"Das kann nur schiefgehen"

SID
Angelique Kerber nach dem Sieg beim WTA-Turnier in Stuttgart
© getty

Auf Gelassenheit als Erfolgsfaktor setzt Angelique Kerber nach dem 6:4, 6:0 im Finale gegen Laura Siegemund auch in den kommenden Wochen. Wohlwissend, dass sie bei den anstehenden French Open zu den Favoritinnen zählt.

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"Ich weiß, dass ich auf Sand gut spielen kann. Mit dieser Einstellung gehe ich nach Paris", sagte die Weltranglistendritte selbstbewusst, bevor sie sich für ein "paar freie Tage" nach Hause verabschiedete.

Druck jedenfalls, den will sie sich nach ihrem neunten Titelgewinn auf der Tour auch in Frankreich nicht machen. Konkrete Ziele nennt die Kielerin nicht. "Ich möchte nicht ergebnisorientiert denken. Weil ich weiß: Das kann nur schiefgehen", sagte Kerber mit Blick auf das erste Grand-Slam-Turnier seit ihrer Sternstunde in Down Under Ende Januar.

Die Voraussetzungen zum Punktesammeln für das WTA-Ranking könnten in den kommenden Woche aber kaum besser sein. Bei den nächsten Turnieren in Madrid (ab 30. April) und Rom (ab 9. Mai) hat Kerber kaum Zähler von 2015 zu vereidigen.

Und auch bei den French Open im altehrwürdigen Stade Roland Garros kam in der vergangenen Saison schon in der dritten Runde gegen Garbine Muguruza (Spanien) das Aus.

"Alle wollen Angie"

Die erste Titelverteidigung ihrer Karriere war für Kerber aber auch in anderer Hinsicht eine Bestätigung. "Ich denke, ich weiß jetzt, was ich mir außerhalb des Platzes zumuten kann - und wie es laufen wird", sagte die Linkshänderin und meinte: "Es wird ja in Zukunft auch nicht weniger."

Der Hype um die neue Tennis-Königin war beim Heimspiel riesig, "alle wollen Angie", lautete das Motto. Doch Kerber fand die Balance zwischen ihren Auftritten bei Terminen und auf dem Platz. "Ich werde mir immer meine kleinen Freiräume nehmen, die ich ganz für mich brauche", kündigte sie an.

"Bin Person geblieben, die ich war"

In Stuttgart zum Beispiel ging sie zum Abschalten einfach mal Minigolfen. "Angie ist ein Champ. Sie hat den ganzen Stress gut weggesteckt und bislang ein fantastisches Jahr gespielt", sagte ihr Manager Lars-Wilhelm Baumgarten. In der zweiten Jahreshälfte sollen Kerbers Pflichttermine etwas heruntergefahren werden.

Die deutsche Nummer eins präsentierte sich auch im Schwäbischen volksnah und bodenständig. "Ich bin die Person geblieben, die ich war", meinte Kerber: "Und das ist mir das Wichtigste."

Angelique Kerber im Steckbrief

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