Mischa Zverev exklusiv über den Triumph seines Bruders: "Ich hoffe sehr, dass die anderen Spieler noch mehr Angst haben werden"

Von Jannik Schneider
Alexander Zverev mit Bruder und Coach Mischa nach seinem Triumph bei den ATP-Finals.
© getty

Mischa Zverev, der seinen Bruder Alexander auch als Coach und Manager betreut, erklärt nach dessen Triumph bei den ATP-Finals in Turin bei SPOX die Schlüssel für den Erfolg und wagt einen Ausblick in die Zukunft.

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"So großartig gefeiert haben wir gar nicht. Ich bin mit der Familie heimgefahren, weil wir am nächsten Tag schon weiterfliegen mussten. Und bei Sascha war es ähnlich. Aber die Momente mit der Mannschaft in der Umkleide haben wir alle genossen", erzählt Mischa Zverev.

Dabei hätte es jede Menge Gründe zu ausufernden Feiern gegeben.

Die Art und Weise, wie sich Alexander Zverev beim 6:4, 6:4 im Finale gegen seinen eigentlichen Angstgegner Daniil Medvedev zum zweiten Mal nach 2018 zum Champion bei den ATP-Finals krönte, war schlicht und ergreifend beeindruckend.

Mischa Zverev: "Vielleicht keine einzige Fehlentscheidung"

"Sein Plan war von Anfang an gut und die Ausführung war nahezu perfekt. Er hat die richtige Position hinter der Grundlinie gefunden und konnte das Tempo selbst bestimmen und auch wechseln. Er war sehr variabel, hat Serve and Volley gespielt und sogar Rückhand-Slice-Angriffe habe ich gesehen", meint Mischa Zverev mit einem Schmunzeln.

Ein weiterer Schlüssel: die Beinarbeit. "Dazu bewegte er sich sehr gut und vor allem richtig. Nach dem langen Match gegen Novak war das meine größte Angst - der körperliche Zustand", verrät Mischa Zverev.

Eine Angst, die unbegründet blieb. Zverev glaubte an seinen Spielplan und wurde im Lauf des Matches "mental immer stärker", immer konzentrierter und ruhiger.

"Es gab vielleicht keine einzige Fehlentscheidung. Das ist normalerweise ein Zeichen dafür, dass ein Spieler sehr ruhig ist und genug Zeit hat, um die Spielsituation ausreichend zu analysieren", war auch Mischa Zverev beeindruckt.

Zverev: "Arsch aufreißen" für den Grand-Slam-Titel

Nach dem Titel dachte Alexander Zverev aber bereits nach vorne. Das Ziel für 2022: der ersehnte erste Grand-Slam-Erfolg.

"Ich kann nur eins sagen: Ich werde dafür alles tun", erklärte er: "Ich werde so viel Arbeit wie möglich reinstecken und meinen Arsch dafür aufreißen, dass es passiert."

Sein Bruder ist sich sicher, dass dieser Erfolg in Turin genau der richtige Antrieb für den Schritt zum Grand-Slam-Titel 2022 ist.

"Der Erfolg ist das eine, das andere ist, wie und gegen wen er gewonnen hat. Ein so großer Sieg gibt einem Selbstvertrauen und ich sehe in ihm einen kompletteren Spieler als noch Anfang des Jahres. Ich hoffe sehr, dass er einen Schub bekommen hat und dass die anderen Spieler noch mehr Angst haben werden, gegen Sascha spielen zu müssen", sagt Mischa Zverev.

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