Ana Ivanovic scheitert sensationell

Von SPOX
Ana Ivanovic flog am ersten Aussie-Open-Tag sensationell aus dem Turnier
© getty

18 Tage dauert das Jahr 2015, 18 Tage zu viel ohne Grand Slam! Und es geht gleich mit einigen Überraschungen los: Ana Ivanovic unterliegt ebenso wie wie Sabine Lisicki und Angelique Kerber ihrer Erstrundengegnerin. Bei den deutschen Männern läuft's nicht viel besser. Rafael Nadal schaltet derweil Prüfstein Mikhail Youzhny locker aus, auch Roger Federer kommt locker weiter.

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Damen - 1. Runde (alle Matches):

Maria Sharapova (RUS/2) - Petra Martic (CRO) 6:4, 6:1

Pflichtaufgabe erfolgreich absolviert. Sharapova beschränkte sich gegen Martic auf Grundlinientennis und hatte damit den gewünschten Erfolg. Binnen 86 Minuten schmiss die Russin die Nummer 184 der WTA-Rangliste raus und offenbarte nur zu Beginn leichte Unsicherheiten beim Service. Trotzdem: Ein ganz souveräner Sieg der Nummer 2.

Simona Halep (ROU/3) - Karin Knapp (ITA) 6:3, 6:2

Haleps starker Start ins Jahr 2015 scheint sich in Melbourne fortzusetzen. Nach dem Sieg bei den Shenzen Open in China ließ die letztjährige Viertelfinalistin der Australian Open Knapp keine Chance. Die Italienerin kam zwar zu einem frühen Break, doch auch Halep nahm ihr das Aufschlagspiel ab.

Die Rumänin beendete schließlich beide Sätze, indem sie ihre Breakchancen nutzte. Allerdings hatte sie auch leichtes Spiel, weil Knapp sich bei nur acht Winnern 40 Unforced Errors leistete. Bei ihren 62 Aufschlägen holte sie nur 25 Mal den Punkt, Halep war mit 22 Punkten bei 33 Angaben deutlich effektiver.

Lucie Hradecka (CZE) - Ana Ivanovic (SRB/5) 1:6, 6:3, 6:2

Da ist die erste Überraschung der Australian Open 2015: Die Nr. 142 der Welt schmeißt Ivanovic nach 86 Minuten raus! 10 Doppelfehler und 30 Unforced Errors waren einfach zu viel, zudem brachte sie nur 55 Prozent ihrer ersten Aufschläge überhaupt ins Feld. "Ich habe mich das ganze Match nicht wie ich selbst gefühlt", berichtete die Serbin, die überhaupt keinen Rhtythmus gefunden hatte: "Es ist wirklich enttäuschend und wahrscheinlich das Schlimmste, was passieren konnte."

Hradecka verstand es dagegen ab dem zweiten Satz, die Service-Probleme von Ivanovic effektiv auszunutzen. Die Fehler aus dem ersten Satz vermied sie und präsentierte sich vor allem am Netz stark. 23 Mal spurtete sie insgesamt nach vorn, 19 Mal machte sie den Punkt. Die Serbin konnte selbst nur fünfmal am Netz punkten, baute nach dem mühelosen ersten Satz stark ab. Immer wieder meckerte sie über ihr eigenes Spiel, machte teilweise das Material verantwortlich, nachdem sie mitten in einem Ballwechsel auf dem Hintern gelandet war.

Für Hradecka war der Sieg mit dem ersten Matchpoint eine kleine Wiedergutmachung. Schon 2009 hatte sie Ivanovic in Wimbledon an den Rande einer Niederlage gebracht. Damals vergab sie allerdings ihren Matchball und verlor schließlich das Erstrundenmatch noch. Dass Ivanovic mit einem unnötigen Vorhandfehler dieses Mal ihre Niederlage selbst besiegelte, ist sinnbildlich für das Match. "Am Ende habe ich nur gezittert. Es war unglaublich", freute sich die 29-jährige Qualifikantin aus Tschechien über die geglückte Revanche.

Eugenie Bouchard (CAN/7) - Anna-Lena Friedsam (GER) 6:2, 6:4

Die große Überraschung bleibt aus. Friedsam erzielt insgesamt nur 14 Punkte weniger als Bouchard, doch die sind entscheidend. Vier Auftaktspiele gibt sie binnen zwei Sätzen ab, erarbeitet sich selbst zwar fünf Brakchancen, nutzt aber nur eine einzige. Da hilft auch der knallharte Aufschlag mit durchschnittlich 172 km/h im ersten Versuch nichts!

Irina-Camelia Begu (ROU) - Angelique Kerber (GER/9) 6:4, 0:6, 6:1

Ein Match wie eine Achterbahnfahrt, nur dass der Wagen entgleist. An ihrem 27. Geburtstag kassierte die deutsche Nummer 1 eine ganz bittere Pleite. Gegen die Nummer 42 der Weltrangliste fehlte zu Beginn alles, was Kerber auszeichnet. Nur zwei Winner bei 17 Unforced Errors im ersten Satz sprechen eine eindeutige Sprache, im dritten lautete das Verhältnis 3:11.

Kerbers Auftaktpleite im RE-LIVE

"Das war einer meiner schlechtesten Tage in meiner Karriere. So etwas gibt es. Ich weiß nicht, was los war. Ich habe mich schlecht bewegt und keinen Ball gespürt", gab sich die Deutsche anschließend selbstkritisch. Dabei zeigte sie im zweiten Satz, zu was sie eigentlich fähig ist.

Zu Null kochte sie die Rumänin ab, obwohl nur 44 Prozent ihrer ersten Aufschläge überhaupt ins Feld kamen. Endlich sank die Anzahl der Unforced Errors. Endlich schien Kerber ihr Spiel unter Kontrolle zu bekommen. Doch im dritten Satz verfiel sie wieder in ihr fehleranfälliges Spiel und schied damit zum ersten Mal seit Wimbledon 2011 in der ersten Runde eines Grand-Slam-Turniers aus. Vollkommen unnötig!

Carina Witthöft (GER) - Carla Suarez Navarro (ESP/17) 6:3, 6:1

Nummer 104 der Welt? Nicht mehr lange! Die deutsche Nachwuchshoffnung spielte gegen die Nummer 17 ganz stark auf. Sechs Asse ebneten ihr den Weg zu einem glatten Zweisatzsieg. Erfreulich: Der erste Aufschlag saß sicher und brachte zu 71 Prozent auch Punkte. Daran biss sich Suarez Navarro die Zähne aus.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt. Ich konnte mein Spiel und meinen Aufschlag sehr gut durchbringen und habe die Dinge umgesetzt, die ich im Training trainiert habe", sagte die 19-jährige Witthöft anschließend: "Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl zum ersten Mal in der zweiten Runde bei einem Grand Slam zu stehen. Jetzt heißt es weiter Gas geben und dranbleiben, dann schauen wir was möglich ist. Ich freue mich auf die zweite Runde!"

Shuai Peng (CHN/21) - Tatjana Maria (GER) 6:4, 7:5

Das eigene Aufschlagspiel hat Tatjana Maria die zweite Runde gekostet. Peng schien keineswegs unschlagbar, doch wenn nur 48 Prozent der ersten Angaben überhaupt ins Feld gehen und beim zweiten Aufschlag nur in 31 Prozent der Punktgewinn gelingt, bleibt am Ende wohl in 99,9 Prozent aller Fälle nur das Erstrundenaus. Ein schwacher Trost: Maria nutzte sämtliche Breakchancen - das waren allerdings nur zwei.

Kristina Mladenovic (FRA) - Sabine Lisicki (GER/28) 4:6, 6:4, 6:2

Zwei Stunden warteten die Journalisten nach dem Ende des Matches, dann erschien die enttäuschte Deutsche endlich zur Pressekonferenz. "Ich konnte nicht umsetzen, was wir in der Vorbereitung trainiert haben", sagte Lisicki. Wie Recht sie doch hatte! Ihre 39 Unforced Errors waren noch nicht mal das große Problem. Das glich Lisicki mit 35 Winnern aus und auch Mladenovic leistete sich 34 einfache Fehler.

Entscheidend war, dass die Deutsche nur 6 von 15 Breakpoint auch nutzte. Lisicki schwankte gegen die Nummer 71 der Welt. Im zweiten Satz schien sie kurzzeitig die Kontrolle zu übernehmen und das Match für sich zu entscheiden, doch Mladenovic spielte intelligenter. Nach dem Ausgleich zum 1:1 legte die 21-jährige Französin schließlich eine 11-Punkte-Serie hin, zog auf 5:1 davon und besiegelte Lisickis erste Erstrundenpleite bei einem Grand-Slam-Turnier per Re-Break mit einer herrlichen Vorhand cross.

Julia Görges (GER) - Belinda Bencic (SUI/32) 6:2, 6:1

65 Minuten, dann war schon wieder alles vorbei - und die erst 17-jährige Schweizerin raus. Verantwortlich dafür war die Deutsche selbst. Görges eröffnete das Turnier um 11 Uhr Ortszeit bei nur 20 Grad in der Hidense Arena. Die Daten? 30 Winner, davon 21 von der Grundlinie, vier Asse, nur ein Doppelfehler.

Görges' Sieg im RE-LIVE

Der Aufschlag war eindeutig das Prunkstück im Spiel der Deutschen: 68 Prozent der ersten Aufschläge in Punkte verwandelt, Bencic nur zwei Mal den Lauf ans Netz gestattet. Dagegen konnte die Schweizerin bei eigener Angabe keinen Druck aufbauen, sie kam nur auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 149 km/h beim ersten Aufschlag.

Silvia Soler-Espinosa (ESP) - Annika Beck (GER) 7:5, 6:4

Drei Breaks erspielte sich die Deutsche und verlor doch. Nur 52 Prozent erspielter Punkte bei erstem Aufschlag waren viel zu wenig. Zwar hatten beide Spielerinnen in ihrem Erstrundenmatch Probleme bei eigenem Aufschlag und spielten auch sonst etwas fehleranfällig, die Spanierin kompensierte das mit ihren 28 Gewinnschlägen aber besser. Beck kam nur auf 17.

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