Alexander Zverev und das Knie: Einzel-Start im Achtelfinale von Halle fraglich

SID
Laboriert in Halle erneut an Verletzungsproblemen: Deutschlands Tennisstar Alexander Zverev.
© getty

Nach Startschwierigkeiten kam Alexander Zverev auf Rasen langsam in Fahrt - doch nun bereitet sein Knie in Halle Probleme.

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Mit Blick auf den Sonnenuntergang über der Tennisanlage im ostwestfälischen Halle ließ sich Alexander Zverev nach seinem mühevollen Auftaktsieg die Schmerzen aus den Gliedern massieren, das lädierte linke Knie war da schon bandagiert. Er habe "ein bisschen Schmerzen", das Knie sei nach dem unglücklichen Ausrutscher auf dem nassen Rasen "angeschwollen", hatte Zverev zuvor gesagt und meinte aber, "dass es nichts Großes ist". Offenbar bereitet das Knie aber doch mehr Probleme als angenommen.

Den geplanten Start im Doppel mit seinem Bruder Mischa sagte Deutschlands Tennisstar am Dienstag kurzfristig ab. Bei seinem Erstrundensieg am Vortag gegen den Niederländer Robin Haase war Zverev im zweiten Satz auf dem nassen Rasen ausgerutscht.

Zverev nach Ausrutscher: Kein Risiko wegen Wimbledon

Der Hamburger blieb liegen und hielt sich das blutende linke Knie, spielte aber nach kurzer Behandlungspause weiter und gewann 6:4, 7:5. Ob er am Mittwoch zu seinem Achtelfinale im Einzel gegen den US-Amerikaner Steve Johnson antreten kann, ließ Zverev offen.

Im Vorjahr war der Weltranglistenfünfte in Halle von einer Verletzung geplagt bereits in der ersten Runde gescheitert. Schon allein daher wollte er in diesem Jahr bei einem seiner Lieblingsturniere "wirklich gut spielen", wie er nach dem Auftaktsieg sagte.

Mit großen Zielen war der 22-Jährige aber nicht nur deshalb nach Ostwestfalen gereist. "Ich stand jetzt viermal im Finale hier, jeweils zweimal im Einzel und im Doppel", erzählte Zverev, ein Sieg sprang nicht heraus. Diese schwarze Serie wollte er beenden: "Jetzt möchte ich auch mal ein Endspiel und einen Titel gewinnen."

Ob sein lädiertes Knie das allerdings nun zulässt, ist fraglich - auf dem Weg zum Grand-Slam-Highlight in Wimbledon will Zverev kein Risiko eingehen.

Zverev mit Startschwierigkeiten auf Rasen und Pleite gegen Brown

Bei seinem mühsamen Arbeitssieg zum Auftakt der Noventi Open hatte der ATP-Champion gezeigt, dass es noch viel Potenzial zur Verbesserung gibt. Aber Zverev weiß auch: "Der Start in die Rasensaison ist immer auch ein bisschen tricky. Man braucht einfach Spielpraxis, um sich an die Verhältnisse zu gewöhnen."

Wie tricky die Umstellung sein kann von der roten Asche auf Gras, vom langsamsten auf den schnellsten Tennisbelag, hatte er vier Tage zuvor nur allzu gut erleben können. Gleich sein erstes Spiel beim Rasenturnier in Stuttgart gegen Dustin Brown ging verloren. Doch statt zu grübeln verlor er keine Zeit und machte sich sogleich mit seinem Coach Ivan Lendl, der die Sandplatzsaison in Europa wegen einer Allergie ausgelassen hatte, wieder ans Werk.

"Ich bin am Abend hierher gefahren. Und dann war ich hier mit Ivan und wir haben fünf bis sechs Stunden am Tag trainiert", berichtete Zverev nach seinem Auftakterfolg am Montag in Halle. Tags zuvor habe das Duo jedoch "nur drei Stunden trainiert", erzählte der ATP-Champion weiter und scherzte: "Das war eigentlich wie ein Tag Pause für mich." Die durch das Knie verursachte unfreiwillige Pause am Dienstag kam ihm da weniger recht.

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