"Nur Jesus hätte helfen können"

SID
Andrea Petkovic kommt mit viel Selbstvertrauen aus Miami zurück
© getty

Die erste Enttäuschung nach dem Halbfinal-Aus beim mit 5,38 Millionen Dollar dotierten WTA-Turnier in Miami war bei Andrea Petkovic schnell Geschichte. Die deutsche Nummer eins blickt voller Zuversicht in die Zukunft.

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Nach dem etwas abrupten Ende ihrer famosen Miami-Reise hatte Andrea Petkovic ihren Humor schnell wiedergefunden. "Einzig Jesus Christus höchstpersönlich hätte mir vielleicht helfen können", witzelte die Darmstädterin nach dem überraschend deutlichen 3:6, 3:6 im Halbfinale gegen die Spanierin Carla Suarez Navarro und suchte gar nicht erst nach Ausreden: "Ich war heute einfach richtig schlecht."

Trotz des verpassten zweiten Endspiels der Saison verließ Petkovic die Chaos-Metropole Miami, von der sie sich auf so magische Weise angezogen fühlt, mit viel Selbstvertrauen im Gepäck. "Ich habe phantastisch gespielt in dieser Woche und das nächste Level erreicht", sagte die Weltranglistenzehnte. Beweis gefällig? Obwohl sie auf der vorgelagerten Insel Key Biscayne gegen Suarez Navarro phasenweise schwach agierte, "habe ich immer noch besser gespielt, als wenn ich sonst schlecht spiele." Logik Marke Petkovic eben.

Petkovic als Titelverteidigerin nach Charleston

Die Erfolgserlebnisse kommen gerade recht, denn in den nächsten Wochen warten schwierige Aufgaben auf die deutsche Nummer eins. Beim am Montag in Charleston/South Carolina beginnenden Sandplatzturnier geht "Petko" als Titelverteidigerin an den Start. Und die Erwartungen an die Antwerpen-Siegerin sind groß: Das Event wirbt mit einer überdimensionalen Petkovic im Godzilla-Style, die über der Charleston Bridge thront.

In der Woche darauf steht dann das Fed-Cup-Halbfinale in Sotschi gegen Gastgeber Russland mit Superstar Maria Scharapowa an (18./19. April). "Das wird nicht einfach.Aber wir sind ein Team, wir halten zusammen, und wir haben letztes Jahr schon gezeigt, dass wir gute Teams schlagen können, deswegen haben wir sicher eine Chance", meinte French-Open-Halbfinalistin Petkovic mit Blick auf den Endspieleinzug des Fed-Cup-Quartetts in der vergangenen Saison.

Reichlich Argumente für eine Einzel-Nominierung sammelte in den letzten Wochen Sabine Lisicki (Berlin) mit ihrer Halbfinal-Teilnahme in Indian Wells und ihrem Viertelfinal-Einzug in Miami. Angelique Kerber (Kiel) indes, die wie Petkovic in Charleston startet, befindet sich derzeit im Formtief.

Starkes Tennis dank neuem Trainer

Petkovic dagegen spielte in Miami ihr vielleicht bestes Tennis bislang. Die Zusammenarbeit mit dem besonnenen Dirk Dier, dem Co-Trainer des Fed-Cup- und Davis-Cup-Teams, scheint sich auszuzahlen. Die Hessin serviert beständiger und zeigt ein variableres Spiel.

Die neue Qualität konnte Petkovic gegen die fintenreiche Suarez Navarro, die am Montag als erste Spanierin seit 2001 in die Top Ten der Weltrangliste vorstößt, allerdings nicht unter Beweis stellen. Am Ende stand die ernüchternde Bilanz von 32 "unforced errors" bei nur neun Gewinnschlägen. "Mit so vielen unerzwungenen Fehlern kann man in dieser Phase des Turniers einfach nicht gewinnen", haderte Petkovic.

Und auch die emotionale Seite spielte ihr einen Streich. "Es waren ein paar Sachen, die nicht stimmten, dann war meine Laune im Eimer", fasste die Darmstädterin das Match zusammen.

Im Finale am Samstag trifft Suarez Navarro auf die Weltranglisten-Erste und Lisicki-Bezwingerin Serena Williams (USA), die die letztjährige French-Open-Finalistin Simona Halep (Rumänien) mit 6:2, 4:6, 7:5 bezwang.

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