Vorteil Kerber im Ranking-Kampf

Von SPOX
Während Kerber in der dritten Runde steht, muss Muguruza die Segel streichen
© getty

Tag 3 der US Open 2016 steht auf dem Programm - und damit bereits die 2. Runde. Novak Djokovic konnte alle Kräfte schonen und ist trotzdem weiter. Jo-Wilfried Tsonga rang einen Youngster nieder, Mischa Zverev muss gegen Jack Sock ran. Bei den Damen stand aus deutscher Sicht Angelique Kerber im Fokus: Die Silbermedaillen-Gewinnerin aus Rio ließ gegen eine Kroatin nichts anbrennen, ihre Konkurrentin scheidet aus. Ähnlich erging es Carina Witthöft. Andrea Petkovic hatte gleich zu Beginn des dritten Tags leider schon das Nachsehen.

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Damen - 2. Runde (alle Matches)

Belinda Bencic (SUI/24) - Andrea Petkovic (GER) 6:3, 6:2

Die Aufschläge! Die ersten kamen einfach nicht. Deshalb musste Petkovic den ersten Satz abgeben, deshalb konnte sie nur zu selten druckvoll agieren. Und deshalb endete Petkos nächstes Grand-Slam-Abenteuer wieder extrem früh.

Die Statistiken untermauerten eindrucksvoll, woran die Deutsche gegen Bencic scheiterte: Kam der erste Aufschlag, macht Petkovic nur 51 Prozent der Punkte, über den zweiten ging noch viel weniger (29 Prozent). Hinzu kamen 27 Unforced Errors bei nur 14 Winnern.

Petkovic strauchelte, gab sich aber nicht auf. Im ersten Satz, in dem die Zuschauer gleich sechs Breaks sahen, kämpfte sich die Deutsche nach 0:3-Rückstand wieder auf 3:3 zurück, verschenkte dann aber wieder zwei Breaks an ihre schweizerische Kontrahentin.

Im zweiten Satz schaffte es Petko nicht mehr, das Ruder herumzureißen. Mit dem Break zum 4:2 gelang Bencic der entscheidende Ball, an dem die Deutsche zerbrach. Mit dem dritten Matchball warf sie Petkovic letztlich nach 1:25 Stunde aus dem Turnier.

Carina Witthöft (GER) - Yulia Putintseva (KAZ) 6:1, 6:7 (1:7), 6:1

Das hätte die junge Deutsche auch einfacher haben können. Nach gewonnenem ersten Satz dominierte die Hamburgerin Satz zwei zunächst ebenfalls nach Belieben. Doch Witthöft brachte ein Doppelbreak nicht über die Ziellinie, schwächelte zusehend beim ersten Aufschlag - dort machte sie im zweiten Durchgang nur bei 49 Prozent der Bälle auch den Punkt.

So ließ sie die Kasachin wieder ins Match zurück. Mit Rückenwind holte sich das Energiebündel schließlich den Tiebreak. Stark dann allerdings die Reaktion der 21-jährigen Deutschen, die schnell wieder zu ihrem Rhythmus zurückfand. 78 Prozent der Punkte bei erstem Aufschlag gaben ihr das nötige Selbstvertrauen beim Rückschlag.

So nutzte sie insgesamt zwei ihrer vier Breakbälle bei Putintsevas Service. Nach 2:44 Stunden entschied die Rechtshänderin das Zweitrundenmatch für sich.

Caroline Wozniacki (DEN) - Svetlana Kuznetsova (RUS/9) 6:4, 6:4

Am Ende waren zwei Dinge entscheidend für den knappen Zweisatzerfolg von Caroline Wozniacki: Zum einen die niedrigere Fehlerquote der Dänin - 17 zu 31 stand es in dieser Statistik für die ehemalige Weltranglistenerste.

Zum anderen war die ehemalige Weltranglistenerste am Mittwoch einfach nervenstärker, nutzte sechs ihrer elf Breakmöglichkeiten und sorgte damit gegen die ehemalige French-Open-Siegerin für eine kleine Überraschung.

Roberta Vinci (ITA/7) - Christina McHale (USA) 6:1, 6:3

Angelique Kerber (GER/2) - Mirjana Lucic-Baroni (CRO) 6:2, 7:6 (9:7)

Als es im zweiten Satz in den Tiebreak ging, musste man nochmal kurz zittern. Zuvor hatte Kerber in diesem Durchgang bereits mit Break geführt, konnte den Vorteil aber nicht halten und wurde so in die Satzverlängerung gezwungen. Sollte sie nun gegen die Veteranin aus Kroatien die Nerven verlieren?

Nein! Kerber zeigte mentale Stärke und schnappte sich den Tiebreak mit 9:7 - und damit auch den Sieg. Ein Erfolg, der mehr als verdient war, denn die Deutsche war ihrer Gegnerin in fast allen Belangen überlegen.

Dabei musste Kerber nicht mal ihr bestes Tennis zeigen. Lucic-Baroni schaltete sich mit 55 Unforced Errors (bei 37 Winnern) quasi selbst aus. Kerber spielte zwar nur elf Gewinnschläge, fing sich aber auch nur 15 unerzwungene Fehler ein. Mit dem Einzug in die dritte Runde wahrt die Olympia-Finalistin darüber hinaus die Chance, Serena Williams' Führung in der Weltrangliste zu übernehmen.

Madison Keys (USA/8) - Kayla Day (USA) 6:1, 6:1

Anastasija Sevastova (LAT) - Garbine Muguruza (ESP/3) 7:5, 6:4

Im Kampf um die Spitze der Welt hat Kerber nun eine Sorge weniger. Muguruza zeigte sich gegen Sevastova einmal mehr gewohnt unkonstant, so möchte man fast sagen, und verlor in zwei Sätzen. Die Spanierin verlor im Laufe des ersten Satzes die Ruhe, leistete sich immer mehr Fehler und haderte mit sich selbst.

Auch wenn sie im Anschluss klar machte, von der Niederlage "nicht beeinflusst" zu sein, war ihr doch mit Beginn des zweiten Satzes eine gewissen Unruhe anzusehen. Sie verlor ihre ersten drei Aufschlagspiele an die Nummer 48 der Welt, wehrte dann zwar beim Stand von 5:1 zwei Matchballe ab, gab sich aber trotzdem geschlagen.

Damit ist der Traum von Rang eins in der Weltrangliste vorerst dahin. Muguruza hätte nicht nur die Lettin schlagen, sondern das Turnier in New York gewinenn müssen, um Serena Williams gefährlich zu werden. Kerber ist damit um eine Konkurrentin ärmer.

Die Weltrangliste der Damen im Überblick

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