Herren-Finale
Rafael Nadal (ESP/1) - Novak Djokovic (SRB/2) 3:6, 7:5, 6:2, 6:4
Die Nummer eins gegen die Nummer zwei, der neunmalige French-Open-Sieger gegen den aufstrebenden Serben. Das Traumfinale auf dem Court Philippe Chatrierhatte sich seinen Titel mehr als verdient.
Schon im Vorfeld hatte Djokovic von der "ultimativen Herausforderung" gesprochen - die er am Ende nicht bewältigen konnte. Dennoch bot er Nadal auf dessen favorisiertem Untergrund lange die Stirn und hatte besonders zu Beginn alle Chancen auf die Überraschung.
Die Aufschlagspiele waren umkämpft, beide Spieler schenkten sich nichts, wirkten aber auch nervös. Während der Serbe immer wieder mit seiner Leistung haderte, schien Nadal seinerseits teilweise unkonzentriert und leistete sich ungewohnt viele Fehler. Djokovic spielte dann immer souveräner, nutzte den eigenen Aufschlag und überlebte auch Spiel sieben, als Nadal zwei Breakbälle leichtfertig verspielte - und kurze Zeit später tatsächlich den ersten Satz abgab.
Nadal mit mehr Risiko
Doch der vergebene Durchgang zeigte Wirkung. Der Spanier feuerte sich immer wieder selbst an, jeder Winner wurde mit geballten Fäusten gefeiert. Er spielte nun aggressiver und auch risikoreicher - wurde aber belohnt. Djokovic fand nicht zu seinem Spiel zurück, Nadal drängte ihn zu Fehlern und sicherte sich mit seiner kraftvollen Vorhand die Punkte und den zweiten Satz.
Das intensive Spiel forderte Kraft, besonders Djokovic wirkte nicht mehr so fit und agil wie noch in den ersten beiden Sätzen. Immer wieder schaute er ratlos zu seiner Box mit Boris Becker hoch und gab die Punkte für seine Verhältnisse früh verloren. Nadal spielte nun seinen Vorteil aus, leistete sich kaum noch Fehler und bewies, warum er der King of Clay ist.
Doppelfehler zum Titel
Immer wieder war es die wuchtige Vorhand, die Djokovic zu Returnfehlern zwang und gerade longline ein ums andere Mal für Winner sorgte. Satz drei war eine klare Sache, aber dann hatte sich der Serbe wieder gefangen und machte ein frühes Break im vierten Durchgang schließlich wett. Er spielte immer konsequenter die Rückhand von Nadal an, und hielt das Match offen, vergab aber leichtfertig Chancen und haderte danach mit sich selbst.
Als der Serbe beim 4:4 im vierten gleich mehrere Möglichkeiten ungenutzt ließ, konterte Nadal im Gegenzug und holte sich den Matchball, der allerdings unschön endete: Bei Aufschlag Djokovic kam es zu einem Zwischenruf aus dem Publikum, ein Doppelfehler war die Folge. Nadal konnte es egal sein: Der Spanier sicherte sich seinen insgesamt neunten French-Open-Titel und schloss damit zum bisherigen Rekordhalter Henri Chocet auf - der verteilte seine Trophäen in den 20er und 30er Jahren aber auf Einzel, Doppel und Mixed.
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