Nadal spielt in Hamburg

SID
Das Gesicht der Saison: Rafa Nadal will in Hamburg endlich wieder Fahrt aufnehmen
© getty

Rafael Nadal kehrt sieben Jahre nach seinem letzten Sieg in Hamburg an den Rothenbaum zurück und hat in der Hansestadt damit große Vorfreude auf das Traditionsturnier in der kommenden Woche ausgelöst.

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Rafael Nadal kommt, und der Rothenbaum ist wie elektrisiert: Die kurzfristige Zusage des spanischen Sandplatzkönigs hat das Interesse am Hamburger Traditionsturnier spürbar gesteigert. "Rafa" gucken - darauf hat man in der Hansestadt schließlich sieben lange Jahre warten müssen.

Entsprechend stolz ist Turnierchef Michael Stich auf seinen Coup. "Dass Nadal in Hamburg spielt, ist eine tolle Nachricht für alle Fans. Er ist hochmotiviert und will das Turnier unbedingt gewinnen", sagte der ehemalige Wimbledonsieger, dem es schon vor zwei Jahren gelang, Nadals Dauerrivalen Roger Federer an die Alster zu locken.

In der Weltrangliste abgerutscht

Der Schweizer schied seinerseits allerdings schon im Halbfinale aus, Nadal will mehr: Viel Spielpraxis und 500 Punkte für die Weltrangliste, in der der 29-Jährige mittlerweile auf den zehnten Platz abgerutscht ist. Weniger interessant ist für ihn der Siegerscheck in Höhe von 311.775 Euro, denn mindestens genauso viel streicht Nadal als Antrittsgeld ein.

Zumindest indirekt hat auch Dustin Brown seinen Anteil daran, dass der Mallorquiner kurzentschlossen an die Elbe jettet. Denn mit seinem fast sensationellen Zweitrundensieg im Wimbledon schickte der Halb-Jamaikaner aus Winsen an der Aller in einen Turnierpause, die länger ausfiel, als es der einstige Weltranglisten-Erste geplant hatte. Schließlich stehen im September noch die US-Open auf dem Spielplan, die Nadal schon zweimal gewonnen hat.

Direkt Revanche nehmen kann Nadal in Hamburg im übrigen nicht. "Dustin hätte sich durch die Qualifikation kämpfen müssen, und er hat dafür nicht gemeldet", sagte Stich, vor 22 Jahren letzter deutscher Sieger auf der Anlage des Clubs an der Alster.

Kohli dabei, Haas im Schongang

Ein deutscher Profi, der diesen Erfolg wiederholen könnte, ist nicht in Sicht, auch wenn der erst 18 Jahre alte Hamburger Alexander Zverev im vergangenen Jahr sehr überraschend das Halbfinale erreichte. "Aber alle kennen jetzt meine Stärken und Schwächen. Ich muss nun neue Wege finden, um mein Spiel durchzubringen", sagte der Sohn russischer Eltern dem Hamburger Abendblatt.

Wie auch der lange verletzte Florian Mayer (Bayreuth) benötigte auch die Nummer 123 der Weltrangliste eine Wildcard für einen garantierten Platz im Hauptfeld. Direkt qualifiziert ist von deutschen Profis nur der Augsburger Philipp Kohlschreiber als 42.

Gern hätte Rothenbaum-Boss Stich Publikumsliebling Tommy Haas in dessen Geburtsstadt geholt, doch der mittlerweile 37-Jährige schont derzeit wieder einmal seine mehrfach operierte Schulter. Für die US Open, bei denen er vor 19 Jahren in der ersten Runde verlor - in vier Sätzen gegen Michael Stich.

Ferrer und Simon sagen verletzt ab

Der topgesetzte David Ferrer aus Spanien und der Franzose Gilles Simon, Nummer elf der Weltrangliste, haben verletzungsbedingt ihre Teilnahme abgesagt. Der Weltranglisten-Siebte laboriert an einer Blessur am Ellenbogen, Simon, Sieger von 2011, gab Fußprobleme zur Begründung an.

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