Australian Open: Alexander Zverev im Viertelfinale - Angelique Kerber scheidet aus

Von SID/SPOX
Alexander Zverev ist Deutschlands bester Tennisspieler.
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Alexander Zverev steht im Viertelfinale der Australian Open, wo er auf Stan Wawrinka trifft. Ebenfalls weiter ist unter anderem Dominic Thiem. Rafael Nadal wies Nick Kyrgios in die Schranken. Für Angelique Kerber ist das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres zu Ende.

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Mit einer imposanten Leistung hat Zverev zum dritten Mal das Viertelfinale bei einem Grand Slam erreicht. Der Hamburger legte auch in seinem vierten Match bei den Australian Open zu und blieb beim eindrucksvollen 6:4, 6:4, 6:4 gegen seinen Jugendfreund Andrey Rublev aus Russland abermals ohne Satzverlust. "Großartig, ich bin einfach happy, wie ich spiele, es läuft gut", sagte Zverev zufrieden.

In der Runde der letzten Acht, in die er zuvor bei einem der vier großen Turniere nur 2018 und 2019 bei den French Open in Paris eingezogen war, trifft Zverev auf Stan Wawrinka. Der 34 Jahre alte Schweizer, Gewinner in Melbourne 2014, setzte sich mit 6:2, 2:6, 4:6, 7:6 (7:2), 6:2 gegen den an Nummer vier gesetzten Daniil Medvedev (Russland) durch.

Wawrinka hat auch schon die French Open 2015 und die US Open 2016 gewonnen und ist derzeit die Nummer 15 der Weltrangliste. Die zwei bisherigen Duelle mit Zverev hat er verloren, allerdings fanden diese 2017 und 2016 statt. Beide Male ging es über drei Sätze. "Ich spiele gegen einen ehemaligen Champion, er spielt derzeit unglaubliches Tennis. Aber ich werde bereit sein", sagte Zverev.

Jugendfreund Rublev schien für Zverev die bislang schwerste Prüfung bei den Australian Open zu sein. Der ebenfalls 22 Jahre alte Russe, mit dem Zverev jahrelang bei Juniorenturnieren Doppel spielte, hatte seine vorherigen 15 Matches gewonnen, darunter alle elf in diesem Jahr. Dadurch gewann er auch die Turniere in Doha und Auchland.

Zverev aber spielte erneut konzentriert. Nahezu gleich verteilt auf Vorhand, Rückhand und Aufschlag gelangen ihm deutlich mehr direkte Punkte als Rublew, derzeit die Nummer 16 der Weltrangliste. Beinahe wie auf Bestellung holte sich Zverev bei Gelegenheit jeweils ein Break und verwandelte nach nur 1:37 Stunden seinen ersten Matchball.

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Australian Open Angelique Kerber scheidet aus

Derweil unterlag Kerber Anastassija Pawljutschenkowa aus Russland mit 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 2:6. Die Runde der letzten Acht bei einem Grand Slam hatte die 32 Jahre alte Kielerin zuletzt bei ihrem Wimbledonsieg 2018 erreicht.

Gegen Pawljutschenkowa hatte Kerber ihre besten Phasen, wenn sie mutig und aggressiv spielte. In den entscheidenden Momenten aber war sie freilich oft zu zaghaft. Nach 2:37 Stunde verwandelte die an Nummer 30 gesetzte Russin mit einem Ass ihren ersten Matchball. Es war ihr 71. direkter Punktgewinn, Kerber kam nur auf 35 Gewinnschläge. Die Russin trifft nun auf Garbine Muguruza aus Spanien, Siegerin in Wimbledon 2017 und bei den French Open 2016.

Das Match begann nicht gut für Kerber. Schon im dritten Spiel verlor sie ihren Aufschlag, danach hatte sie Mühe, sich zu fangen. Immer wieder wurde sie von Pawljutschenkowa über den Platz gesetzt, ihr selbst gelang es kaum, die Russin unter Druck zu setzen. Ihre Aufschlagspiele waren eine Zitterpartie, zum 2:5 kassierte die Kielerin erneut ein Break.

Danach allerdings war Kerber plötzlich besser im Match, war aktiver und aggressiver und zwang Pawljutschenkowa zu Fehlern. Prompt gelangen ihre zwei eigene Breaks, sie gewann vier Spiele nacheinander zum 6:5, ließ sich danach auch im Tiebreak von einem 0:3 nicht entmutigen und nutzte ihren ersten Satzball. Sofort riss Kerber beide Fäuste nach oben und stieß einen Jubelschrei aus.

Der zweite Satz war erneut ein zähes Ringen. Kerber kam stets in Schwierigkeiten, wenn sie die Bälle nicht mutig genug attackierte. Dies wurde ihr im Tiebreak zum Verhängnis - zuvor hatte sie bei Spielstand von 4:5 sowie 5:6 insgesamt drei Satzbälle abgewehrt. Gleich im ersten Spiel des dritten Satzes verlor Kerber erneut ihren Aufschlag, gleich darauf ein zweites Mal. Die Wende schaffte sie danach nicht mehr.

Dominic Thiem schafft es auch Thomas Muster

Thiem scheint währenddessen die Trennung von Coach Thomas Muster nicht geschadet zu haben. Die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Nummer eins der Welt hatte gerade zwei Wochen gedauert. Der zweimalige French-Open-Finalist spielt nun gegen den Weltranglistenersten Rafael Nadal.

Australian Open: Spielplan an Tag 8

  • Achtelfinale, Männer:
UhrzeitSpieler 1Spieler 2Ergebnis/Liveticker
2.30 UhrDominic ThiemGael Monfils6:2, 6:4, 6:4
5 UhrStan WawrinkaDaniil Medvedev6:2, 2:6, 4:6, 7:6 (7:2), 6:2
9.30 UhrAlexander ZverevAndrey Rublev6:4, 6:4, 6:4
9.10 UhrRafael NadalNick Kyrgios6:3, 3:6, 7:6 (8:6), 7:6 (7:4)
  • Achtelfinale, Damen:
UhrzeitSpielerin 1Spielerin 2Ergebnis/Liveticker
1 UhrElise MertensSimona Halep4:6, 4:6
2.30 UhrAnett KontaveitIga Swiatek6:7 (4:7) 7:5, 7:5
4.30 UhrGarbine MuguruzaKiki Bertens6:3, 6:3
9 UhrAngelique KerberAnastassija Pawljutschenkowa7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 2:6

Doppel: Jan-Lennard Struff im Viertelfinale

Jan-Lennard Struff steht derweil im Viertelfinale des Doppelwettbewerbs. Mit seinem Partner Henri Kontinen aus Finnland besiegte der Warsteiner Simone Bolelli/Benoit Paire (Italien/Frankreich) mit 7:5, 6:3 und trifft nun auf die an Nummer elf gesetzten Rajeev Ram/Joe Salisbury (USA/Großbritannien).

Struff war im Einzelwettbewerb in der ersten Runde an Titelverteidiger und Rekordsieger Novak Djokovic gescheitert. Er ist aber nach wie vor der einzige Spieler, der dem Serben im Turnierverlauf einen Satz abnehmen konnte.

Das deutsche Erfolgsdoppel Kevin Krawietz/Andreas Mies (Coburg/Köln) war in Melbourne bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die an Nummer drei gesetzten French-Open-Sieger und US-Open-Halbfinalisten von 2019 unterlagen den Kasachen Alexander Bublik/Michail Kukuschkin mit 3:6, 6:7 (7:9).

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