Unfassbar! Federer raus, Brown überrascht

Von Tickerer: Cliff Schmit
Für Roger Federer geht mit der Pleite gegen Sergiy Stakhovsky eine unglaubliche Serie zu Ende
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Damen - 2. Runde

Sloane Stephens (USA/17) - Andrea Petkovic (GER) 7:6 (7:2), 2:6, 8:6

Vor zwei Jahren hatte Petkovic das bisher einzige Duell mit Stephens noch locker gewonnen. Aber die Amerikanerin ist mittlerweile in die Weltspitze vorgestoßen. Beide boten im ersten Satz zu Beginn hochklassiges Tennis mit guten Aufschlägen. Danach schlichen sich die Fehler ein, aber Stephens konnte ihre Breaks gegen Petko mehrfach nicht bestätigen.

Im Tiebreak passierte der Darmstädterin dann ein Fauxpas: Sie wischte sich mit einer Vorhand die Kappe vom Kopf und musste wegen Behinderung von Stephens den Punkt abgeben. Danach war die Konzentration weg, die 20-jährige Stephens holte per Rückhand-Winner den Tiebreak locker mit 7:2. Petkovic zeigte sich aber beeindruckt: Sie zog im zweiten Satz schnell auf 3:0 davon, jetzt war es Stephens, die sich eine mentale Auszeit nahm und vor allem am Netz immer wieder leichte Fehler machte.

Mit zwei Assen in Serie erzwang die Deutsche den Entscheidungssatz und hatte bei 1:1 gleich vier Breakbälle, die sie aber allesamt verschenkte. Im Gegenzug erkämpfte sich Stephens das Break nach einer verschlagenen Vorhand von Petkovic, die mehr und mehr anfing, mit ihren vergebenen Chancen zu hadern. Sie kämpfte, machte aus einem 1:4 ein 5:5, aber am Ende fehlten nach der langen Verletzungspause und über zweieinhalb Stunden Spielzeit wohl auch die Körner.

Michelle Larcher De Brito (POR) - Maria Sharapova (RUS/3) 6:3, 6:4

Vielleicht hilft es tatsächlich, sich in Wimbledon durch die Qualifikation zu kämpfen: Die 20-jährige Portugiesin hat sich in eine Liste von Qualifikanten eingereiht, die - womöglich durch die gewonnene Matchpraxis auf Rasen - den eigentlichen Favoriten ein Schnippchen geschlagen haben. Larcher de Brito, die mit ihrem Stöhnen auf dem Platz oftmals die 100-Dezibel-Marke knackt, zeigte gegen Sharapova fast fehlerfreies Tennis mit der nötigen Aggressivität und großer Laufbereitschaft.

Die Siegerin von 2004 dagegen, die schon im Erstrundenmatch gegen Kristina Mladenovic große Probleme hatte, fabrizierte dagegen viel zu viele Unforced Errors, nutzte ihre wenigen Chancen nicht und gab den ersten Satz nach 35 Minuten verloren.

Im zweiten lief Sharapova früh einem Break hinterher und musste kurz darauf eine Schrecksekunde verkraften, als sie, wie so viele Spielerinnen vor ihr, auf dem Rasen ausrutschte und kurz am Boden liegenblieb. Bei 3:4 aus ihrer Sicht verließ sie den Platz und ließ sich am linken Bein behandeln. Danach erkämpfte sie sich prompt die Breakchance, aber der Fehler (insgesamt 18, dazu fünf Doppelfehler) waren es zu viel: Ihren fünften Matchball nutzte Larcher de Brito, die Nummer 131 der Welt, und steht zum ersten Mal in der dritten Runde von Wimbledon.

Petra Cetkovska (CZE) - Caroline Wozniacki (DEN/9) 6:2, 6:2

Wozniacki reihte sich in die Liste der Akteure ein, die in diesen Tagen auf dem seifigen Rasen von Wimbledon Schwierigkeiten hatten: Beim Stand von 2:1 für die Tschechin rutschte die an Neun gesetzte Favoritin an der Grundlinie weg und knickte mit dem linken Knöchel um. Mit verkniffenem Gesicht blieb sie kurz sitzen und nahm dann sofort ein Medical Timeout. Mit einer Schmerztablette und dickem Tape um den Knöchel spielte sie anschließend weiter, hatte danach aber große Schwierigkeiten.

Cetkovska ist trotz Weltranglistenplatzierung 196 kein unbeschriebenes Blatt in London: Im letzten Jahr erreichte sie hier das Halbfinale. Sie spielte gegen die nun langsam und zögerlich agierende Dänin clever, setzte kluge Stopps und Winkel - und da "Woz" generell die Schlaghärte für viele direkte Punkte fehlt, stand es schlecht um die ehemalige Nummer eins.

Immer wieder werkelte sie in den Seitenwechseln an ihrem Tape herum. Wozniacki kämpfte verbissen, aber nachdem ihre Gegnerin das Break zum 3:2 im zweiten Satz geschafft hatte, war ihr Widerstand gebrochen. Sie schlug im Match nur sechs Winner und machte bei eigenem Aufschlag nicht einmal jeden zweiten Punkt.

Eugenie Bouchard (CAN) - Ana Ivanovic (SRB/12) 6:3, 6:3

Petra Kvitova (CZE/8) - Yaroslava Shvedova (KAZ) Walkover Kvitova

Flavia Pennetta (ITA) - Victoria Azarenka (BLR/2) Walkover Pennetta

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