Kyrgios brennt die Sicherung durch

SID
Nick Kyrgios könnten Konsequenzen für sein Verhalten bevorstehen
© getty

Schmutziger Zoff im Gentleman's Sport: Australiens Tennis-Jungstar Nick Kyrgios hat bei seinem Zweitrunden-Aufgabesieg über den Schweizer French-Open-Sieger Stan Wawrinka in die unterste Schublade gegriffen und sich dafür eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Dollar (8995 Euro) eingehandelt.

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Im zweiten Satzes verkündete der 20-Jährige gut hörbar aufgefangen vom Platzmikrofon, dass sich sein Aussie-Kollege Thanasi Kokkinakis und Wawrinkas Flamme Donna Vekic menschlich wie körperlich sehr nahe gekommen seien.

Die ATP erklärte, dass weitere Sanktionen folgen könnten. Die Entschuldigung des Australiers folgte promt: "Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich für die Kommentare, die ich während des Spiels gemacht habe, zu entschuldigen. Meine Kommentare waren der Hitze des Gefechts geschuldet und inakzeptabel auf vielen Ebenen. Neben der privaten Entschuldigung möchte ich mich auch öffentlich entschuldigen. Ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln und bereue, was passiert ist", schrieb Kyrgios auf seiner Facebook-Seite.

"Kokkinakis banged your girlfriend, sorry to tell you that, mate", hatte Kyrgios gesagt: "Kokkinakis hat deine Freundin gebumst, sorry, dir das sagen zu müssen, Kumpel." Wawrinka (30) hatte sich im April von seiner Frau Ilham (41) getrennt, Nachfolgerin an seiner Seite soll Kroatiens Tennis-Jungstar Vekic (19) sein - offizielle Aussagen gab es dazu nicht. Kokkinakis (19) gehört wie der notorische Rüpel Kyrgios zu den jungen Wilden im australischen Tennis.

"Jenseits jeder Vorstellungskraft"

Wawrinka, der beim Stand 7:6, 4:6, 0:4 wegen einer Rückenverletzung aufgab, blieb Kyrgios' verbaler Aussetzer zunächst verborgen, nach dem Spiel holte er aber zur Gegenattacke aus und feuerte via Twitter aus allen Rohren.

"Es ist so enttäuschend, dass ein Kollege in einer Weise respektlos sein kann, die man sich nicht einmal ausmalen konnte", schrieb der zweimalige Grand-Slam-Champion: "Das würde ich nicht einmal zu meinem schlimmsten Feind sagen. So tief zu sinken, ist inakzeptabel und jenseits jeder Vorstellungskraft."

Auch Wawrinkas Coach Magnus Norman keilte in Richtung Kyrgios aus - natürlich via Twitter: "Das war ganz schwach, Nick Kyrgios. Ich hoffe, du hast ein paar Leute um dich, die dir heute mal etwas über das Leben erzählen können." Kyrgios selbst gab sich trotzig: "Wawrinka war im ganzen Match frech zu mir. Und dann ist das eben in der Hitze des Gefechts passiert."

Nick Kyrgios im Steckbrief

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