Jan-Lennard Struff: "2020 wird international kein Profitennis mehr stattfinden"

Von SPOX
Jan-Lennard Struff war als Gast im Tennis-Podcast "Advantage".
© imago images

Jan-Lennard Struff ist einer der Tennisprofis, dich sich in den vergangenen Jahren am meisten verbessert haben. Und auch in der Öffentlichkeit tritt der Weltranglisten-34. selbstbewusster und mit einer klareren Meinung auf. Zur Corona-Krise und zum Thema Doping hat er sich im neuen Podcast "Advantage" geäußert.

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"2020 wird international meiner Meinung nach kein Profitennis mehr stattfinden. Einfach weil es nicht möglich sein wird, dass alle Spieler aufgrund der unterschiedlichen Reisebeschränkungen zu den Turnieren reisen können", sagte Struff in neuen Podcast "Advantage - der Tennis &Sportpodcast". Auch an den Turnierorten gebe es mitunter noch genug Probleme.

Struff selbst darf dank einer Sondergenehmigung wieder selbst zum Schläger greifen, tut das aber noch mit Bedacht. "Voll durchtrainieren bei so einer langen Pause tennistechnisch bringt nichts. Tägliche Fitness ist wichtig, aber beim Tennis setzen wir nur kleinere Impulse. Ich trainiere dreimal die Woche."

Struff: "Ich glaube, dass Doping im Tennis etwas bringt - warum auch nicht?"

Diese Woche habe er zweimal mit Profikollege Mats Moraing und einmal mit seinem Trainer Carsten Arriens trainiert. Die Halle darf nur in Zweiergruppen betreten werden. Struff sagt: "Wenn es wirklich wieder losgeht, muss man nochmal eine intensivere Tennisvorbereitung absolvieren."

Struff macht sich derweil Gedanken um seine niedriger platzierten Profikollegen in Deutschland. Der 29-Jährige hält es für möglich, nationale Wettkämpfe zu kreieren, um Matchpraxis zu sammeln. "Und auch um finanzielle Lösungen, gerade für die vielen aufstrebenden Spieler in den hinteren Weltranglistenpositionen, zu finden. Die haben sehr viele Ausgaben und haben noch nicht so viel verdient. Jetzt fällt auch noch die Bundesliga weg. Da geht es um die Existenzen", sagt Struff. Eine Art nationale Profiliga könnte helfen.

Struff äußerte sich außerdem auch zum Thema Doping. "Ich glaube, dass Doping im Tennis etwas bringt - warum auch nicht?", so Struff. Es gehe darum, schneller zu regenerieren, mehr Kraft zu haben.

"Es ist so viel Geld im Spiel, dass es Doping wohl auch geben wird. Ich bin mir nur nicht sicher, in welcher Form. Aber mein Gefühl ist, dass Doping in so ziemlich jeder Sportart etwas bringen kann", sagt Struff.

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