Tennis, Grand Slams: Was passiert bei 6:6 im fünften Satz? Alle Infos zum Modus und der Regel-Revolution

Von Julius Ostendorf
Alexander Zverev ist Dritter der Weltrangliste.
© getty

Was passiert im Tennis eigentlich im fünften Satz beim Stand von 6:6? Diese Frage hat bisher jedes Grand Slam-Turnier anders beantwortet. Mit der neuen Regeländerung soll sich das nun ändern. SPOX bringt Euch auf den neusten Stand.

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Jahrelang herrschte beim Stand von 6:6 im fünften Satz das reinste Regelchaos. Weil jedes Grand Slam-Turnier seine eigenen Brötchen backte, war es für Fans und Interessierte nahezu unmöglich den Durchblick zu behalten. Eine zunächst zeitlich begrenzte Regeländerung soll nun für Einheitlichkeit sorgen.

Tennis, Grand Slams: Was passiert bei 6:6 im fünften Satz? Alle Infos zum Modus und der Regel-Revolution

Das Regelwirrwarr soll sich nun also ändern. In einer gemeinsam veröffentlichten Mittelungen verkündeten die Verantwortlichen der vier Grand Slam-Turniere, dass man sich, beginnend mit den French Open (22. Mai bis 05. Juni), auf eine einheitliche Lösung geeinigt habe.

Diese sieht vor, dass beim Stand von 6:6 im fünften Satz ein Tiebreaker die Entscheidung bringen wird. Hier gelten von nun an die Regeln, die bis dato nur im australischen Melbourne Anwendung fanden. Es gewinnt also derjenige, der zuerst die Marke von zehn Punkten erreicht hat und dabei mindestens zwei Punkte Vorsprung auf seinen Gegner hält.

Insgesamt vier Grand-Slam-Turniere stehen jedes Jahr im Tennis-Kalender. Obwohl die Ergebnisse aller vier in eine Wertung einfließen, waren die Regeln bezüglich des entscheidenden Spiels im fünften Satz bislang unterschiedlich.

Im folgenden seht Ihr eine Auflistung der zuvor geltenden Regelungen.

  • Australian Open: Tiebreak bis zehn Punkte mit mindestens zwei Punkten Vorsprung
  • Wimbledon: Tiebreak bis sieben Punkte, wenn es im Entscheidungssatz 12:12 stand
  • French Open: kein Tiebreak
  • US Open: Tiebreak bis sieben Punkte

 

Regeländerung gilt vorerst nur für 2022

Laut dem Dachverband der Turniere, dem sogenannten Grand Slam Board, soll die Regeländerung dem "großen Wunsch nach mehr Einheitlichkeit" nachkommen. Man erhofft sich davon ein besseres Erlebnis sowohl für Fans und Interessierte als auch für die Spielerinnen und Spieler selbst.

Dennoch ist die Anpassung noch nicht in Stein gemeißelt. So soll die Regelung zunächst nur für das restliche Jahr respektive die drei in 2022 noch ausstehenden Grand Slam-Turniere (siehe unten) gelten. Anschließend wollen die Tennisorganisationen der Männer (ATP) und der Frauen (WTA) sowie der Weltverband (ITF) eine abschließende Entscheidung treffen. Wenn die Regelrevolution überzeugt, besteht demnach eine realistische Chance, dass sie dauerhaft erhalten bleibt.

Alexander Zverev trifft im Halbfinale der French Open auf Rafael Nadal.
© getty
Alexander Zverev trifft im Halbfinale der French Open auf Rafael Nadal.

Tennis: Wann finden die Grand Slams in diesem Jahr statt?

TurnierDatum
Australian Open17.01. - 30.01. (Sieger: Nadal)
French Open22.05. - 05.06.
Wimbledon27.06. - 10.07.
US Open29.08. - 11.09.