Wawrinka schockt Berdych - Serena im Eiltempo

Von Ole Frerks
Nach Federers überraschendem Aus hält Wawrinka weiter die schweizer Fahnen hoch
© getty

Im ersten Match des Tages liefern sich Azarenka und Ivanovic einen Schlagabtausch, der nach drei Sätzen an die Nummer 2 der Setzliste geht. Na Li steht zum ersten Mal im Halbfinale. Youzhny bezwingt Hewitt in fünf Sätzen, Djokovic hat mit Granollers überhaupt keine Mühe. Murray hat mit Istomin mehr Mühe, als erwartet. Wawrinka schockt Berdych. Williams setzt Suarez Navarro die Brille auf.

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Herren, Achtelfinale

Novak Djokovic (SRB/1) - Marcel Granollers (ESP) 6:3, 6:0, 6:0

Vorsichtig ausgedrückt ein einseitiges Match. Der Weltranglistenerste brauchte für den Sieg gerade einmal 1:19 Stunden, machte im ersten Satz jeden Punkt bei eigenem Aufschlag und ließ dem Spanier nicht den Hauch einer Chance. Insgesamt machte Djokovic satte 50 Punkte mehr als sein Gegner, der nach dem Match voller Frust direkt in Richtung Kabinengang lief.

Djokovic ging vom Start weg vollkonzentriert in das Match und dominierte das Geschehen von Anfang an. Im Viertelfinale trifft der Serbe auf Mikhail Youzhny, der gegen Lleyton Hewitt dreimal so lange auf dem Court stand wie Djokovic.

Andy Murray (GBR/3) - Denis Istomin (UZB) 6:7, 6:1, 6:4, 6:4

Leicht hatte es der amtierende US-Open-Champion wahrlich nicht. So führte Murray im Tie-Break des ersten Satzes bereits mit 5:3, nur um dann zusehen zu müssen, wie Istomin den Durchgang mit vier Punkten in Folge zumachte. Entsprechend hoch war das Frustlevel beim Schotten. Es wurde geschimpft, vor allem aber wurden weitere Fehler gemacht - auch wegen des starken Winds im Arthur Ashe Stadium.

Murray schlug 38 Winner, leistete sich dabei jedoch auch 35 Unforced Errors. Am Ende setzte sich dennoch die Klasse der Nummer drei durch, die sich ihrer Schwierigkeiten aber durchaus bewusst war. "Es war definitiv ein hartes Match. Es war sehr windig", so Murray. "Wir hatten beide Probleme mit unserem Timing, haben aber auch einige unterhaltsame Punkte gespielt. Nachdem ich den ersten Satz verloren hatte, habe ich versucht, die Ballwechsel deutlicher zu diktieren."

Stanislas Wawrinka (SUI/9) - Tomas Berdych (CZE/5) 3:6, 6:1, 7:6, 6:2

Bis zum Achtelfinale hatte Tomas Berdych bei diesen US Open noch keinen einzigen Satz abgegeben. Zwei Breaks und ein im zweiten Satz unglaublich dominant auftretender Stanislas Wawrinka beendeten diese Serie des Tschechen jedoch jäh.

In der Folge spielte der Schweizer das wesentlich stabilere Tennis, schlug mehr Winner (36:32), leistete sich deutlich weniger Unforced Errors (28:45) und trifft im Viertelfinale nun auf Titelverteidiger Andy Murray. Dort scheinen die Verhältnisse klar zugunsten der Nummer drei auszuschlagen.

Allerdings gewann Wawrinka nicht nur das letzte Aufeinandertreffen mit Murray (in Monte Carlo), 2010 entschied er auch das letzte US-Open-Duell gegen den Schotten in vier Sätzen für sich. "Es wird ein sehr hartes Match", wusste deshalb auch Murray nach seinem Achtelfinale zu berichten.

Mikhail Youzhny (RUS/21) - Lleyton Hewitt (AUS) 6:3, 3:6, 6:7 (3:7), 6:4, 7:5

Fast vier Stunden lang verlangten sich Youzhny und Hewitt alles Menschenmögliche ab. Das Momentum pendelte immer wieder hin und her, bis der Russe im fünften Satz die Entscheidung hervorrufen konnte - in ebendiesem Satz hatte er zuvor mit 2:5 hinten gelegen. Schon im vierten Satz war es Youzhny gelungen, von einem 1:4-Rückstand wieder zurückzukommen.

Wie knapp das Spiel war, sieht man am besten an den gewonnenen Punkten: Hewitt gewann mit 146 genau einen mehr als sein Gegner. Er schlug auch mehr Winner (55 zu 47) und beging weniger unnötige Fehler (54 zu 63). Dass Youzhny am Ende trotzdem als Sieger dastand, war der Unfähigkeit des Australiers geschuldet, in den entscheidenden Situationen seinen Aufschlag durchzubringen.

Youzhny steht damit zum insgesamt dritten Mal im Viertelfinale der US Open, zuletzt war ihm das 2010 gelungen. In der nächsten Runde trifft er auf Novak Djokovic.

Damen, Achtelfinale

Victoria Azarenka (BLR/2) - Ana Ivanovic (SRB/13) 4:6, 6:3, 6:4

Sehr umkämpftes Match auf dem Arthur Ashe. Ivanovic erwischte im ersten Satz den wesentlich besseren Start, schlug insgesamt 17 Winner (Azarenka: vier) und konnte sich hier noch eher auf ihren Aufschlag verlassen als in den späteren Sätzen. Azarenka wirkte phasenweise sichtlich frustriert, zumal sie der Power der Serbin zu Beginn wenig entgegenzusetzen hatte.

Im weiteren Verlauf häuften sich bei Ivanovic jedoch die Fehler, während Azarenka sich langsam ins Spiel kämpfte. Zudem verließ sie beim Aufschlag das Glück: In den Sätzen 2 und 3 ließ sich Ivanovic insgesamt achtmal den Aufschlag abnehmen. Sie hielt das Spiel zwar eng, zumal auch Azarenka Probleme mit ihrem Aufschlag hatte, am Ende konnte sich die Weißrussin jedoch nach 2:10 Stunden durchsetzen.

Nach dem Spiel sagte Azarenka, dass Ivanovic im ersten Satz "unglaubliches Tennis" gespielt habe. "Ich musste im zweiten Satz wirklich aufwachen und um die Punkte kämpfen. Im zweiten Satz hatte ich das Gefühl, dass ich fokussierter war und meine Möglichkeiten genutzt habe." Im Viertelfinale trifft Azarenka auf Daniela Hantuchova.

Damen, Viertelfinale

Serena Williams (USA/1) - Carla Suarez Navarro (ESP/18) 6:0 6:0

Wenn der Gegnerin in zwei Sätzen nicht ein einziger Spielgewinn gelingt, ist eigentlich genug gesagt. Schlägt die Unterlegene dann auch noch nur ganze 3 (!) Winner (Williams: 20) und dauert das Match lediglich 52 Minuten, kann man sich getrost bereits dem Viertelfinale zuwenden.

Dort trifft Serena Williams auf die Nummer fünf der Welt, Li Na. Vor allem dürfte das Duell aber deutlich ausgeglichener sein, als jenes gegen Carla Suarez Navarro. Das weiß auch die Favoritin. "Es wird ein großartiges Spiel. Sie spielt mit das beste Tennis Karriere", erklärte die Amerikanerin.

Na Li (CHN/5) - Ekaterina Makarova (RUS/24) 6:4, 6:7 (5:7), 6:2

Li erweiterte ihre Serie auf 4:0 im direkten Duell mit Makarova. Die Russin hatte zuvor Agnieszka Radwanska aus dem Turnier geworfen, gegen Li reichte es jedoch nur zu einem Satzgewinn - auch wenn beide lange Zeit auf Augenhöhe agierten. Die Chinesin selbst sagte nach dem Spiel, sie sei "sehr nervös" gewesen.

Das merkte man ihr vor allem im zweiten Satz an, als sie eine 4:2-Führung im Tiebreak noch wieder verspielte. Insgesamt beging sie gleich 42 unnötige Fehler (Makarova 33). Für sie sprach hingegen die enorme Dominanz bei den Winnern (44 zu 15). Damit steht Li zum ersten Mal überhaupt im Halbfinale bei den US Open.

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