"Tommys Leistungen sind bewundernswert"

Von Stefan Petri
Viel Spaß trotz Niederlage in Runde eins: Das Doppel Tommy Haas und Roger Federer in Halle
© getty

Roger Federer scheint auf dem absteigenden Ast zu sein. Aufhören will der Schweizer Grand-Slam-Rekordhalter deshalb aber noch lange nicht - und sieht Tommy Haas als Vorbild.

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In knapp zwei Wochen reist Roger Federer als Titelverteidiger nach Wimbledon. Die Ergebnisse in diesem Jahr sind für seine Verhältnisse allerdings recht mager, bei den French Open scheiterte er schon im Viertelfinale. An einen Abschied vom Tenniszirkus denkt der Schweizer aber trotz seiner 31 Jahre noch lange nicht. Damit hat auch sein Freund - und Vorbild - Tommy Haas zu tun.

Gegen Jo-Wilfried Tsonga hatte Federer auf der Asche von Roland Garros keine Chance, für viele Kritiker ein Beweis dafür, dass seine Zeit vorbei ist. "Was soll ich dazu sagen? Ich schaue, dass das nicht der Fall ist", entgegnet die Nummer zwei der Welt im Gespräch mit der "Bild", gab aber auch zu: "Aber super war es bisher auch nicht, deshalb habe ich jetzt vieles vor."

Zehn Jahre ist sein erster Erfolg bei den All England Championships schon her. Das Karriereende sei aber noch weit weg, betonte der erfolgreichste Tennisspieler aller Zeiten: "Warum sollte man aufhören, nur weil man schon vieles erreicht hat?" Er wolle "auf jeden Fall nicht aufhören". Die Spieler auf der Tour seien heutzutage länger dabei als früher: "Heute wollen viele die Zitrone bis zuletzt ausquetschen, ich finde das richtig."

Federer: Sehe mich in drei Jahren so wie Tommy

Tommy Haas, der ihn im letzten Jahr im Finale von Halle geschlagen hatte, sei mit seinen 35 Jahren dabei ein Vorbild für ihn. "Tommys Leistungen sind bewundernswert. Dass er alt und nicht mehr so spritzig ist, sind alles nur Klischees." Er wolle mit 35 ebenfalls "noch gut drauf" sein: "Es ist schön, dass es jemanden auf der Tour gibt, der das vorlebt. Ich sehe mich in drei Jahren auch so."

Mit dem Deutschen, mit dem er in Halle erstmals zusammen im Doppel angetreten ist, verbinde ihn eine gute Freundschaft. "Wir trainieren häufig miteinander, gehen auch öfter essen. In den Momenten lernst du dich besser kennen." Auf dem Platz würden sie sich gegenseitig "nach vorn pushen".

Erste Gedanken über die Zeit nach der Karriere hat sich der siebenfache Wimbledon-Sieger aber doch schon gemacht. "Ich will Sachen in der Schweiz machen, und ich will Dinge im Tennis tun", erzählte er. "Wenn ich Schluss mache, wird der Schnitt nicht extrem sein, sondern ein fließender Übergang. Außerdem möchte ich Seniorenturniere spielen."

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