Federer & Kerber ohne Mühe weiter

Von SPOX
Roger Federer setzte sich in der ersten Runde glatt in drei Sätzen durch
© getty

Roger Federer setzte sich in der ersten Runde von Roland Garros souverän gegen Lukas Lacko durch. Bei den Damen machten Serena Williams und Angelique Kerber mit ihren Gegnerinnen kurzen Prozess. Für Annika Beck ist das Turnier dagegen schon zu Ende.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Damen - 1. Runde (alle Matches):

Angelique Kerber (GER/8) - Katarzyna Piter (POL) 6:3, 6:1

Auftakt nach Maß für Deutschlands Numnmer eins. Kerber kam etwas schwer in die Partie und kassierte ein Break, war aber jederzeit die bessere Spielerin und bestimmte das Tempo in den Ballwechseln.

Kerber machte zwar zwölf unforced errors, brachte aber 60 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld und machte 19 Winner, vor allem mit ihrer starken Vorhand. Ihre Gegnerin Piter hatte dagegen große Probleme mit diesem Schlag, 13 von 16 leichten Fehlern passierten ihr mit der Vorhand.

Den schönsten Punkt des gesamten Matches entschied Kerber für sich, als sie beim Stand von 5:1 im zweiten Satz eine längere Rallye mit einem kurz cross geschlagenen Vorhand-Passierball aus dem Lauf beendete.

SPOX-Power-Ranking zu den Damen

Tsvetana Pironkova (BUL) - Annika Beck (GER) 6:7 (5:7), 6:2, 6:3

Für die 20-jährige Beck sind die French Open bereits wieder vorbei. In einem Match mit vielen leichten Fehlern (Beck 52, Pironkova 68) gewann die Deutsche zwar den ersten Satz im Tie-Break, was ihr aber keinerlei Sicherheit gab.

Beck brachte zwar 84 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld, gewann aber nur 57 Prozent dann auch den Punkt. Sie produzierte drei Doppelfehler, schaffte aber kein Ass.

Pironkova blieb bis zum Schluss die aggressivere Spielerin, machte zwar mehr Fehler, aber auch deutlich mehr direkte Punkte (45:18).

Agnieszka Radwanska (POL/3) - Shuai Zhang (CHN) 6:3, 6:0

Gerade mal 62 Minuten waren auf dem Court Philippe Chartrier vorbei, da durfte die Nummer drei der Welt schon ihre Signatur auf einer Kameralinse hinterlassen und sich mit Kusshand vom Publikum verabschieden. Zhang, eher im Doppel daheim, hatte nach einer passablen Anfangsphase gar nichts mehr zu bestellen und holte sich eine richtige Packung ab.

Mit ihrem gewohnten Mix aus Winkelspiel, Stopps und allerlei taktischen Finessen entnervte Radwanska die Chinesin, die mit 24 Fehlern ihr Übriges tat. Die Favoritin kann zufrieden sein: Ihr bandagierter Oberschenkel schien sie nicht zu beeinflussen, die Statistiken lesen sich wieder wunderbar: 21 Winner, nur zwölf Fehler, alle zehn Netzangriffe führten zum Punkt. Mund abputzen, weiter geht's.

Serena Williams (USA/1) - Alize Lim (FRA) 6:2, 6:1

Die große Favoritin hat auf dem Philippe Chartrier gegen eine gebürtige Pariserin die Zuschauer nicht auf ihrer Seite. Macht aber nichts: Die 135 der Welt hatte gegen Serena nicht den Hauch einer Chance, die Nummer eins der Welt bestimmte mit krachenden Schlägen, die für Lim einfach viel zu schnell waren, die Partie.

Dass es nicht noch schneller geht, liegt an der einen oder anderen Unsicherheit von Williams, die ihre Gegnerin durch zu viele leichte Fehler (36) im Spiel hielt - allein das letzte Service Game dauert knapp zehn Minuten. Dass Lim aber insgesamt nichts zu melden hatte, verrät der Winner-Vergleich: 37 für Williams, nur sieben für Lim. Hätte die Lokalmatadorin ein paar ihrer sieben Breakchancen genutzt - wer weiß. So war nach 78 Minuten Feierabend.

Herren - 1. Runde (alle Matches):

Roger Federer (SUI/4) - Lukas Lacko (SVK) 6:2, 6:4, 6:2

Eine krachende Vorhand gegen die Laufrichtung von Lacko machte nach 1:24 Stunden den Sieg des Schweizers perfekt. Der ehemalige Weltranglistenerste nutzte die erste Runde, in der er nie wirklich in Gefahr war, eher zum lockeren Einspielen.

Überragend war das Service des Schweizers: Er schlug zwar nur sieben Asse, ließ aber keinen einzigen Breakball zu - Lacko gewann kümmerliche neun Ballwechsel gegen den Aufschlag Federers, ließ sich aber seinerseits fünfmal den Aufschlag abnehmen.

FedEx machte von der Grundlinie Druck (40 Winner) und suchte immer wieder den Weg ans Netz, wo er 16 Mal erfolgreich war (20 Netzangriffe). Der 26 Jahre alte Slowake, die 87 der Welt, ist ein paar tausend Dollar und um eine Erfahrung reicher: Zuletzt hatte er 2011 in Melbourne gegen Federer verloren.

Milos Raonic (CAN/8) - Nick Kyrgios (AUS) 6:3, 7:6 (7:1), 6:3

Mit einer feinen Sandplatzsaison hat sich der Kanadier für Roland Garros den Status eines Geheimfavoriten gesichert. Gegen einen beherzt aufspielenden 19 Jahre alten Australier hatte der 1,96-Meter-Riese nur im zweiten Platz Probleme, ließ im Tiebreak aber lediglich einen Punkt des Gegners zu.

Darüber hinaus: Aufschläge! 27 Asse, 90 Prozent aller Punkte beim durchschnittlich 204 Km/h schnellen ersten Service. Damit wurde die Nummer 160 der Welt schlicht und ergreifend überpowert. Nach genau zwei Stunden zog Raonic in die nächste Runde ein und wird deshalb auch die zwei Breaks gegen sich und die schwache Return-Bilanz (kein einziger Winner) verschmerzen können.

John Isner (USA/10) - Pierre-Hugues Herbert (FRA) 7:6 (7:5), 7:6 (7:4), 7:5

Hartes Stück Arbeit für die Nummer 10 des Turniers. Nach 2:23 Stunden verwandelte Isner seinen ersten Matchball - es war seine erste und einzige Breakchance im gesamten Match. Lokalmatador Herbert konnte dagegen zwei Breakchancen nicht nutzen.

Beide Spieler gingen viel Risiko. Isner machte 49 direkte Punkte, sein Gegner immerhin 37. Letzendlich entschied Isner das Match zu seinen Gunsten durch seine Aufschlagstärke. 23 Asse servierte der US-Amerikaner, zudem machte er zu 76 Prozent den Punkt, wenn er ans Netz ging (26 von 34).

Herbert machte wenig leichte Fehler (16), war aber bei den Big Points, vor allem in den beiden Tie-Breaks, nicht zur Stelle.

Tomas Berdych (CZE/6) - Peter Polansky (CAN) 6:3, 6:4, 6:4

Es war keine leichte Aufgabe für den hochgewachsenen Tschechen, aber er meisterte sie mit Bravour. Polansky hielt streckenweise immer wieder gut mit, aber Berdych schaffte eben pro Satz ein Break mehr. 15 Asse, insgesamt 50 Winner, 80 Prozent aller Punkte über den ersten Aufschlag.

Der 25-jährige Kanadier war solide (nur 21 Fehler), riskierte in den entscheidenden Phasen aber zu wenig. Nur zwei Netzangriffe, nur 15 Winner, das zweite Service knapp über 140 km/h. Reicht gegen die ganz Großen einfach nicht.

Alles zu den French Open 2014

Artikel und Videos zum Thema