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Das Wimbledon-Finale 2008 ist für viele Fans bis heute das beste Match aller Zeiten. Zum ersten Mal seit diesem denkwürdigen Endspiel treffen Roger Federer und Rafael Nadal heute auf dem Heiligen Rasen aufeinander. Zeit für einen Rückblick.
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Das Wimbledon-Finale wurde in jenem Jahr mit Spannung erwartet. Schließlich hatte Nadal dem Rasen-Dominator vier Wochen zuvor im French-Open-Finale die vielleicht übelste Abreibung in dessen Karriere beigebracht. 6:1, 6:3, 6:0 - ein Klassenunterschied!
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Auf Rasen war FedEx aber immer noch die Nummer eins. Fünf Titel und 41 Matches in Folge hatte er in Wimbledon gewonnen. Im Finale 2006 (in vier Sätzen) und 2007 (fünf Sätze) hatte er Rafa jeweils in Schach gehalten.
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Sollte es an diesem Sonntag die Wachablösung geben? "Er hat mich in Paris vernichtet", erinnerte sich Federer später, "also dachte ich mir vor dem Finale: Oh mein Gott, das wird richtig schwer."
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Die Tenniswelt hielt den Atem an: Was würde triumphieren? Das makellose Rasentennis des Maestros? Aufschlag, Vorhand, Rückhand-Slice, perfekte Volleys - ein Traum in weiß.
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Oder doch eher Tennis Marke Nadal? Unglaubliche Power und Laufstärke, diese unfassbare Vorhand-Schleuder, gepaart mit unbändigem Siegeswillen und dem perfekten Konterspiel gegen Federer.
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Nachdem sich der erste Aufschlag aufgrund einer Regenunterbrechung rund 35 Minuten verzögert hatte, konnte es losgehen. Und die Zuschauer auf dem vollgepackten Centre Court mussten feststellen: Meine Fresse, ist dieser Nadal gut!
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Der Matador spielte wie aus einem Guss und machte Federer in langen Grundlinien-Rallys das Leben zur Hölle. Der fand einfach kein Mittel gegen Nadal: 6:4 ging der erste Satz an Rafa, im zweiten machte er einen 1:4-Rückstand wett - noch einmal 6:4.
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Bei 5:4 für Federer im dritten Satz kam erneut der Regen - 80 Minuten Pause. Zeit für beide Spieler, ein bisschen durchzuschnaufen. Nadal ließ sich tapen und hörte Musik.
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Und Federer? Der musste sich eine Standpauke seiner Freundin Mirka Vavrinec anhören. Die verfehlte ihre Wirkung nicht: Federer wachte auf ("Die Regenpause hat mich wahrscheinlich aufgeweckt") - und verwandelte das Endspiel in einen Klassiker.
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Mit einem Ass holte sich Federer den Tiebreak des dritten Satzes und war wieder im Match! Doch es sollte noch ein zweiter Tiebreak folgen, einer der besten der Tennisgeschichte sogar. Und in dem führte Nadal schon mit 5:2 ...
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... doch so kurz vor dem Ziel wackelten die Nerven: Doppelfehler und Rückhandfehler - und der Vorsprung war weg.
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Es folgten legendäre Ballwechsel: Nadal holte sich im Tiebreak zwei Matchbälle, den zweiten mit einem zauberhaften Vorhand-Passierball. Doch Federer konterte per Service-Winner - und danach seinerseits mit einem Rückhand-Passierschlag die Linie entlang.
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Es ging tatsächlich in den entscheidenden Satz - und beim Stand von 2:2 kam eine weitere Regenpause. Jetzt wurde es richtig eng, schließlich war es schon kurz vor acht - und einen Tiebreak hatte das Turnier bekanntlich nicht. Fortsetzung am Montag?
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Glück gehabt! Eine halbe Stunde später ging es weiter - doch mittlerweile war es nahezu zappenduster geworden, und eine Night Session gibt es in Wimbledon nicht. Beim Stand von 7:7 stand die Partie erneut kurz vor dem Abbruch ...
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... es war so dunkel geworden, dass mittlerweile sogar das Hawk-Eye ausgefallen war - nicht dass das die Protagonisten interessieren würde. Doch den Verantwortlichen war klar: Bei 8:8 ist Feierabend.
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Zu einem Abbruch sollte es jedoch nicht kommen. Beim Stand von 7:7 machte Federer zu viele Fehler, Nadal holte sich das entscheidende Break. Wenig später landete eine Vorhand Federers im Netz ...
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... und es war geschafft! Wie vom Blitz getroffen fiel Rafael Nadal zu Boden: Er hatte Wimbledon gewonnen. 6:4, 6:4, 6:7, 6:7, 9:7 gegen den besten Rasenspieler aller Zeiten. Vamos!
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Nach 4:48 Stunden Spielzeit, dem längsten Wimbledon-Finale der Geschichte, umarmten sich die beiden Kontrahenten am Netz. Mittlerweile war es 21.15 Uhr Ortszeit. Nadal hatte genau fünf Punkte mehr gemacht (209:204).
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Das musste gefeiert werden! Zunächst kraxelte Nadal hoch zu seiner Box, denn dort wartet natürlich Onkel Toni (r.) ...
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... und dann gab es auch noch Felicitaciones vom spanischen Thronfolger Felipe und seiner Frau Letizia.
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Ein ungewohntes Bild für Federer. Aber keine Angst: Er sollte Wimbledon noch drei weitere Male gewinnen. Mindestens ...
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Da sage noch einer, es sei nicht wirklich dunkel gewesen.
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