Davis Cup: Deutschland spielt Qualifikation 2022 in Brasilien - Endrunde wird ausgeweitet

SID
Die deutschen Tennisprofis müssen sich für die kommende Davis-Cup-Endrunde über ein Auswärtsspiel in Brasilien qualifizieren. Außerdem präsentierten die Veranstalter eine Neuerung beim Ablauf der Endrunde.
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Die deutschen Tennisprofis müssen sich für die kommende Davis-Cup-Endrunde über ein Auswärtsspiel in Brasilien qualifizieren. Außerdem präsentierten die Veranstalter eine Neuerung beim Ablauf der Endrunde.

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Die Auslosung am Sonntag in Madrid ergab eine Ansetzung der Qualifikationsrunde für den 4. und 5. Mär. Auf dem Papier ist die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) nach dem Halbfinaleinzug in dieser Saison favorisiert, Brasilien besitzt in Thiago Monteiro (ATP-89.) derzeit nur einen Top-100-Spieler.

Neben den diesjährigen Finalisten Kroatien und Russland sind für die nächste Endrunde bereits Großbritannien und Serbien gesetzt, denen am Sonntag Wildcards zugeteilt wurden. Dazu kommen die zwölf Sieger aus der Qualifikationsrunde im März.

Tennis: Davis-Cup-Endrunde künftig in fünf Städten

Die Endrunde des Davis Cups wird hingegen ab dem kommenden Jahr auf fünf Gastgeberstädte ausgeweitet. Das gaben David Haggerty, Präsident des Tennis-Weltverbandes ITF, und Enric Rojas, Geschäftsführer des Ausrichters Kosmos Tennis bekannt. Der wichtigste Team-Wettbewerb im Männer-Tennis wird hingegen für die Finalrunde am Jahresende von 18 auf 16 Mannschaften reduziert.

Zunächst soll es vier Vorrundengruppen in vier verschiedenen Städten geben, nach nur zwei Tagen Pause startet die K.o.-Runde mit dem Viertelfinale an einem neutralen Ort. Über die Ausrichter der Gruppenphase wird Mitte März nach der Qualifikationsrunde entschieden, auch der Gastgeber der K.o.-Runde steht noch nicht fest.

Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, dass diese bis 2026 in Abu Dhabi ausgetragen werden soll. Es gebe eine "bevorzugte Option", sagte Rojas am Sonntag lediglich, jedoch sei "noch nichts unterschrieben oder zu verkünden". Eine Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen.

Die ersten beiden Endrunden des reformierten Wettbewerbs fanden in Madrid statt, in diesem Jahr gab es zudem Vorrunden in Innsbruck und Turin. Fußball-Profi Gerard Pique vom FC Barcelona hatte 2018 die Rechte am seit 1900 bestehenden Davis Cup mit seiner Investmentfirma Kosmos für 25 Jahre für angeblich drei Milliarden Dollar erworben.

Tennis-Legende Hewitt: "Sie machen den Wettbewerb kaputt"

Anstelle von vier über das gesamte Jahr verteilten Runden mit Heim- und Auswärtsspielen in der Weltgruppe gibt es seither ein Finalturnier am Jahresende mit einer Vorrunde und einer K.o.-Phase mit jeweils zwei Einzeln und einem Doppel über zwei Gewinnsätze.

Das neue Format hatte viel Kritik hervorgerufen, Olympiasieger Alexander Zverev verzichtete als lautstarker Gegner sowohl 2019 als auch in diesem Jahr auf eine Teilnahme. Auf die Gerüchte über einen Wechsel nach Abu Dhabi hatte der australische Teamkapitän und frühere Weltranglistenerste Lleyton Hewitt bereits mit großem Unverständnis reagiert.

"Wenn sie die Seele des Davis Cups für weitere fünf Jahre an den Nahen Osten verkaufen, finde ich das lächerlich und sie machen den Wettbewerb wirklich kaputt", sagte der zweimalige Grand-Slam-Sieger in der vergangenen Woche.

Davis Cup: Die Gewinner der letzten zehn Jahre

AustragungFinalortSiegerFinalgegnerErgebnis
2019Madrid, SpanienSpanienKanada2:0
2018Villeneuve-d'Ascq, FrankreichKroatienFrankreich3:1
2017Villeneuve-d'Ascq, FrankreichFrankreichBelgien3:2
2016Zagreb, KroatienArgentinienKroatien3:2
2015Gent, BelgienGroßbritannienBelgien3:1
2014Villeneuve-d'Ascq, FrankreichSchweizFrankreich3:1
2013Belgrad, SerbienTschechienSerbien3:2
2012Prag, TschechienTschechienSpanien3:2
2011Sevilla, SpanienSpanienArgentinien3:1
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