Kerber trifft im Halbfinale auf Sharapova

Von Alexander Maack
Angelique Kerber bejubelte beim WTA-Turnier in Stuttgart den Halbfinal-Einzug
© getty

Angelique Kerber steht beim WTA-Turnier in Stuttgart im Halbfinale. Die Nummer sechs der Weltrangliste bezwang Yaroslava Shvedova in zwei Sätzen mit 6:3, 7:6 (6:3) und trifft in der Vorschlussrunde nun auf Maria Sharapova. Ausgeschieden ist hingegen Sabine Lisicki, die sich gegen Außenseiterin Bethani Mattek-Sands glatt geschlagen geben musste. Im zweiten Halbfinale trifft die Lisicki-Bezwingerin auf Li Na, die Petra Kvitova aus dem Turnier warf.

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Angelique Kerber - Yaroslava Shvedova 6:3, 7:6 (7:3)

Durch Shvedovas entscheidenden Unforced Error mit der Vorhand hat Angelique Kerber in Stuttgart erstmals das Habfinale erreicht. Es war der erste Sieg der Deutschen im direkten Duell. Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen in Montreal 2010 hatte noch die in Moskau geborene Shvedova die Oberhand behalten.

Im ersten Satz ließ die 25-jährige Deutsche der Kasachin keine Chance. 88 Prozent ihrer ersten Aufschläge kamen ins Feld, 63 Prozent davon wandelte sie in Punkte um und verbuchte damit bereits nach 27 Minuten den Satzgewinn.

Anschließend verlor Kerber jedoch ihren Rhythmus. Im zweiten Durchgang kamen lediglich 56 Prozent der ersten Aufschläge überhaupt ins Ziel. Die zweiten Angaben konnte sie nur zu 50 Prozent zum Punktgewinn nutzen.

Weil Shvedova gleichzeitig ihre Rückhand effektiver nutzte, kam es schließlich zum Tie-Break. Kerber behielt ihre Nerven und profitierte von Shvedovas Unkonzentriertheit. Im Halbfinale trifft die Deutsche nun am Samstag auf Maria Sharapova.

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Sabine Lisicki (Berlin) - Bethanie Mattek-Sands (USA) 4:6, 2:6

Sabine Lisicki ist im Viertelfinale von Stuttgart gegen die US-Amerikanerin Bethanie Mattek-Sands nach zwei Sätzen ausgeschieden. Die Weltranglisten-104. trifft in der Runde der letzten Vier am Samstag auf Li Na.

Lisicki startete gut in den ersten Satz und entschied schnell die ersten beiden Spiele für sich. Danach bescherte ihr jedoch ein eigener Doppelfehler den Verlust eines Aufschlagspiels. Kurz darauf nahm die Amerikanerin eine Behandlungspause in Anspruch - für Lisicki eine willkommene Unterbrechung, denn die Quote beim ersten Aufschlag (29%) und ihr Rückhandspiel passten noch nicht.

Doch auch nach danach ging bei der Berlinerin wenig zusammen: Mattek-Sands holte sich das Break zum 5:4 und servierte schließlich erfolgreich zum Satzgewinn.

Im zweiten Satz hatte Lisicki weiter große Probleme. Mattek-Sands agierte clever und ging per Break mit 2:1 in Führung. Ein Re-Break brachte Lisicki wieder heran, doch ihre Gegnerin zog schließlich auf 5:2 davon. Zwar konnte Lisicki danach zwei Machtbälle abwehren - doch mit einem Ass beendete die US-Amerikanerin schließlich nach 1:33 Stunden das Match.

Maria Sharapova (RUS) - Ana Ivanovic (SRB) 7:5, 4:6, 6:4

Maria Sharapova musste im zweiten Match hintereinander einen Dreisatzmarathon hinter sich bringen. Nach dem Achtelfinalsieg in 3:09 Stunden gegen die Tschechin Lucie Safarova zwang auch Ana Ivanovic die Russin in den entscheidenden dritten Satz.

Zu Beginn der Partie neutralisierten sich beide Spielerinnen weitgehend. Sharapova beeindruckte allerdings mit vier Assen und 73 Prozent (17/23) gewonnen Punkten bei erstem Aufschlag. Beim Stand von 5:5 leistete sich Ivanovic schließlich einen Doppelfehler und brachte Sharapova den Vorteil.

Die Russin konterte Ivanovics zweiten Aufschlag mit einem harten Rückhandreturn, Ivanovic bekam den Ball nicht mehr über das Netz und schenkte Sharapova damit das erste Break der Partie. Danach gewann die Weltranglistenzweite ihr eigenes Aufschlagspiel und sicherte sich somit den Satzgewinn.

Anschließend verlor Sharapova wie Kerber im ersten Match des Tages die Hoheit über ihren ersten Aufschlag. Sie brachte im zweiten Satz nur 40 Prozent ins Feld, ließ aber mit starkem Spiel beim zweiten Service bis zum Stand von 5:5 keine Breakbälle zu. Sharapova leistete sich dann jedoch bei Break- und Satzball Ivanovic einen Doppelfehler.

Im entscheidenden Durchgang nahm die Russin ihrer Kontrahentin die ersten beiden Aufschlagspiele ab. Doch Ivanovic gelang das Re-Break zum 1:3 und schließlich dank Sharapovas in der Folge schlechtem Aufschlagspiel das 4:4.

Nach sieben Breaks im entscheidenden Satz nutzte Sharapova schließlich ihr fünftes Aufschlagspiel im dritten Durchgang und entschied das Match nach 2:16 Stunden und dem entscheidenden Rückhandfehler von Ivanovic für sich.

Petra Kvitova (CZE) - Li Na (CHN) 3:6, 5:7

Li Na hat sich zum ersten Mal für das Halbfinale von Stuttgart qualifiziert. Gegen Petra Kvitova gewann die Chinesin in zwei Sätzen. Am Samstag bekommt es die Weltranglisten-Fünfte mit Bethanie Mattek-Sands zu tun, die zuvor Sabine Lisicki aus dem Turnier geworfen hatte.

Kvitova startete mit einem Ausrufezeichen und holte sich das erste Break zum 1:0. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Match zwischen beiden Kontrahentinnen. Li Na profitierte schließlich von ihrer starken First-Service-Quote (86 Prozent), baute ihre Führung aus und erhöhte schließlich per Break auf 4:2. Beim Stand von 3:5 kämpfte Kvitova in einem engen Spiel um das so wichtige Break. Li Na strauchelte kurz, sicherte sich durch einen Cross jedoch den 6:3-Satzgewinn.

Im zweiten Durchgang schlichen sich zunächst einige Fehler bei Li Na ein, was Kvitova umgehend nutzte und mit 2:0 in Führung ging. Die Chinesin kämpfte sich aber schnell zurück und drehte die Partie durch ein Break wieder auf 3:2. Ein Doppelfehler von der Tschechin bescherte Li Na dann die Chance auf den Sieg: Beim Stand von 5:2 schlug sie zum Matchgewinn auf.

Kvitova antwortete jedoch mit dem Re-Break, kämpfte wacker um den Anschluss und schaffte bei eigenem Aufschlag das 4:5. Es folgte das nächste Break zum 5:5 - Kvitova war zurück im Spiel. Ein hochklassiger Ballwechsel brachte Li Na dann wieder in Front - sie holte sich ihr nächstes Aufschlagspiel mit einem Long-Line und sicherte sich so das Halbfinal-Ticket.

Die WTA-Weltrangliste im Überblick