Simona Halep erstmals Wimbledonsiegerin! Serena Williams verpasst historische Marke

SID
Ihre letzten drei Grand-Slam-Finals hat Serena Williams allesamt verloren.
© getty

Die Rumänin Simona Halep hat zum ersten Mal das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon gewonnen. Die 27-Jährige setzte sich im Finale am Samstag mit 6:2, 6:2 gegen die US-Amerikanerin Serena Williams durch. Es ist der zweite Major-Titel für Halep nach dem Gewinn der French Open 2018.

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Simona Halep sank wie vom Blitz getroffen auf die Knie, ungläubig und überwältigt von dem Moment ging ihr Blick Richtung Himmel. Wie ein Wirbelwind war die Rumänin im Wimbledon-Finale über Tennis-Königin Serena Williams hinweggefegt und hatte erstmals den prestigeträchtigen Grand-Slam-Klassiker von London gewonnen. In nur 56 Minuten besiegte Halep die favorisierte US-Amerikanerin.

"Das war das beste Match, das ich jemals gespielt habe", sagte Halep mit einem Strahlen im Gesicht, als sie wenig später den Siegerpokal in den Händen hielt: "Ich habe viel gearbeitet für diesen Moment." Auch die geschlagene Williams war voll des Lobes für ihre furiose Kontrahentin. "Sie hat wie von Sinnen gespielt", sagte sie: "Wenn eine Spielerin so großartig spielt wie Simona heute, kann man das einfach nur anerkennen."

Während Halep damit für den ersten rumänischen Wimbledon-Triumph überhaupt sorgte, war es für Williams bereits die dritte Finalniederlage in Serie. Im Vorjahr hatte sie im Endspiel in Wimbledon gegen die Kielerin Angelique Kerber, anschließend bei den US Open gegen Naomi Osaka aus Japan verloren. Die 37-Jährige wartet damit weiterhin auf ihren 24. Grand-Slam-Titel, mit dem sie die Bestmarke der Australierin Margaret Court einstellen würde.

"Niederlagen sind für mich nie einfach", sagte Williams, "aber wenn jemand so überragendes Tennis spielt, kann man nicht viel machen." Vielleicht sei fehlende Matchpraxis für ihre drei Finalniederlagen bei Grand Slams in Folge verantwortlich: "Ich muss einen Weg finden, ein Finale zu gewinnen. Vielleicht wären Endspiele bei anderen Turnieren hilfreich, um in die Spur zu finden."

Von einem Karriereende wollte die jüngere der Williams-Schwestern nichts wissen: "In meinen Augen kann ich immer noch mithalten, sonst wäre ich nicht hier. Ich bin auf dem richtigen Weg." Auch das Knie mache keine Probleme. Sie gab allerdings zu, dass das Ende absehbar sei: "[Roger Federer und ich] sind in drei, vier fünf Jahren wahrscheinlich nicht mehr dabei. Wer uns spielen sehen will, der muss sich beeilen, schätze ich."

Wimbledon-Finale 2019: Halep mit Traumstart gegen Williams

Vor den Augen der Herzoginnen Meghan und Kate in der Royal Box des berühmten Centre Courts erwischte Halep einen herausragenden Start. Gleich im ersten Spiel des Tages nahm sie Williams den Aufschlag ab, hielt ihr eigenes Service anschließend zu Null und legte dank eines vollkommen furchtlosen Auftritts direkt ein weiteres Break nach. "Ich war nervös, hatte Magenschmerzen vor dem Match", berichtete sie anschließend: "Aber ich wusste, dass es keine Zeit für Emotionen gibt."

Während Williams regelrecht geschockt wirkte, spielte Halep furios. Mit perfekter Länge in ihren Grundschlägen platzierte sie die Bälle abwechselnd in beide Ecken des Platzes und brachte Williams dadurch ins Laufen. Die vermeintliche Favoritin fand überhaupt nicht in ihren Rhythmus. Nach zwölf Minuten führte Halep bereits 4:0, nach weiteren acht 5:1.

"Serena, wach auf", rief ein Zuschauer kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs. Doch zunächst änderte sich wenig: Wie eine Ballwand brachte Halep jeden noch so wuchtigen Angriffsschlag der siebenmaligen Wimbledonsiegerin zurück ins Feld, so lange, bis Williams einen Fehler machte. Nach 27 Minuten ging Satz eins an die Rumänin.

Wie Kerber 2018: Halep neutralisiert Serena Williams

Williams versuchte anschließend alles, um das Momentum zurück auf ihre Seite zu ziehen. Nach ihren ersten beiden Punktgewinnen im zweiten Durchgang ließ die laute Schreie los. Halep blieb unbeeindruckt. Ähnlich wie im Vorjahr Kerber verstand sie es hervorragend, das Tempo aus Williams' wütenden Angriffsschlägen aufzunehmen und geduldig auf die Fehler ihrer Gegnerin zu warten.

Beim Stand von 2:2 glückte ihr das nächste Break, wenig später baute sie mit einem weiteren ihre Führung erneut aus. Williams stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Doch einen Weg aus der ausweglosen Situation fand sie nicht mehr, das Match deshalb ein schnell Ende. So kurz war ein Wimbledon-Finale zuletzt 2014, als die Tschechin Petra Kvitova 55 Minuten für ihren Erfolg gegen Eugenie Bouchard aus Kanada benötigt hatte.

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