Gnade für Doppel-Duo Petzschner/Melzer

SID
Philipp Petzschner (l.) und Jürgen Melzer hätten beinahe die Teilnahme an den US Open verpasst
© Getty

Die Doppel-Sieger der letztjährigen US Open Philipp Petzschner und Jürgen Melzer haben die Anmeldefrist für das Grand-Slam-Turnier verpasst. Trotzdem dürfen sie teilnehmen.

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Weil sich einer auf den anderen verlassen hatte, verpasste das starke Duo die Anmeldefrist für das Grand-Slam-Turnier in Flushing Meadows, das der Bayreuther und sein österreichischer Kumpel vor einem Jahr überraschend gewonnen haben.

Die Konsequenz wäre eigentlich gewesen, dass die Titelverteidiger zuschauen müssen.

Einzelsieg gegen Mahut

"Jeder traut mir den Fehler zu, aber keiner dem Jürgen", sagte Petzschner fast ein bisschen beleidigt. Im Einzel hatte er nach 3:31 Stunden Schwerstarbeit den Franzosen Nicolas Mahut mit 1:6, 4:6, 6:4, 7:5, 7:6 (7:3) ausgeschaltet und wollte eigentlich darüber reden und über seinen nächsten Gegner, den starken Spanier Nicolas Almagro. Und darüber, dass er "heute erst einmal glücklich sein" wolle über den Sieg, der ihm bis zum Schluss nicht sicher schien.

Doch dann musste er erst einmal über seine schwarzen Stützstrümpfe referieren, die seinen geplagten Gelenken guttun. In schwarz, weiß, rot und gelb habe er diese knielangen Strümpfe in der Tennistasche - passend zu jeder Kombination.

Aber vor allem musste Petzschner die Dussel-Aktion erklären. Natürlich sei er schuld daran, dass sie die Deadline verpasst haben. Melzer aber genauso. Als die Anmeldung in New York hätte eingehen sollen, saßen beide im Flugzeug zu Turniereinsätzen.

Eine von sieben Wildcards

Nur das Entgegenkommen der Organisatoren rettete die beiden Doppel-Experten, die ihre Klasse schon 2010 in Wimbledon mit dem ersten Grand-Slam-Triumph unter Beweis gestellt haben. Nach einigem Hin und Her bekamen Petzschner/Melzer jedenfalls eine der sieben Wildcards. "Wenn wir letztes Jahr im Halbfinale ausgeschieden wären, hätten sie uns sicher keine gegeben", sagte Petzschner.

Seine Accounts bei Twitter und Facebook mochte der 28-Jährige zuletzt gar nicht mehr öffnen.

"1.000 Anfragen waren da mindestens. Warum wir denn unseren Titel nicht verteidigen wollen? Ich habe mich gar nicht mehr getraut zu antworten." Inzwischen ist Petzschner etwas gelassener, zumal das Wildcard-Doppel trotzdem an Nummer zehn gesetzt wurde.

Die Schuld für die dusselige Panne nahm Petzschner generös auf sich. Naja, so ganz wohl doch nicht, wie sein Nachsatz zeigte, der da lautete: "Das war absolut dämlich von uns."

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