Djokovic souverän - Haas-Match abgesagt

Von Max Marbeiter / Stefan Petri
Novak Djokovic konnte sein Match dank des Center-Court-Dachs beenden und steht in Runde drei
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Damen - 3. Runde:

Serena Williams (USA/1) - Caroline Garcia (FRA) 6:3, 6:2

In einer äußerst unterhaltsamen Partie feuerten die Zuschauer die krasse Außenseiterin aus Frankreich an, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten spielte und bei eigenem Aufschlag hin und wieder richtig gutes Rasentennis zeigte. Aber gegen die Power von Williams, die im ersten Satz sechs Asse schlug und bei eigenem Aufschlag nur drei Punkte abgab, war kein Kraut gewachsen. Zwei Breaks brachten der Titelverteidigerin nach einer guten halben Stunde den ersten Satz ein.

Auch im zweiten Durchgang ließ die 19-Jährige aus Lyon ihr Talent immer wieder aufblitzen und punktete gerade mit der Vorhand mehrmals überzeugend, aber beim Stand von 3:2 drehte Williams wieder auf, holte sich das Break mit einer Rückhand longline und hatte nach 67 Minuten Matchball, den sie auch sofort nutzte. Neun Asse, 30 Winner, nur neun Fehler: Die Titelverteidigerin scheint unaufhaltsam.

Agnieszka Radwanska (POL/4) - Mathilde Johansson (FRA) 6:1, 6:3

Für die Polin lief es wie auch sonst in den frühen Runden von Grand Slams relativ problemlos ab: Sie machte mit ihrem soliden Spiel kaum Fehler, variierte geschickt und lies Johansson, die in Wimbledon noch nie die dritte Runde erreicht hatte, viel laufen. Die Französin schlug zwar auch mehr Winner, machte aber viel zu viele Fehler.

Nach 32 Minuten war der erste Satz weg, und auch wenn sie viele Aufschlagspiele offen gestalten konnte, fehlten am Ende die entscheidenden Punkte. Beim Stand von 4:2 musste das Match wegen Regens eine halbe Stunde unterbrochen werden, um das Dach über dem Centre Court zu schließen. Danach beendete die Polin, die insgesamt nur sieben Fehler verbuchte, das Match nur wenige Minuten später mit einem Rückhand-Schmetterball.

Na Li (CHN/6) - Simona Halep (ROU) 6:2, 1:6, 6:0

Auf die Chinesin, in Wimbledon immerhin schon zweimal im Viertelfinale, wartete mit Simona Halep keine leichte Gegnerin: Die Rumänin war mit guter Form angereist und hatte unter anderem das WTA-Turnier in Nürnberg gewonnen. Gegen die Nummer sechs der Welt war sie im ersten Satz trotzdem chancenlos, schlug nur vier Winner und verlor ihn, auch durch eine Rückenverletzung gehandicapt, glatt mit 2:6.

Danach ließ sie sich von der Physiotherapeutin erst einmal durchkneten - was dazu führte, dass sie plötzlich wieder da war, während Li Na vollkommen den Faden verlor und schnell mit 0:5 zurücklag. Sie schenkte den zweiten Satz ab, diesmal war es Halep gewesen, die die Ballwechsel dominierte (elf Winner, nur drei Punkte gegen den eigenen Aufschlag).

Aber die 31-jährige Chinesin, die mit den French Open von 2011 einen Grand-Slam-Titel ihr Eigen nennt, konnte das Match wieder drehen: Im Entscheidungssatz spielte sie ganz starkes Rasentennis und verpasste Halep den Bagel - da klatschte auch ihr Ehemann auf der Tribüne.

Sabine Lisicki (GER/23) - Elena Vesnina (RUS) 6:3, 6:1

Auf ihrem Lieblingsbelag konnte sich Lisicki vor allem auf ihr Service verlassen: Mit Aufschlägen von bis zu 190 Kilometern pro Stunde setzte sie ihre Kontrahentin beständig unter Druck und bereitete die Winner (14 im ersten Satz) vor. Vesnina ist auf Rasen kein unbeschriebenes Blatt und gewann das Vorbereitungsturnier von Eastbourne, nutzte aber ihre Chancen nicht und machte den einen oder anderen Fehler zu viel. Lisicki dagegen nutzte ihre beiden Breakchancen im ersten Durchgang und machte nach 34 Minuten den ersten Satz mit 6:3 zu.

Im zweiten Satz war Lisicki über das eigene Service weiter unbezwingbar, machte neun von zehn Punkten über den ersten Aufschlag und profitierte in entscheidenden Phasen von Vesninas Fehlern. Ein frühes Break zum 2:0 nach verpatzter Vorhand der Russin brachte sie auf die Siegerstraße, und dann gönnte sie der Nummer 22 der Welt nur noch ein einziges Spiel. Eine Rückhand ins Netz beendete das Spiel nach 61 Minuten.

Mit 24 Winnern bei nur zehn Fehlern und einer guten Aufschlagquote zeigte Lisicki eine starke Leistung. In der dritten Runde wartet nun ihre Freundin Samantha Stosur.

Mona Barthel (GER/30) - Madison Keys (USA) 4:6, 2:6

Gegen die 1,78 Meter große Wimbledon-Debütantin hatte Barthel vor allem beim Aufschlag Nachteile: Während Keys im ersten Satz über den ersten Aufschlag (drei Asse, 80 Prozent aller Punkte) brillierte, fehlte bei Barthel die Power. Sie wurde über den zweiten Aufschlag konsequent attackiert, kassierte das Break zum 2:3 und gab den ersten Durchgang nach einem Vorhandfehler ins Netz ab.

Im zweiten Satz bot sich das gleiche Bild: Keys schaffte früh ein Break und brachte das Match dann souverän nach Hause. Barthel agierte bei den wenigen Chancen, die sich ihr bei Aufschlag für die Nummer 52 der Welt boten, zu überhastet, machte zu viele Fehler und schien sich mit der Niederlage zu früh abzufinden. Vier unnötige Fehler - am Ende waren es 22 - führten zum 5:2 für Keys, die das Match nach genau einer Stunde mit einem Service-Winner beendete.

Klara Zakopalova (CZE/32) - Annika Beck (GER) 7:6 (7:5), 6:3

Es war ein ganz enger erster Satz auf dem Court 6: Die Tschechin schlug zwar viel mehr Winner (16:4), hatte aber auch mehr Fehler zu verzeichnen und konnte ihre Chancen nicht nutzen. Bei insgesamt acht Breaks wehrte Beck beim Stand von 4:5 Satzbälle ab und rettete sich in den Tiebreak, den sie nach 68 Minuten aber knapp verlor - einen Punkt mehr machte Zakopalova insgesamt im ersten Satz.

Der vergebene erste Satz machte der 19-Jährigen aus Bonn dann doch zu schaffen. Sie machte die Fehler, konnte ihre Breakbälle nicht mehr nutzen und lag schnell 0:4 zurück. Sie kämpfte sich zwar noch einmal auf 3:5 heran, aber mit der 31-jährigen Zakopalova, der Nummer 43 der Welt, gewann an diesem Nachmittag die bessere Spielerin. Beck schlug insgesamt nur neun Winner bei 27 Unforced Errors und machte nur 35 Prozent aller Punkte über den zweiten Aufschlag.

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