Beck überrascht - Lisicki und Haas draußen

Von SPOX
Annika Beck gewann 2012 die French Open der Juniorinnen - in Melbourne steht sie in Runde zwei
© Getty

Roger Federer hat bei den Australian Open in Melbourne ebenso wie Andy Murray locker die zweite Runde erreicht. Auch Victoria Azarenka gewann ihr Auftaktmatch. Aus deutscher Sicht überraschte Annika Beck mit dem Sieg über die gesetzte Kasachin Yaroslava Shvedova. Auch Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer sind weiter. Sabine Lisicki unterlag hingegen der an zehn gesetzten Caroline Wozniacki. Tommy Haas unterlag Jarkko Nieminen trotz eines Matchballs.

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Damen - 1. Runde

Caroline Wozniacki (DEN/10) - Sabine Lisicki (GER) 2:6, 6:3, 6:3

Schade, schade. Da war mehr drin für Lisicki! Bitter: Im entscheidenden Satz verspielte Lisicki eine 3:0-Führung. "Natürlich bin ich sehr enttäuscht. Bei ein paar Schlägen haben hier und da ein paar Millimeter gefehlt. Ich habe dann das Selbstvertrauen verloren", so Lisicki.

Im ersten Satz schlug die Deutsche noch mit starken 70 Prozent auf und hatte Wozniacki mit 17:7 Winnern klar im Griff. Die Berlinerin verwandelte 3/6 Breakchancen und gab ihrerseits den Aufschlag nur einmal ab.

Danach aber der Einbruch: Lisickis erster Aufschlag landete im zweiten Satz nur noch zu 45 Prozent im Feld, zu allem Überfluss verwertete Wozniacki 2/2 Breakchancen. Zum Vergleich: Lisicki nutzte nur 1/5 ihrer Möglichkeiten, der Dänin den Aufschlag abzuknöpfen.

Lisicki machte weiterhin das Spiel, das Verhältnis von Gewinnschlägen zu Unforced Errors aber kippte. War es mit 17:14 im ersten Satz noch positiv, fabrizierte Lisicki im zweiten (15:20) und dritten Durchgang (13:23) jeweils mehr unerzwungene Fehler als Winner.

Wozniacki reagierte nur - und das genügte leider. Die Ex-Weltranglistenerste spielte im gesamten Match gerade einmal 12 Winner, machte aber auch nur 8 Unforced Errors. Nächste Gegnerin der Dänin ist nun die junge Kroatin Donna Vekic.

Annika Beck (GER) - Yaroslava Shvedova (KAZ/28) 6:2, 6:7 (7:9), 6:3

Überraschungserfolg der 18-jährigen French-Open-Siegerin gegen die gesetzte Kasachin! Beck nutzte die Aufschlagschwäche Shvedovas (6 Doppelfehler) glänzend, gewann mehr als die Hälfte der Punkte, wenn die Gegnerin aufschlug. Dadurch erarbeitete sich die junge Deutsche satte 19 Breakbälle. 11 davon münzte sie in Spielgewinne um, gab ihrerseits "nur" 7 Service Games ab.

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In Runde zwei trifft Beck nun auf die Japanerin Ayumi Morita. Übersteht sie auch diese Hürde, winkt der Nummer 71 der Welt das Highlight-Match gegen Topfavoritin Serena Williams.

Serena Williams (USA/3) - Edina Gallovits-Hall (ROU) 6:0, 6:0

Serena kannte keinerlei Gnade: Mit 18:1 Winnern und 52:18 gewonnenen Punkten insgesamt fegte die Favoritin Gallovits-Hall aus der Hisense Arena. Die Schrecksekunde beim Stand von 4:0, als Williams mit dem rechten Knöchel umknickte, stoppte ihren Lauf nicht. Der Fuß wurde getaped - und nach nur 54 Minuten war die Demütigung für die Rumänin perfekt.

Serena gewann 94 Prozent (!) der Punkte, wenn der erste Aufschlag kam. Über den zweiten gelangen ihr noch 9/15 Punkten. Williams ließ keinen einzigen Breakball zu, nutzte ihrerseits aber 6/9. Ein absolutes Mismatch, da wird es die Gegnerin kaum trösten, dass die meisten ihrer Fehler erzwungene waren.

Nächste Gegnerin Serenas: Garbine Muguruza aus Spanien. Viel Glück, Garbine!

Victoria Azarenka (BLR/1) - Monica Niculescu (ROU) 6:1, 6:4

Carla Suarez Navarro (ESP) - Sara Errani (ITA/7) 6:4, 6:4

Petra Kvitova (CZE/8) - Francesca Schiavone (ITA) 6:4, 2:6, 6:2

Sloane Stephens (USA) - Simona Halep (ROM) 6:1, 6:1

Der Stand der WTA-Weltrangliste

Herren - 1. Runde

Jarkko Nieminen (FIN) - Tommy Haas (GER/19) 7:6 (7:3), 4:6, 6:3, 4:6, 8:6

Ein Matchball war nicht genug: Tommy Haas ist bei seinem Lieblings-Grand Slam nach einem 3:42-Stunden-Marathon bereits in Runde eins gescheitert. Dabei vergab er beim Stand von 6:5 im fünften Satz die Chance auf den Sieg.

Entsprechend frustriert war Haas nach dem Aus: "Wer weiß, ob ich nächstes Jahr hier bin. Mir geht das auf die Nerven, weil ich es selbst nicht weiß. Deshalb ist diese Niederlage jetzt eine bittere Pille."

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Zu Beginn des Matches hatte Haas bei seinen Service Games alles im Griff, haderte aber immer wieder mit den variablen Aufschlägen des Linkshänders. So zog Nieminen ihm im Tiebreak auch den Zahn.

Dennoch war es insgesamt eine völlig unnötige Pleite: Haas erarbeitete sich mit 12 Breakchancen zwei mehr als Nieminen, konnte aber ebenfalls nur 5 verwerten. Seine ordentliche Aufschlagquote (63 Prozent im ersten Satz) brach jedoch im Verlauf des Matches bis auf miese 41 Prozent im fünften Durchgang ein.

Zudem klaffte das zwischenzeitlich positive Verhältnis zwischen Winnern und Unforced Errors (13:12 im dritten Satz) am Ende doch deutlich auseinander (8:19 im fünften). 83 Unforced Errors sind eben deutlich zu viel!

Philipp Kohlschreiber (GER/17) - Steve Darcis (BEL) 6:2, 6:3, 6:4

Ganz starker Auftritt des Auckland-Finalisten! Die überragende Zahl in Kohlschreibers Spiel: Er gewann 92 Prozent aller Punkte, wenn sein erster Aufschlag kam. Im zweiten Satz gab er über den ersten Aufschlag überhaupt keinen Punkt ab (16/16).

Zudem hielt Kohli den Gegner mit 25:20 Winnern bei nur 19 Unforced Errors (Darcis: 25) in Schach und wehrte alle 3 Breakbälle des Belgiers ab. Der Deutsche verwertete 4/9 Breakbälle.

Florian Mayer (GER/25) - Rhyne Williams (USA) 2:6, 3:6, 6:2, 7:6 (14:12), 6:1

Allein der vierte Satz dauerte 78 Minuten! Flo Mayer benötigte nach 0:2-Satzrückstand gegen den 21-jährigen Wild-Card-Inhaber viel Kraft und gute Nerven. Im vorletzten Durchgang wehrte Mayer zwei Matchbälle ab, ehe er in einem Marathon-Tiebreak die Kurve bekam.

Williams machte mit seinem starken Service (15 Asse, 77 Prozent gewonnene Punkte über den ersten) das Spiel, der Deutsche dafür weniger Fehler. Zudem wehrte Mayer 8/11 Breakbälle ab, verwertete aber 5/16. Bezwingt Mayer auch den Litauer Ricardas Berankis, winkt in Runde drei das Duell mit Andy Murray.

Benjamin Becker (GER) - Aljaz Bedene (SLO) 4:6, 6:3, 7:5, 7:6 (7:1)

Pflichtaufgabe erfüllt, nun folgt das Bonbon: Becker trifft in Runde zwei auf Ex-US-Open-Sieger Juan Martin Del Potro.

Daniel Brands (GER) - Martin Klizan (SVK/27) 6:3, 3:6, 6:3, 6:4

Brands bestätigte seinen guten Saisonstart von Doha. Mit Lokalmatador Bernard Tomic wartet in Runde zwei nicht nur ein Hochkaräter auf den 25-Jährigen. Brands wird wohl auch auf einem der großen Plätze gegen den australischen Lautsprecher antreten dürfen.

Andy Murray (GBR/3) - Robin Haase (NED) 6:3, 6:1, 6:3

Roger Federer (SUI/2) - Benoit Paire (FRA) 6:2, 6:4, 6:1

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/7) - Michael Llodra (FRA) 6:4, 7:5, 6:2

Juan Martin Del Potro (ARG/6) - Adrian Mannarino (FRA) 6:1, 6:2, 6:2

Gael Monfils (FRA) - Alexandr Dolgopolov (UKR/18) 6:7 (7:9), 7:6 (7:4), 6:3, 6:3

Der Stand der ATP-Weltrangliste