Krimi in Halle: Zverev im Viertelfinale gescheitert

SID
Nach 75 Minuten pfefferte Alexander Zverev frustriert seinen Schläger auf den Boden.
© getty

Alexander Zverev ist beim Rasenturnier in Halle im Viertelfinale gescheitert. Nach einem starken Beginn kam der Einbruch.

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Nach 75 Minuten pfefferte Alexander Zverev frustriert seinen Schläger auf den Boden, am Ende eines Krimis schlich er mit gesenktem Kopf und Goldkettchen im Mund von dannen. Deutschlands Nummer eins hat beim ATP-Turnier in Halle/Westfalen den dritten Einzug ins Halbfinale verpasst, der 22-Jährige scheiterte am Belgier David Goffin nach 2:16 Stunden mit 6:3, 1:6, 6:7 (3:7).

Im dritten Duell mit dem Belgier auf der Tour war es Zverevs erste Niederlage. Goffin trifft im Halbfinale am Samstag auf Matteo Berrettini, der in der Vorwoche bereits das Rasenturnier in Stuttgart gewonnen hatte. Der Italiener bezwang in der Runde der letzten Acht Karen Chatschanow (Russland/Nr. 3) mit 6:2, 7:6 (7:4).

Immer noch habe er bei manchen Bewegungen Schmerzen im lädierten linken Knie, hatte Zverev am Donnerstag nach seinem Achtelfinalsieg gegen Steve Johnson berichtet. Anzumerken war dies dem ATP-Champion aber gegen Goffin zunächst nicht, er servierte stark, spielte druckvoll und clever, ehe ein medizinischer Notfall auf der Zuschauertribüne für eine minutenlange Unterbrechung sorgte.

Zverev muss weiter auf ersten Rasen-Titel warten

Zverev ließ sich nicht aus dem Rhythmus bringen. Direkt nach Wiederbeginn gelang ihm das erste Break der Partie zum 3:2, das er mit einem lauten "Come on" bejubelte, zum Satzgewinn nahm er Goffin den Aufschlag erneut ab.

Danach erfuhr Zverevs Spiel aber einen Bruch. Mit einem Doppelfehler gewährte er Goffin dessen zweiten Breakball des Spiels, den dieser zum 3:1 nutzte. Während Zverev zunehmend nervöser agierte, wurde der Belgier immer mutiger. Gleich acht Breakbälle benötigte er aber, um dem Hamburger erneut den Aufschlag abzunehmen. Zverev haderte und ließ Dampf ab, Goffin erzwang den dritten Satz.

Dort zeigte der Deutsche zunächst wieder ein anderes Gesicht. Zverev agierte deutlich entschlossener und breakte Goffin angetrieben vom Publikum am Center Court früh zum 2:1, gab den Vorteil aber wieder her und musste bei 4:5 gar zwei Matchbälle abwehren. Zverev rettete sich noch ins Tiebreak, dort nutzte Goffin aber schließlich seine dritte Gelegenheit zum Matchgewinn.

Damit muss Zverev weiter auf seinen ersten Titel auf Rasen warten. 2016 und 2017 war er in Halle bis ins Finale vorgestoßen. Vor drei Jahren verlor er das Endspiel gegen Florian Mayer (Bayreuth), 2017 ein Jahr später hatte er gegen Rekordsieger Roger Federer das Nachsehen.

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