Wettskandal: Kommission bleibt ruhig

SID
Im Zuge des Wettskandals sind erschreckende Zahlen aufgetaucht
© getty

Die Untersuchungskommission TIU hat zurückhaltend auf die jüngst im Zuge des vermeintlichen Wettskandals veröffentlichten Zahlen reagiert. "Das ist noch kein Beweis, dass wirklich Korruption stattgefunden hat oder stattfinden sollte", teilte die TIU am Freitag mit.

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Die Kontroll-Organisation ESSA hatte dem britischen Sender BBC am Donnerstag bestätigt, dass ihr Ende vergangenen Jahres 100 vom Manipulationsverdacht überschattete Sportwetten gemeldet worden seien. 73 Fälle seien dabei aus dem Bereich Tennis gekommen.

Laut Informationen der Zeitung De Volkskrant sollen zwei Matches in den Niederlanden unter Verdacht stehen. Dies bestätigte der niederländische Tennis-Verband KNLT dem Blatt. Dabei handelt es sich um eine Partie zwischen zwei Kasachen bei einem Challenger-Turnier in Scheveningen sowie um ein Duell zwischen einem Niederländer und einem Chilenen bei einem Future-Tournament in Middelburg.

Die TIU verdeutlichte noch einmal ihre Vorgehensweise bei der Aufklärung der verdächtigen Matches. Hierbei würden auch Faktoren wie klimatische Umstände, Fitness und persönliche Umstände der Profis berücksichtigt werden. Sollten sich Verdächtigungen erhärten, will sich die TIU auch Zugang zu Laptops und Smartphones der Aktiven beschaffen und sie zum Gespräch laden.

Unabhängige Task Force gegründet

Die Organisation ESSA mit Sitz in Brüssel wird von den Buchmachern aus ganz Europa informiert, wenn auffällig hohe Einsätze auf bestimmte Wetten vorliegen.

Auf die Manipulationsvorwürfe am Rande der Australian Open im Januar hatten führende Vertreter der Profitennis-Szene mit der Einführung einer unabhängigen Task Force mit Namen "Independent Review Panel" reagiert. Diese soll der bereits seit Jahren bestehenden Tennis Integrity Unit zuarbeiten. Mit Ergebnissen ist aber wohl erst in rund zwölf Monaten zu rechnen.

Nach Informationen der BBC und der amerikanischen Online-Plattform BuzzFeed News sollen in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 16 Spieler aus den Top 50 - darunter auch ein Grand-Slam-Sieger im Doppel - in Manipulationen verstrickt gewesen sein. Sogar Listen mit Namen waren im Internet aufgetaucht.

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