Kerber ausgeschieden - Federer in 5

Von SPOX
Kerber spielte ein mehr als ordentliches Match, musste sich letztendlich dennoch geschlagen geben
© getty

Angelique Kerber ist im Achtelfinale der French Open in Paris (alle Matches im LIVESCORE) gegen Svetlana Kuznetsova ausgeschieden. David Ferrer ließ einem Südafrikaner nicht den Hauch einer Chance, Tommy Robredo egalisierte einen Rekord und ist der absolute Comeback-King. Roger Federer musste gegen Gilles Simon einen 1:2-Satzrückstand drehen.

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Damen - Achtelfinale:

Svetlana Kuznetsova (RUS) - Angelique Kerber (GER/8) 6:4, 4:6, 6:3

Den umkämpften ersten Durchgang konnte Kuznetsova erst nach 52 Minuten für sich entscheiden. Beide Spielerinnen boten den Zuschauern auf dem Court Philippe Chatrier lange und packende Ballwechsel. Eine 3:2-Führung der Russin konnte Kerber egalisieren und schaffte anschließend mit einem Vorhand-Winner das Break zum 4:3.

Kuznetsova fand ihrerseits mit dem Rebreak sofort eine Antwort. Mit einem perfekt platzierten Return ließ sie Kerber keine Chance. Beim Aufschlagspiel von Kuznetsova verpasste die Deutsche daraufhin die große Chance auf ein weiteres Break und gab die Spiele neun und zehn schließlich ab. Kerber konnte im ersten Satz nur 59 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Ziel bringen und lag auch bei den Winnern klar hinter ihrer Kontrahentin (12:20).

Kuznetsova brachte zu Beginn des zweiten Satzes direkt ihr Aufschlagspiel durch und legte gleich danach mit einem Break nach. Nun waren Kerbers kämpferische Qualitäten gefragt. Die bärenstarken Aufschläge der Russin konnte sie gekonnt abwehren und zwang ihre Gegnerin schließlich zu einem Fehler. Auch das vierte Spiel sicherte sich Kerber mit einem Vorhand-Winner.

Beide machten immer wieder unnötige Fehler, doch wirkte die Weltranglisten-Achte nun stabiler und ging mit einem Break schließlich 4:3 in Führung. Mit einem gefühlvollen Stopp sicherte sich Kerber den Satzausgleich.

Die Deutsche legte im dritten Satz direkt mit einem Break vor, nachdem Kuznetsova beim Stand von 15:40 einen Doppelfehler produzierte. Die Bremerin hatte allerdings ebenfalls mit ihrem Service zu kämpfen und gab ihren ersten beide Aufschlagspiele des entscheidenden Durchgangs ab.

Beim Stand von 1:3 hatte Kerber dann selbst wieder drei Breakbälle, konnte diese allerdings allesamt nicht nutzen und ermöglichte der Russin so das vorentscheidende 4:1. Kuznetsova, die auch in der Folge kein weiteres Break mehr zuließ, verwandelte mit einem Vorhand-Gewinnschlag nach 2:21 Stunden ihren ersten Matchball der Partie.

"Ich hatte meine Chancen, besonders zu Beginn des dritten Satzes, habe sie aber nicht genutzt", bedauerte Kerber und lobte Kuznetsova: "Sie hat vom ersten Punkt an sehr gut gespielt und am Ende besser aufgeschlagen."

Serena Williams (USA/1) - Roberta Vinci (ITA/15) 6:1, 6:3

Im ersten Durchgang war Williams Vinci in allen Belangen überlegen. Die US-Amerikanerin schlug beispielsweise 17 Gewinnschläge, während es ihre Gegnerin gerade einmal auf vier brachte. Beim zweiten Satzball nach gerade einmal 29 Minuten schlug die überforderte Vinci einen Volley ins Netz.

Den zweiten Satz konnte die Italienerin etwas länger offenhalten, kassierte jedoch beim Stand von 3:4 ein Break, so dass Williams in der Folge zum Matchgewinn servierte. Nach nur 1:10 Stunde verwandelte Williams, die das Turnier im Jahr 2002 gewinnen konnte, ihren ersten Matchball. Vinci schlug den Ball dabei erneut ins Netz und beendete die einseite Partie.

Agnieszka Radwanska (POL/4) - Ana Ivanovic (SRB/14) 6:2, 6:4

Radwanska steht erstmals in ihrer Karriere im Viertelfinale der French Open. Die Polin hatte mit Ivanovic, die 2008 in Paris triumphierte, kaum Schwierigkeiten - weder im ersten noch im zweiten Satz.

Der größte Unterschied: Während sich Radwanska im gesamten Match fünf Unforced Errors leistete, unterliefen ihrer Gegnerin gleich 30 leichte Patzer, darunter sieben Doppelfehler. Die Nummer 4 der Welt brachte im ersten Durchgang alle ihre Aufschlagspiele durch und schaffte zwei Breaks.

Im zweiten Durchgang hatte Ivanovic dann riesige Probleme mit ihrem Service und kassierte drei Breaks. Sie nahm zwar auch Radwanska zwei Mal den Aufschlag ab, doch es reichte nicht. Die Polin spielte einfach deutlich konstanter als Ivanovic.

Sara Errani (ITA/5) - Carla Suarez Navarro (ESP/20) 5:7, 6:4, 6:3

Das Achtelfinale der Damen-Konkurrenz

Herren - Achtelfinale:

David Ferrer (ESP/4) - Kevin Anderson (RSA/23) 6:3, 6:1, 6:1

Ferrer breakte zu Beginn des ersten Satzes und ging rasch mit 3:0 in Führung. Immer wieder ließ er seinen Kontrahenten an der Grundlinie laufen. Mitte des ersten Satzes begann der Südafrikaner seine gefährlichen Aufschläge einzusetzen, was ihm einige Asse einbrachte. Doch Ferrer konnte weiterhin Druck beim eigenen Aufschlagspiel machen und den Satz 6:3 für sich entscheiden.

Der 31-jährige Spanier nahm auch im zweiten Satz seinem Gegner sofort den Aufschlag ab. Der 2,03-Meter große Anderson hatte vor allem mit den kleinen Schritten und dem Abstand zum Ball Probleme. Seine Offensiven am Netz waren in der Regel erfolglos. Nach zwei weiteren Breaks gewann Ferrer den zweiten Satz souverän mit 6:1. Auch im Anschluss ging es für Anderson viel zu schnell. Nach seinem ersten Ass im Spiel hatte Ferrer Matchball und sein Gegenüber setzte mit einem erneuten Vorhandfehler den Schlusspunkt.

Trotz guter erster Aufschlagquote (71 Prozent) gab Anderson insgesamt sechs Aufschlagspiele ab. Neben vielen Vorhandfehlern war ihm Ferrer in fast allen Belangen überlegen.

Roger Federer (SUI/2) - Gilles Simon (FRA/15) 6:1, 4:6, 2:6, 6:2, 6:3

Im ersten Satz beherrschte Federer seinen Gegner komplett. Vor allem bei eigenem Aufschlag wurde der Schweizer seiner Favoritenrolle mehr als gerecht. Er ließ keinen einzigen Breakball zu und gab lediglich sechs Punkte ab. Simon hingegen hatte gewaltige Probleme und produzierte neben 17 Unforced Errors auch zwei Doppelfehler. Nach nur 37 Minuten entschied Federer den ersten Durchgang durch einen weiteren Fehler des Franzosen für sich.

Im zweiten Satz kam der Lokalmatador deutlich besser zurecht. Er machte weniger Fehler als Federer (7:15) und nutzte seine einzige Breakchance beim Stand von 3:3 eiskalt aus. So sicherte sich der Franzose durch einen Rückhandfehler Federers verdient den zweiten Durchgang mit 6:4. Für den Schweizer war es der erste Satzverlust bei den diesjährigen French Open.

Auch im anschließenden dritten Satz hielt Simon dieses Niveau. Dem 28-Jährigen unterliefen lediglich fünf Unforced Errors, und er nahm dem favorisierten Federer gleich zweimal den Aufschlag ab. Durch einen Rückhand-Fehler des Schweizers entschied der Lokalmatador den Durchgang klar mit 6:2 für sich. Im vierten Satz fand der Weltranglistendritte dann aber wieder besser in die Partie. Beim Stand von 2:5 schlug Simon eine Rückhand komplett ohne Not ins Netz und ermöglichte Federer so das 2:2 in den Sätzen.

Der entscheidende fünfte Satz entwickelte sich schnell zu einer klaren Angelegenheit. Federer nahm seinem Gegner gleich zu Beginn dessen erstes Aufschlagspiel ab und ging so schnell mit 3:0 in Führung. Da Simon, wie auch im Satz zuvor, selbst kein Break gelang, entschied der Schweizer die Partie nach 2:59 Stunden durch einen Rückhand-Fehler Simons für sich.

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/6) - Viktor Troicki (SRB) 6:3, 6:3, 6:3

Im ersten Durchgang profitierte Tsonga vor allem von seinem starken Service. Troicki holte im gesamten Satz bei Aufschlag Tsonga nur drei Punkte und verlor den Satz so nach gerade einmal 26 Minuten mit 3:6.

Den zweiten Satz hielt Troicki länger offen. Tsonga ließ sogar zwei Breakchancen zu, der Serbe nutzte diese allerdings nicht. Stattdessen gelang dem Franzosen beim Stand von 3:3 selber ein Break, das er sich danach auch nicht mehr abnehmen ließ. Durch ein weiteres Break holte sich Tsonga nach 39 Minuten auch den zweiten Durchgang mit 6:3.

Insgesamt holte Tsonga bei gegnerischem Aufschlag mehr als doppelt so viele Punkte wie Troicki (34:16), was am Ende maßgeblich für den glatten Erfolg in drei Sätzen verantwortlich war. Außerdem ließ er im gesamten Match kein einziges Break zu. Nach 1:45 Stunden beendete der Franzose die Partie mit einem Vorhand-Volley.

Tommy Robredo (ESP/32) - Nicolas Almagro (ESP/11) 6:7 (5:7), 3:6, 6:4, 6:4, 6:4

Auf dem Court Suzanne Lenglen lieferten sich die beiden Landsleute einen ausgeglichenen und packenden Auftakt. Almagro schlug 18 Winners, Robredo hielt mit insgesamt 13 dagegen. Die Nummer 32 der Setzliste suchte deutlich öfter den Weg zum Netz, konnte sich für dieses Risiko jedoch nicht belohnen.

Beide Spieler schenkten sich nichts und gingen nach einer Dreiviertelstunde mit 6:6 in den Tiebreak. Dort schaffte Almagro mit einem starken Rückhand-Cross letztlich das 7:5 und entschied den ersten Satz für sich.

Im zweiten Satz erwischte Almagro den besseren Start und schaffte beim Stand von 1:1 bereits das erste Break. Robredo hatte im gesamten Durchgang keine einzige Breakmöglichkeit und verlor den Satz so durch ein weiteres Break nach gerade einmal 31 Minuten mit 3:6. Almagro verwandelte gleich seinen ersten Satzball mit einem starken Vorhand-Crossball.

Auch im dritten Satz lag Almagro bereits mit einem Break vorne, verlor dann allerdings seinen Rhythmus und gab den Durchgang trotz einer 4:1-Führung noch mit 4:6 ab. Mit einem Vorhand-Volley verwandelte Robredo seinen zweiten Satzball.

Im vierten Satz wiederholten sich die Ereignisse. Erneut gelang Almagro beim Stand von 2:3 das erste Break, nachdem Robredo eine Rückhand ins Aus schlug. Allerdings gab der Spanier danach wieder zwei Aufschlagspiele in Folge ab und verlor den Durchgang dadurch noch mit 4:6.

Auch im fünften Satz führte Almagro mit 2:0, doch wieder verlor er die Nerven. Nach 3:49 Stunden schlug der Almagro den Ball beim ersten Matchball Robredos ins Netz und verlor damit die Partie.

Robredo egalisierte mit seinem dritten Sieg in Folge nach 0:2-Satzrückstand einen 86 Jahre alten Rekord. Zuletzt hatte der Franzose Henri Cochet 1927 in Wimbledon eine derartige Comeback-Serie hingelegt.

Das Achtelfinale der Herren-Konkurrenz