"Der Weg hat viel Kraft gekostet"

SID
Enttäuscht: Sabine Lisicki unterlag in ihrem ersten Wimbledon-Finale der Französin Marion Bartoli
© getty

Sabine Lisicki zeigt sich nach ihrer Final-Niederlage in Wimbledon tief enttäuscht, lobt aber vor allem Gegnerin Marion Bartoli. Lisicki über ihre Tränen, unerwartet großen Kräfteverschleiß und ihre Hoffnung, künftig eine bessere Spielerin zu sein.

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Frage: "Sabine Lisicki, was war heute anders als in den Begegnungen zuvor?"

Sabine Lisicki: "Heute morgen habe ich mich super gefühlt, obwohl ich wenig geschlafen habe. Aber als ich auf den Platz gekommen bin, war ich nervös. Ein Finale ist etwas komplett anderes, überhaupt nicht zu vergleichen, einfach nicht alltäglich."

Frage: "Was hat den Unterschied zwischen Ihnen und Marion Bartoli ausgemacht?"

Lisicki: "Marion war heute einfach frischer als ich. Sie hat super gespielt und ich war nicht bei 100 Prozent. Natürlich ist das enttäuschend, aber so läuft es dann. Ich hatte eine harte Auslosung, habe gegen die Titelverteidigerin und die Vorjahresfinalistin gewonnen. Marion hat keine großen Gegnerinnen rauswerfen müssen, und die Matches gegen die Großen sind anders, mental und körperlich. Der ganze Weg hat viel Kraft gekostet, mehr als ich es mir eingestehen wollte."

Frage: "Glauben Sie weiter daran, irgendwann in Wimbledon gewinnen zu können?"

Lisicki: "Ja. Ich glaube sogar fest daran. Ich werde mit jedem Jahr auf der Tour besser, weil ich aus Erfahrungen lerne. Das habe ich gemacht, als ich ich hier im Viertelfinale stand, das habe ich gemacht, als ich hier im Halbfinale stand. So hart diese Erfahrung heute ist, sie wird mir in der Zukunft helfen. Das Turnier hat mich zu einer besseren Spielerin gemacht."

Frage: "Was waren die härtesten, was die glücklichsten Momente in diesen zwei Wochen?"

Lisicki: "Der härteste Moment ist sicherlich heute. Der glücklichste? Da gab es zwei. Einmal der Sieg über Serena Williams, die so unglaublich gut in Form war. Auch die Art und Weise, wie er zustande kam, hat mir so viel gegeben. Und der Sieg im Halbfinale über Agnieszka Radwanska. Das waren die beiden größten Spiele auf dieser langen Reise."

Frage: "Was hat sich geändert, als sie drei Matchbälle abgewehrt haben und noch einmal herangekommen sind?"

Lisicki: "Am Anfang war ich angespannt, und habe mir immer wieder versucht zu sagen: Es ist nur ein Tennisspiel. Ich habe versucht, Atemtechniken anzuwenden, um die Nervosität loszuwerden. Das hat heute leider alles nicht geklappt. Bei den Matchbällen habe ich angefangen, mein Spiel wieder zu genießen, wie in den zwei Wochen zuvor. Das hat auch funktioniert, weil mir die Zuschauer geholfen haben."

Frage: "Im zweiten Satz kamen Ihnen die Tränen, war der Druck zu groß?"

Lisicki: "Nein, es war nicht der Druck. Ich war einfach traurig, dass ich nicht so gespielt habe, wie ich es kann. Es waren Tränen der Enttäuschung. Ich kann die nicht verstecken, wie es andere machen, aber dafür mögen mich viele Leute, weil ich auch nur ein Mensch bin."

Frage: "Welche Aufgaben warten jetzt auf Sie?"

Lisicki: "Zuerst muss ich mich gut erholen, das ist das A und O. Ich muss Energie tanken und dann eine gute Vorbereitung auf Hardcourt absolvieren und darf nicht zu früh wieder Turniere spielen, um das Verletzungsrisiko klein zu halten."

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