Kühnen verhandelt mit DTB über neuen Vertrag

SID
Patrik Kühnen darf wohl auf eine Vertragsverlängerung hoffen
© Getty

Am Mittwoch um 12.00 Uhr MESZ kann Patrik Kühnen ganz beruhigt nach London schauen. Die erste Runde im Davis Cup 2013 wird dann ausgelost. Weltgruppe, erste Liga, Deutschland ist nach dem 3:2-Sieg gegen Australien wieder dabei, im achten Jahr in Folge.

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Kühnen hat die Gunst der Stunde genutzt, er darf fest damit rechnen, dass er im Februar beim Erstrundenmatch erneut als Kapitän die Verantwortung für die Männer-Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) trägt. Die Position des 46-Jährigen soll in Zukunft sogar gestärkt werden.

Sein Vertrag läuft zum Jahresende zwar aus, doch an einer Verlängerung kann es nach den Eindrücken des Erfolgs-Wochenendes von Hamburg keinen Zweifel geben. Kühnen soll nach dem Vorbild von Barbara Rittner bei den Frauen in Zukunft nicht nur für das Davis-Cup-Team verantwortlich sein, sondern als Bundestrainer auch für den Leistungsnachwuchs im Juniorenbereich. "Wir sind in den Gesprächen mit Patrik sehr weit", bestätigte DTB-Vizepräsident Carl-Uwe Steeb..

DTB braucht Sponsor

Die Planstelle des bisherigen Jugend-Bundestrainers Peter Pfannkoch steht jedoch nicht zur Debatte. "Wir wollen und müssen mehr machen", sagte DTB-Geschäftsführer Stephan Brune, "wir brauchen deshalb mehr Trainer für verschiedene Level." Kühnen soll zukünftig die Junioren auch intensiv auf den großen Turnieren wie den Grand Slams betreuen. "Die Jungs sollen schon näher an die Spitzenspieler rankommen, wir müssen den Übergang vom Junioren- in den Seniorenbereich besser begleiten", erklärte Steeb.

Das alles ist allerdings ein Geldproblem. 600.000 Euro standen noch vor drei Jahren für den Nachwuchsbereich zur Verfügung. "Es ist viel weniger geworden", klagte Steeb, "so viel braucht man aber." Im Frauenbereich ist es vor allem der Initiative von Rittner zu verdanken, dass ein Sportwagenhersteller nun die Jugendarbeit unterstützt. "Wir wollen auch bei den Männern mehr investieren", sagte Brune und ergänzte: "Wir sind dazu in aussichtsreichen Gesprächen mit Sponsoren."

Tür für Kohlschreiber wieder geöffnet

Dass "Matchwinner" Cedrik-Marcel Stebe der einzige aussichtsreiche jüngere deutsche Spieler auf der ATP-Tour ist, zeigt die Notwendigkeit der Jugend-Anschlussförderung.

Der Rauswurf des besten deutschen Spielers vor dem Duell mit Australien hat sich als Glücksfall für Kühnen erwiesen. Der verbal auch in den letzten Jahren immer wieder bemühte "Teamgeist" war diesmal wirklich vorhanden. "Das ist meine Mannschaft für die Zukunft", sagte Kühnen im Rausch des Glücksgefühls nach dem verhinderten Abstieg.

DTB-Präsident Karl-Georg Altenburg aber hat die Tür für Kohlschreiber schon wieder ein Stück geöffnet. "Wir wollen eine konsequente Linie gehen und die heißt Teamgeist", sagte Altenburg, "wer Loyalität für Deutschland zeigt und sich einordnen will, ist immer willkommen."

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