Julia Görges schwingt weiter das Zepter: Eine Frau, ein Wort

SID
Julia Görges steht bei den Australian Open in Runde drei.
© getty

Aggressiv, spielfreudig: Julia Görges steht bei den Australian Open in der dritten Runde - für Philipp Kohlschreiber dagegen ist das Turnier verletzungsbedingt vorzeitig zu Ende.
 

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Julia Görges ist eine Frau des Wortes. "Aggressiv spielen" wolle sie, das "Zepter in die Hand" nehmen, betonte sie vor den Australian Open. Gesagt, getan: Ihren Plan zieht die 31-Jährige bisher konsequent durch in Melbourne, selbst in jenen Phasen, die eher kritisch sind. Diese Einstellung hat die Nummer 38 der Weltrangliste beim ersten Grand Slam des Jahres nun schon in die dritte Runde gebracht, zum ersten Mal seit 2015.

"Es war ein hartes Match, aber ich denke, in den wichtigen Momenten war ich aggressiv, und das hat sich ausgezahlt", sagte Görges nach dem spannenden, oft hochklassigen 4:6, 6:3, 7:5 gegen die Kroatin Petra Martic, die als 14. der Weltrangliste nun wahrlich nicht zur Laufkundschaft zählt. Das Bemerkenswerte war dabei in der Tat: Egal ob sie nun vorne lag oder in Rückstand - Görges spielte jederzeit mutig, ohne Angst vor Fehlern.

Besonders deutlich war die Entschlossenheit in der Schlussphase des Matches zu sehen. Da hatte Görges ein Rebreak zum 4:4 - plötzlich schien Martic Oberwasser zu haben. Doch Görges behielt die Nerven und ließ sich nicht beirren. Sie nahm der Kroatin zum 6:5 den Aufschlag ab und brachte ihren zum Matchgewinn durch. "Die letzten zwei, drei Spiele", sagte sie hernach zufrieden, "waren ein sehr hohes Niveau".

Australian Open: Julia Görges der deutsche Lichtblick

Die Herausforderungen werden freilich nicht leichter. Alison Riske (USA) ist die nächste Gegnerin. Mit der aktuellen Nummer 19 der Weltrangliste hat sie noch am Sonntag trainiert, ein kurzes Testduell endete 4:4. Klar ist: Riske "spielt unangenehm flach", damit muss Görges erst mal zurechtkommen. Ihren Plan wird sie deswegen aber nicht ändern. Sie will "mein Spiel spielen", und das bedeutet: "Das Zepter in die Hand nehmen."

Görges war am dritten Turniertag einziger deutscher Lichtblick. Am Morgen, als er sich für sein Zweitrundenmatch gegen Stefanos Tsitsipas (Griechenland) einschlagen wollte, musste Philipp Kohlschreiber erkennen, dass sich ein Riss in der Bauchdecke, erlitten bei seinem Dreisatzsieg am Montagabend gegen Marcos Giron (USA), als doch zu schmerzhaft erwies. "Und da muss man dann die Reißleine ziehen", sagte er. Er verzichtete auf das Match. Zehn Tage Pause werden folgen.

Noch in Melbourne dabei sind Kevin Krawietz (Coburg) und Andreas Mies (Köln) - allerdings seit Mittwochnachmittag nur noch im Mixed. In der Doppelkonkurrenz war für das an Nummer drei gesetzte deutsche Duo das Turnier schon in der ersten Runde zu Ende. Mit 3:6, 6:7 (7:9) unterlagen die French-Open-Sieger und US-Open-Halbfinalisten trotz dreier Satzbälle im zweiten Durchgang den Kasachen Alexander Bublik/Michail Kukuschkin.

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