Tennisstars schlagen in Indien auf

SID
Roger Federer und Novak Djokovic treten in Indien an
© getty

Spektakel statt Ruhe, Trubel statt Idylle, Fernost statt Basel: Für Superstar Roger Federer ist das Tennisjahr auch nach dem historischen Triumph mit dem Schweizer Davis-Cup-Team noch nicht vorbei. Schließlich steht die neue millionenschwere International Premier Tennis League vor ihrer Premierensaison, und auch der Grand-Slam-Rekordsieger erlag dem Lockruf der Protzliga.

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Dabei hätte der 33 Jahre alte Federer allen Grund gehabt, eine Pause einzulegen. Immerhin hat er in einer kräftezehrenden Saison 85 Matches auf der Tour absolviert - und dabei das gesamte Jahr über am körperlichen Limit gespielt. Doch als wäre der Tour-Kalender nicht schon voll genug, die Teilnahme an der sportlich belanglosen IPTL lässt sich der Eidgenosse nicht nehmen.

Damit steht Federer längst nicht alleine da. Eine ganze Reihe aktueller, künftiger und ehemaliger Topstars hat ihre Teilnahme zugesagt und tritt in vier Länderteams mit den klangvollen Namen Manila Mavericks, Singapur Slammers, Indian Aces und UAE Royals gegeneinander an.

Dabei sind auch Branchenprimus Novak Djokovic, sein weibliches Pendant Serena Williams und die Legenden Pete Sampras, Andre Agassi und Goran Ivanisevic - als kleines Bonbon gab's ein stattliches Handgeld obendrauf, insgesamt 17,4 Millionen Euro sollen geflossen sein.

"Erste Reise nach Neu Delhi"

Federer hatte sich lange Zeit zurückgehalten, ehe er sich im September entschied, für den angeschlagenen Rafael Nadal nachzurücken. "Ich freue mich schon sehr auf meine erste Reise nach Neu Delhi", sagte er seinerzeit: "Mein Team hat mir gesagt, dass es viele Fans von mir in dieser Gegend gibt."

Im Zeitraum von zwei Wochen macht die IPTL in vier asiatischen Metropolen Manila (28. bis 30. November), Singapur (2. bis 4. Dezember), Dehli (6. bis 8. Dezember) und Dubai (11. bis 13. Dezember) Halt.

Dabei werden ein Männer-, ein Frauen-, ein Legenden-Einzel sowie ein Männer-Doppel und ein Mixed gespielt - jeweils nur über einen einzigen Satz, der beim Stand von 5:5 direkt im Tiebreak entschieden wird. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete die Spiele als "Schleifchenturnier".

US-Profiligen als Vorbild

Ligachef Mahesh Bhupathi ist von seinem Konzept überzeugt und will langfristig den durchaus potenten asiatischen Markt erschließen: "So lässt sich die Spieldauer leichter kontrollieren", sagte der einst weltbeste Doppelspieler im indischen Fernsehen: "Und das macht es schließlich leichter, TV-Partner zu gewinnen."

Überhaupt geht es dem Inder vielmehr um Spektakel als um einen ernsthaften sportlichen Wettkampf. "Der Unterhaltungsaspekt darf nicht zu kurz kommen - wir haben Cheerleader, eine Lichtshow und DJs", sagte der 40-jährige Inder und führte als leuchtende Beispiele die US-Profiligen NBA und NFL an: "Da klappt es ja auch. Wir wollen auf der einen Seite Spitzensport und auf der anderen Seite Unterhaltung für die ganze Familie bieten."

Die IPTL-Teams im Überblick:

Indian Aces (Delhi): Roger Federer, Pete Sampras, Gael Monfils, Ana Ivanovic, Sania Mirza, Rohan Bopanna, Fabrice Santoro

Manila Mavericks (Manila): Andy Murray, Jo-Wilfried Tsonga, Kirsten Flipkens, Daniel Nestor, Carlos Moya, Maria Scharapowa, Treat Huey

Singapore Slammers (Singapur): Serena Williams, Andre Agassi, Tomas Berdych, Lleyton Hewitt, Nick Kyrgios, Daniela Hantuchova, Bruno Soares, Patrick Rafter

UAE Royals (Dubai): Novak Djokovic, Caroline Wozniacki, Eugenie Bouchard, Goran Ivanisevic, Nenad Zimonjic, Malek Jaziri

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