Nadal lässt Federer im Finale keine Chance

Von Stefan Petri
Sandplatzkönig Rafael Nadal zeigte seine ganze Klasse und war von Roger Federer nicht gefordert
© getty

Rafael Nadal hat das ATP Masters in Rom für sich entschieden. Der Spanier, derzeit aufgrund einer langen Verletzungspause nur die Nummer fünf der Welt, hatte mit seinem langjährigen Rivalen Roger Federer wenig Mühe und gewann mit 6:1 und 6:3. Es war sein siebter Titel in der italienischen Hauptstadt und im 30. Duell mit Federer der 20. Sieg.

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Rafael Nadal (ESP/5) - Roger Federer (SUI/2) 6:1, 6:3

Es war die 30. Begegnung der beiden auf der Tour, in der Bilanz liegt der Spanier nun mit 20:10 komfortabel in Front. Federer startete bei strahlendem Sonnenschein und teilweise extremen Windverhältnissen aggressiv und rückte über den ersten Aufschlag selbstbewusst ans Netz vor.

Er versuchte, die Ballwechsel kurz zu halten, denn bei langen Rallyes zeigte sich Nadal vor allem dank seiner unfassbar druckvollen Vorhand schon früh als der überlegene Spieler. Beim Stand von 1:1 erspielte sich der Spanier seine erste Breakchance, die er dank eines leichten Vorhandfehlers von Federer zum frühen Vorteil nutzte.

Als Nadal in der Folge leicht und locker auf 3:1 davonzog, wurde das Match zunehmend einseitiger: Nadal returnierte die Aufschläge Federers weit hinter der Grundlinie und wehrte die Angriffe Federers geduldig ab, bis sich ihm seinerseits die Chance zur Attacke bot. Der Schweizer wirkte schon nach der Hälfte des ersten Durchgangs sichtlich frustriert, mit einer krachenden Vorhand holte sich Nadal das Doppelbreak zum 4:1.

Als Nadal sich das Spiel zum 5:1 problemlos sicherte, hatte er unglaubliche 20 der letzten 25 Punkte für sich entschieden. Federer servierte gegen den Satzverlust, leistete sich aber einmal mehr zu viele Fehler - bereits nach 24 Minuten war der erste Satz beendet. Die Statistiken waren eindeutig: Nadal hatte sechs Winner und nur zwei Fehler auf dem Konto, Federer dagegen fünf Gewinnschläge und 15 Unforced Errors.

Die Zuschauer im Foro Italico, ohnehin mehrheitlich auf Seiten des Grand-Slam-Rekordhalters, beklatschten mittlerweile jeden Punkt Federers - und der holte sich mit zwei starken Ballwechseln zu Beginn des zweiten Satzes erstmals ein 30:0 gegen Nadals Aufschlag. Aber als alle bereits mit drei Breakchancen rechneten, setzte er einen leichten Rückhandvolley ins Netz - Nadal musste danach zwar kämpfen, gewann jedoch auch dieses Aufschlagsspiel.

Gegenwehr gab es danach kaum noch, Nadal baute seinen Vorsprung schnell auf 4:1 aus. Im folgenden Spiel verschwor sich auch noch ein Linienrichter gegen Federer: Als der drauf und dran war, sich einen Spielball zu sichern, wurde seine Vorhand auf die Grundlinie Aus gegeben. Der Punkt wurde wiederholt, die Nummer zwei der Welt gab in der Folge auch dieses Service ab: Ein unfassbarer Rückhandpassierschlag von Nadal von mindestens fünf Metern hinter der Grundlinie brachte ihm das 5:1.

Als alle schon mit einem schnellen Ende rechneten, gelang Federer dann doch sein erstes Break des Tages, er kam noch einmal auf 3:5 heran. Danach gestattete ihm Nadal dann aber keinen Punkt mehr und verwandelte nach 69 Minuten seinen ersten Matchball. Am 27. Mai beginnen in Paris die French Open. In dieser Form ist Nadal der große, man möchte sagen, der einzige Favorit.

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