Tennis - Kevin Krawietz während Coronakrise: "Abschachteln" im Discounter

SID
Kevin Krawietz steht derzeit nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Discounter.
© imago images

Tennisprofi Kevin Krawietz nutzt seine unfreiwillige Freizeit in der Coronakrise und geht zum ersten Mal in seinem Leben einem Job abseits des gelben Filzballs nach. "Seit ein paar Wochen arbeite ich auf 450-Euro-Basis bei einem Discounter", sagte der French-Open-Sieger im Doppel im Interview mit dem Spiegel.

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Neben Vorhand, Rückhand, Volley und Co. stapelt der 28 Jahre alte Coburger nebenbei Kisten im örtlichen Supermarkt. "Ich räume zusammen mit einem Kumpel Regale ein und aus, schaue, dass Wurst und Käse aufgefüllt sind, sortiere leere Kartons aus, wir nennen das abschachteln", berichtet Krawietz: "Letzte Woche habe ich einmal vor dem Eingang Security gemacht, die Einkaufswagen mit Desinfektionsmittel besprüht."

Er habe generell schon länger vorgehabt, "mal in einen normalen Job reinzuschauen. Durch Corona habe ich nun die Gelegenheit dazu", sagte Krawietz, der über eine Bekannte erfuhr, dass zurzeit händeringend Leute für den Filialen gesucht werden. Durch seinen neuen Job habe er vor allem "mehr Wertschätzung".

"Die Kollegen hier stehen teilweise um fünf Uhr auf, sind ab halb sechs im Laden, um die Regale zu befüllen. Ich hingegen hatte in meinem Leben den Luxus, mein Hobby zum Beruf machen zu können", sagte Krawietz, der seinem richtigen Beruf natürlich trotz des neuen Nebenjobs noch nachgeht. "Ich darf als Profi dank einer Ausnahmegenehmigung in einer Tennishalle trainieren, da spiele ich drei-, viermal die Woche", sagte Krawietz.

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