Kohlschreiber locker - Mayer überrascht

SID
Philipp Kohlschreiber gewann mühelos
© getty

Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 7) und Florian Mayer (Bayreuth) haben beim ATP-Turnier im brütend heißen Stuttgart ihre Auftakthürden cool gemeistert. Nach dem Achtelfinaleinzug des Lokalmatadoren Michael Berrer am Montag erreichten auch die ehemaligen Davis-Cup-Kollegen die Runde der letzten 16.

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"Ich fühle mich wohl auf Rasen, fühle mich wohl in Stuttgart. Wenn es bis zum nächsten Wochenende gehen sollte und es das Halbfinale oder mehr sein könnte, hätte ich erst mal nichts dagegen", sagte Kohlschreiber.

Der 32-Jährige besiegte trotz einer anderthalbstündigen Regenpause den Franzosen Pierre-Hugues Herbert ohne große Anstrengung. Bei der mit 675.645 Euro dotierten Rasenplatzveranstaltung trifft er nun auf den US-Amerikaner Denis Kudla.

Nachdem er fünf seiner bislang sieben ATP-Titel auf deutschem Boden errang, hofft Kohlschreiber auch in der baden-württembergischen Landeshauptstadt auf den ganz großen Erfolg. "Deutschland hat mir immer einen Boost gegeben - die Turniere, die Veranstalter, die Fans. Das versuche ich natürlich mit Erfolgen zurückzuzahlen", sagte Kohlschreiber.

Zuletzt siegte er im Mai im Finale von München gegen die österreichische Nachwuchshoffnung Dominic Thiem. Seine einzige Finalteilnahme in Stuttgart gelang ihm 2013, als er - damals noch auf Sand - gegen den Italiener Fabio Fognini verlor.

Qualifikant Florian Mayer besiegte in seinem Erstrundenmatch den an Nummer sechs gesetzten Serben und Vorjahresfinalisten Viktor Troicki mit 6:4 und 7:6 (7:4). Nach seiner fast neunmonatigen Verletzungspause (Adduktoreneinriss) und dem damit verbundenen Absturz auf Platz 267 der Weltrangliste kommt der 32-Jährige immer besser in Schwung.

"Das habe ich einfach im Blut"

Erst im April war er in München auf die Tour zurückgekehrt und zeigte sich nun pünktlich zum Auftakt der Rasensaison in ansprechender Form. "Ich bin einfach ein anderer Mensch, wenn ich auf Rasen gehe. Ich spiele eine halbe Stunde und bin sofort im Rhythmus. Das habe ich einfach im Blut. Da bewege ich mich gut, da habe ich Spielfreude", sagte der Wimbledon-Viertelfinalist von 2004 und 2012.

In der nächsten Runde kommt es dann zum deutschen Duell mit Michael Berrer um den Einzug ins Viertelfinale, wo dann möglicherweise der 17-malige Grand-Slam-Sieger Roger Federer (Schweiz/Nr. 1) wartet. "Ich habe schon oft gegen Roger gespielt, aber es gilt, sich erst mal auf das nächste Match zu konzentrieren", sagte Mayer.

Federer startet am Mittwoch gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz in das Turnier. Der 18-Jährige schaltete in der ersten Runde den französischen Qualifikanten Fabrice Martin aus.

Die Begeisterung rund um Altmeister Federer ist indes ungebrochen. Gemeinsam mit dem US-Open-Sieger von 2014 Marin Cilic absolvierte der 34-Jährige unter großem Zuschauerandrang eine Trainingseinheit, nachdem er am Montagabend bereits mit Dominic Thiem auf dem Stuttgarter Center Court zur Freude der Fans einige Bälle über das Netz geschlagen hatte.

Choinski verletzt ausgeschieden, Struff im Achtelfinale

Youngster Jan Choinski (Koblenz) hat derweil bei seinem ersten Auftritt auf der ATP-Tour den Sprung ins Achtelfinale verpasst. Aufgrund einer Verletzung am linken Fuß musste der 19-Jährige sein Erstrundenmatch gegen den Ukrainer Sergej Stachowski nach einem 3:6 im ersten Satz aufgeben.

Stachowski trifft in der Runde der letzten 16 nun auf den Russen Michail Juschni, der den an Position fünf gesetzten Spanier Feliciano Lopez 7:6, 6:3 schlug.

Jan-Lennard Struff (Warstein) steht hingegen im Achtelfinale. Gegen den früheren Grand-Slam-Finalisten Marcos Baghdatis (Zypern) gewann der 26-Jährige nach einer Energieleistung 4:6, 6:1, 6:4. Sein Gegner in der Runde der letzten 16 ist der an Position vier gesetzte Gilles Simon (Frankreich).

Bereits beim Turnier in München hatte Struff in diesem Jahr das Achtelfinale eines ATP-Turniers erreicht. Mit dem Sieg gegen den Australian-Open-Finalisten von 2006 wahrte Struff außerdem die Chance auf ein mögliches deutsches Halbfinale gegen Philipp Kohlschreiber, der am Dienstag ebenfalls ins Achtelfinale einzog.

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