Sponsor kündigt Vertrag mit Davis-Cup-Team

SID
DTB-Präsident Altenburg soll Kapitän Kühnen offenbar zur Kündigung gedrängt haben
© Getty

Neuer Ärger für den Deutschen Tennis Bund (DTB): Nach dem Krach zwischen Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen und seinem langjährigen Spitzenspieler Philipp Kohlschreiber will jetzt der Hauptsponsor des Teams nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe) aussteigen.

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Der Lebensversicherer Atlanticlux hat demnach sein Engagement fristlos gekündigt.

Dies geht laut "SZ" aus einem Brief hervor, den der Firmenchef der FWU Group, zu der der Lebensversicherer gehört, an DTB-Präsident Karl-Georg Altenburg und DTB-Vizepräsident Carl-Uwe Steeb geschickt hat. In dem Schreiben begründet Manfred J. Dirrheimer den Schritt damit, dass sich sein Konzern "unanständig" behandelt fühle.

Seit 2011 sponsert Dirrheimer die Davis-Cup-Mannschaft - seit Jahren aber auch Teamchef Kühnen persönlich. Der sei nun vom Verband zum "Vertragsbruch" aufgefordert worden, heißt es in dem "SZ"-Beitrag. Die Fortsetzung seines Vertrages als Teamchef des Davis-Cup-Teams werde "von der Beendigung/substantiellen Änderung des Sponsor-Arrangements zwischen der FWU AG und Patrik Kühnen vonseiten des Deutschen Tennis Bundes abhängig gemacht".

"Kein Kündigungsgrund"

Im Klartext bedeute das: Kühnens Vertrag wird nur verlängert, wenn er mit dem Sponsor bricht, der mit der Tochterfirma Atlanticlux den DTB unterstützt. Laut "SZ" schrieb Dirrheimer in dem Brief an die DTB-Funktionäre: "Das Ansinnen von Ihnen, das an Kühnen herangetragen wurde, den Vertrag mit uns einfach so, ohne vertraglichen Grund, zu beenden, damit seine 'Ärmel' für andere DTB-Sponsoren frei werden, halten wir für eine Sauerei."

"Aus unserer Sicht gibt es keinen Kündigungsgrund", betonte Altenburg. "Alles Weitere werden wir vertrauensvoll mit Atlanticlux besprechen." Zu dem Vorwurf, Kühnen unter Druck gesetzt zu haben, sagte der Präsident: "Der DTB muss einerseits natürlich die Interessen von potenziellen Sponsoren berücksichtigen, respektiert andererseits aber auch die privaten Werbepartner. Das haben wir auch im Fall Kühnen getan und dabei gemeinsam eine Lösung gefunden."

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