Deutsches Traumfinale in München perfekt

Von Felix Götz
Tommy Haas steht nach dem Sieg über den Kroaten Dodig zum zweiten Mal im Finale von München
© getty

Tommy Haas hat sich im Halbfinale mit 6:4 und 6:3 gegen Ivan Dodig durchgesetzt und steht zum zweiten Mal nach 2000 beim ATP-Turnier in München im Finale. Philipp Kohlschreiber siegte gegen Daniel Brands.

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Tommy Haas - Ivan Dodig (CRO) 6:4 6:3

Im zweiten Semifinale stehen sich Philipp Kohlschreiber und Daniel Brands gegenüber.

Zu Beginn brachten beide Spieler ihre Aufschlagspiele problemlos durch. Dann gelang Haas das erste Break zum 3:1. Dafür musste der Deutsche nicht einmal besonders viel tun. Dodig gerieten zwei einfache Vorhandbälle zu lang, zudem setzte der Kroate einen Vorhand-Volley neben die Linie.

Bitter: Anschließend riskierte Haas - in dieser Phase nicht geduldig genug - von der Grundlinie ein wenig zu viel, machte Fehler und kassierte prompt das Re-Break. Beim Stande von 5:4 erhöhte die Nummer 14 der Welt den Druck und retournierte stark. Die Folge: Haas nutzte seinen zweiten Satzball zum 6:4.

Haas mit viel Power

"Es war ein hartes Match. In den wichtigen Situationen habe ich ein paar Punkte mehr als mein Gegner gewonnen", sagte Haas hinterher dem "BR".

Im zweiten Satz fand der 35-Jährige immer besser seinen Rhythmus, sein Gegenüber tat sich nun immer schwerer, die von Haas mit viel Power geführten Grundlinienduelle mitzugehen. Dodig musste bei seinen Aufschlagsspielen fast immer gewaltig zittern.

Dodig mit Kämpferherz

Beim Stande von 2:1 vergab Haas noch zwei Breakbälle, im nächsten Aufschlagspiel Dodigs machte es der viermalige Grand-Slam-Turnier-Halbfinalist, der seinen Gegner mit tollen Schlägen immer wieder weit aus dem Feld herauszwang, dann besser. Mit einem überragenden Rückhandpassierschlag ging er mit 4:2 in Führung.

Dodig bewies einmal mehr sein Kämpferherz und erspielte sich Breakbälle, doch Haas wehrte cool ab und stellte auf 5:2. Beim Stande von 5:3 schlug Haas schließlich zum Matchgewinn auf. Mit vier Rückhand-Winnern in Serie machte er im Stile eines Champions den Sack zu.

Philipp Kohlschreiber - Daniel Brands 6:7 (4:7), 6:3, 7:6 (7:5)

Der Siegeszug von Überraschungsmann Daniel Brands ist gestoppt. Im deutschen Duell mit Philipp Kohlschreiber zog er mit 7:6, 3:6 und 6:7 knapp den Kürzeren. Im ersten Satz hatten beide Spieler bei eigenem Aufschlag überhaupt keine Probleme. Es gab keinen einzigen Breakball, vor allem Brands war extrem sicher und machte bei eigenem Aufschlag zu 78 Prozent den Punkt. Folgerichtig musste der Tie Break die Entscheidung bringen. Selbst da gab Brands bei eigenem Aufschlag nicht einen einzigen Punkt ab. Zwei Mini-Breaks genügten ihm zum 7:4, Kohlschreiber war machtlos.

Beim Stande von 1:2 im zweiten Durchgang ließ Brands der erste Aufschlag ein wenig im Stich. Prompt verwertete Kohlschreiber seinen ersten Breakball zur 3:1-Führung. Ohne selbst auch nur ansatzweise Gefahr zu laufen, seinen Aufschlag abzugeben, glich Kohli mit einem 6:3 zum 1:1 nach Sätzen aus. Im entscheidenden Durchgang nutzte Brands seinen insgesamt erst zweiten Breakball zur 2:0-Führung. Beim Stande von 2:4 erkämpfte sich Kohlschreiber dann wieder einen Breakball und nutzte diesen sofort - nur noch 3:4.

Beide Spieler kamen nun nicht mehr in Gefahr. Auch im letzten Durchgang fiel die Entscheidung im Tie Break. Brands erspielte sich eine 4:1-Führung, doch dann machte Kohli fünf Punkte in Folge und erspielte sich so zwei Matchbälle. Den zweiten verwertete der Augsburger, der damit zum zweiten Mal in Folge in München im Finale steht, wo er am Sonntag auf Tommy Haas trifft.

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