils bedingungslos unterstützen, hat sie bereits erobert. Sie fühle sich wie die "letzte verbliebene Französin im Turnier", sagte Svitolina vor ihrem brisanten Viertelfinale.

Alexander Zverev kriegt es in der vierten Runde der French Open mit Grigor Dimitrov zu tun.
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French Open, Tag 8: Die Matches des Tages

  • Frauen

Spielerin 1Spielerin 2Uhrzeit/Ergebnis
Bernarda PeraOns Jabeur (7)3:6, 1:6
Sara Sorribes TormoBeatriz Haddad Maria (14)7:6, 3:6, 5:7
Anna Karolina SchmiedlovaCoco Gauff (6)5:7, 2:6
Iga Swiatek (1)Lesia Tsurenko5:1, Aufgabe Tsurenko
  • Männer

Spieler 1Spieler 2Uhrzeit/Ergebnis
Nicolas JarryCasper Ruud (4)6:7, 5:7, 5:7
Holger Rune (6)Francisco Cerundolo (23)7:6, 3:6, 6:4, 1:6, 7:6 (10:7)
Tomas EtcheverryYoshihito Nishioka (27)7:6 (10:8), 6:0, 6:1
Grigor Dimitrov (28)Alexander Zverev (22)1:6, 4:6, 3:6
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