Roger Federer überraschend schon draußen

Von SPOX
Roger Federer ist bei den US Open überraschend im Viertelfinale ausgeschieden
© Getty

Überraschung am 10. Tag der US Open: Mitfavorit Roger Federer ist an Tomas Berdych gescheitert. Damit verhinderte der Tscheche das Traumhalbfinale des Schweizers gegen Andy Murray. Auch für Philipp Kohlschreiber ist die Sause schon vorbei: Der Deutsche verlor enttäuschend glatt mit 3:6, 6:7 (5:7), 2:6 gegen Janko Tipsarevic. Juan Martin Del Potro beendete die Karriere von Andy Roddick. Maria Sharapova und Serena Williams stehen im Halbfinale.

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Herren - Achtelfinale (alle Ergebnisse)

Philipp Kohlschreiber (GER/19) - Janko Tipsarevic (SRB/8) 3:6, 6:7 (5:7), 2:6

Das war's dann auch für Philipp Kohlschreiber. In einem Match über zwei Tage verabschiedete sich der Augsburger als letzter der zehn gestarteten deutschen Tennis-Männer von dem Grand-Slam-Turnier in New York.

"Ich war heute nicht so spritzig und gedankenschnell", sagte der Weltranglisten-20. und lobte den Gegner: "Er war einfach besser heute. Und bei den langen Ballwechseln hatte er auch mehr Power."

Das Match im Re-Live

Kohlschreiber war in den entscheidenden Phasen nich kaltschnäuzig genug und leistete sich am Ende insgesamt 54 Unforced Errors - zu viel gegen einen soliden, aber wahrlich nicht überzeugenden Tipsarevic. "Ein paar Leichtsinnsfehler sind mit leider auch passiert", sagte Kohlschreiber.

Die Partie war am Abend zuvor im Regen von Flushing Meadows beim Stand von 2:5 und 40:40 bei Aufschlag Kohlschreiber unterbrochen worden.

Für sein bestes Ergebnis bei seinen zehnten US Open bekam der 28-Jährige immerhin noch ein Preisgeld von 120.000 Dollar.

Juan Martin Del Potro (ARG/7) - Andy Roddick (USA/20) 6:7 (1:7), 7:6 (7:4), 6:2, 6:4

Es war ein emotionales Ende einer großen Karriere. Roddicks letztes Match löste auf dem Platz und auf den Rängen große Gefühle aus. Die Amerikaner feierten ihren Liebling noch einmal richtig ab.

Ziemlich humorlos agierte dagegen Del Potro in den entscheidenden Momenten. Das letzte Spiel, bei dem Roddick schon mit den Tränen zu kämpfen hatte, gewann der Argentinier zu Null. Dafür gab's nach dem letzten Ballwechsel lobende Worte und nette Gesten von Del Potro.

Der Knackpunkt der Partie war der Tiebreak des zweiten Satzes. Danach war Del Potro der klar bessere Spiele und zog verdient ins Viertelfinale ein. Dort trifft er auf Novak Djokovic.

Novak Djokovic (SRB/2) - Stanislas Wawrinka (SUI/18) 6:4, 6:1, 3:1 Aufgabe

Djokovic muss weiter auf seine erste ernsthafte Prüfung bei diesem Turnier warten. Der Serbe profitierte von der Aufgabe seines Gegners, spielte bis dahin aber ganz ordentlich Tennis.

"Es ist natürlich eine unglückliche Situation für ihn, aber ich glaube, dass ich den Ball in den beiden letzten Sätzen ganz gut getroffen habe", sagte Djokovic. "Hoffentlich kann ich den Schwung ins nächste Match mitnehmen.

Nur im ersten Satz offenbarte der Djoker einige Schwächen in seinem Spiel und gab seinen Aufschlag zweimal ab. Wawrinka konnte seine Chancen bei eigenem Aufschlag aber nicht nutzen und verlor deshalb auch Satz eins.

Herren - Viertelfinale (alle Ergebnisse)

Andy Murray (GBR/3) - Marin Cilic (CRO/12) 3:6, 7:6 (7:4), 6:2, 6:0

Nightsession: Tomas Berdych (CZE/6) - Roger Federer (SUI/1) 7:6 (7:1), 6:4, 3:6, 6:3

Viertelfinalaus statt Rekordsieg. Federer, der in New York als erster Profi den sechsten Titel hätte gewinnen können, scheiterte an Berdych. Es ist nicht der Upset, den der Tscheche dem Fed-Express zufügt: Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 hatte der große Blonde schon einmal für ein schmerzhaftes Aus des Weltranglistenersten gesorgt.

In dieser New Yorker Nacht hakte es einfach in Federers Spiel und Berdych spielte konstant stark, vor allem returnierte er riesig. Rog unterliefen bei 44 Winnern 40 Unforced Errors, dem Tschechen unterliefen mit 21 nur halb so viele Fehler. Mit 30 Gewinnschlägen brachte es Berdych auf eine positive Bilanz.

Ungewöhnlich: Federer gewann über seinen 1. Aufschlag nur 71 Prozent der Punkt, beim 2. Aufschlag lag diese Quote gar nur bei 45 Prozent. Berdych las den Aufschlag des Favoriten richtig gut und spielte Riesenreturns. Und so gewährte er dem Gegner satte 11 Breakchancen - 5 verwertete Berdych auch. Die Bilanz Federers bei Breakbällen: 4/6.

Berdych führte auch im 3. Satz bereits mit 2:1 und Break. Da hätte es richtig schnell gehen können. Doch Federer kam noch einmal zurück und verkürzte auf 1:2 Sätze - allein, es reichte nicht. Der Knackpunkt im Schlussdurchgang: Federers Quote der gewonnenen Punkt beim 1. Aufschlag sank auf 61 Prozent. Berdych wiederum nutzte seinen einzigen Breakball. Richtig stark!

Nun fordert Berdych Olympiasieger Andy Murray im Halbfinale.

Damen - Viertelfinale (alle Ergebnisse)

Maria Scharapowa (RUS/3) - Marion Bartoli (FRA/11) 3:6, 6:3, 6:4

Die Regenunterbrechung am Dienstag hat Scharapowa vielleicht vor dem Aus gerechnet. Als das Spiel am Mittwoch fortgesetzt wurde, hatte es 0:4 aus Sicht der Russin gestanden, die bis dahin erst vier Punkte gemacht hatte.

"Die Pause hat mir Zeit verschafft, um über einige Dinge nachzudenken", sagte Scharapowa nach dem Match. "Ich wusste aber auch, dass es noch nicht vorbei ist und ich die Chance auf die Wende habe."

Mit dieser Überzeugung drehte sie die Partie dann auch, obwohl Bartoli die Führung des Vortags zum Gewinn des ersten Satzes nutzte. Scharapowa konnte ihr Spiel besser durchbringen und hatte am Ende 44 Winner auf ihrem Konto. Im Halbfinale trifft sie nun auf Victoria Azarenka.

Sara Errani (ITA/10) - Roberta Vinci (ITA/20) 6:2, 6:4

Das Match endete mit einer ausgiebigen Umarmung am Netz und mit einem eher dezenten Jubel von Errani. Die beiden Italienerinnen sind dicke Freundinnen und spielen auch gemeinsam Doppel. Errani wusste also, dass ihr Sieg gleichzeitg die Niederlage ihrer besten Freundin war.

"Es war ein sehr schweres Match. Es war auch komisch, sie auf der anderen Seite des Netztes zu sehen", sagte Errani. "Normalerweise gehen wir gemeinsam auf den Platz und sprechen dabei über das Spiel. Das war heute etwas merkwürdig, aber das passiert manchmal."

Gleichzeitg war es auch ein historisches Match: Zum ersten Mal in der Geschichte der Open-Ära standen zwei Italienerinnen in einem Grand-Slam-Viertelfinale. Errani gewann den ersten Satz locker und war im zweiten in den entscheidenden Momenten abgezockter. Kleiner Trost für Vinci: An der Seite von Errani steht sie im Doppel im Halbfinale.

Nightsession: Serena Williams (USA/4) - Ana Ivanovic (SRB/12) 6:1, 6:3

Der Stand der WTA-Weltrangliste