"Hatte mit mir selbst zu tun"

SID
Andrea Petkovic will mit dem deutschen Team die favorisierten Tschechinnen schlagen
© getty

Für die Titelmission in Prag hatte sich Andrea Petkovic extra ihre goldenen Schuhe angezogen. Ein wenig müde sah die frischgebackene Sofia-Siegerin allerdings aus, als sie am Dienstagmittag mit zweitägiger Verspätung zum deutschen Fed-Cup-Team stieß.

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Der Grund: "Ich konnte nicht ganz ausschlafen, weil der Heizungsmann kam", berichtete die 27-jährige Petkovic am Flughafen Vaclav Havel. Doch die Weltranglisten-14. gab kurz darauf Entwarnung. "Ich bin zwar müde, aber körperlich relativ frisch. Ich freue mich jetzt einfach, die Mädels wieder zu sehen."

Am Wochenende spielt die Mannschaft von Barbara Rittner gegen Gastgeber Tschechien um den dritten Titel nach 1987 und 1992. Petkovic und Angelique Kerber (Nr. 10) sind im Einzel gesetzt.

Breite Brust

Und die Darmstädterin reiste im Lufthansa-Flieger 1396 mit breiter Brust aus Frankfurt in die Goldene Stadt. Ein Umstand, den vor drei Wochen noch niemand für möglich gehalten hatte. Mit einer tränenreichen Pressekonferenz hatte Petkovic nach ihrem Erstrundenaus in Luxemburg für Aufsehen gesorgt, weil sie private und körperliche Probleme angedeutet hatte.

Näher darauf eingehen wollte sie nicht. "Ich hatte mit mir selbst zu tun. Nur soviel: Unkraut vergeht nicht", sagte die French-Open-Halbfinalistin und meinte: "Wenn ich denke, die Situation ist ausweglos, finde ich immer irgendwie noch einen Weg, auf beiden Füßen zu landen."

"Kleiner Zusammenbruch"

Zuhause in ihrem kleinen Häuschen in Darmstadt, das sie mit ihrer Schwester bewohnt, hatte sich Petkovic nach ihrem "kleinen Zusammenbruch" zurückgezogen. "Meine Familie hat mir geholfen. Ich habe die häusliche Umgebung genossen", berichtete "Petko", die sich selbst ein wenig über die "Wunderheilung" binnen kürzester Zeit wunderte: "Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell geht. Aber da sieht man mal wieder, was Emotionen bei einem Sportler ausmachen können."

Am Dienstagabend trainierte Petkovic das erste Mal in der 10.850 Zuschauer fassenden Arena. Die Mannschaft um Kerber, Sabine Lisicki, Julia Görges und Ersatzspielerin Anna-Lena Grönefeld hatte die Hessin herzlich empfangen.

Und auch Rittner war froh, ihre Nummer zwei endlich in Prag zu haben. "Wir werden jetzt versuchen, den Schwung des Turnierssieges von Andy mitzunehmen. Ihr Selbstvertrauen kommt genau zur richtigen Zeit", sagte Rittner mit Blick auf Petkovics dritten Turniersieg 2014.

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