Kerber siegt - Federer & Nole im Gleichschritt

Von SPOX
Angelique Kerber gewann in Runde drei gegen die Italienerin Flavia Pennetta
© Getty

Am sechsten Tag der French Open in Paris stehen die ersten Drittrunden-Matches auf dem Programm. Angelique Kerber setzte sich nach Anlaufproblemen gegen Flavia Pennetta aus Italien durch. Von den Big Four der Herren konnten Roger Federer und Novak Djokovic ihre Pflichtaufgaben lösen. Victoria Azarenka hatte wenig Mühe mit Aleksandra Wozniak aus Kanada. Für Agnieszka Radwanska und Ana Ivanovic ist das Turnier dagegen bereits gelaufen. Tomas Berdych musste knapp vier Stunden um seinen Achtelfinaleinzug kämpfen. Alle Matches im LIVESCORE.

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Damen - 2. Runde (alle Damen-Ergebnisse)

Maria Scharapowa (RUS/2) - Ayumi Morita (JPN) 6:1, 6:1

Wie erwartet wurde die Mitfavoritin auf den Turniererfolg von der Japanerin kaum gefordert, nach exakt einer Stunde ging Scharapowa als Siegerin vom Platz. Gut für die Russin, die nach diesem wegen Dunkelheit verlegten Match bereits am Samstag wieder ran muss. Gegen Shuai Peng aus China müsste auch der Einzug ins Achtelfinale reine Formsache für die Nummer zwei der Welt sein.

Damen - 3. Runde (alle Damen-Ergebnisse)

Angelique Kerber (GER/10) - Flavia Pennetta (ITA/18) 4:6, 6:3, 6:2

Kerber hat dank einer deutlichen Leistungssteigerung zum zweiten Mal das Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht. Deutschlands beste Tennisspielerin besiegte die Italienerin Flavia Pennetta in 1:55 Stunden mit 4:6, 6:3, 6:2 und trifft in der nächsten Runde auf Petra Martic aus Kroatien. Die Kielerin ließ sich auch vom verlorenen ersten Satz nicht beeindrucken und gewann am Ende verdient. Das Match wurde im Laufe der Zeit immer hochklassiger und entwickelte sich zu einem brutal starken Fight. Pennetta war die gewohnt starke Gegnerin, aber Kerber steigerte sich immer mehr, brachte zum Schluss jeden Ball zurück und bewies einmal mehr ihre Toughness.

Victoria Azarenka (BLR/1) - Aleksandra Wozniak (CAN) 6:4, 6:4

Svetlana Kuznetsova (RUS/26) - Agnieszka Radwanska (POL/3) 6:1, 6:2

Riesenüberraschung auf dem Philippe Chatrier! Die Siegerin von 2009 demontierte die höher eingeschätzte Polin in 72 Minuten. Dabei hatte Radwanska in der Runde zuvor noch gegen Venus Williams (6:2, 6:3) klar dominiert.

Aber "Kuzzi" erwischte einen bärenstarken Tag: Im ersten Satz überrollte sie die Gegnerin geradewegs. 88 Prozent ihrer ersten Aufschläge saßen - der Grundstein für die aggressive Spielweise der Russin, die 16 Winner bei nur sieben Unforced Errors produzierte. Zum Vergleich: Radwanska, die gewohnt defensiv auftrat, gelangen im ganzen Match nur 11 Gewinnschläge.

Insbesondere Kuznetsovas starker Return zog Radwanska, die gar nicht mal schlecht servierte, den Zahn. 67 Prozent aller Ballwechsel bei Aufschlag der Polin gingen an die Gegnerin. Eine unerwartet klare Angelegenheit, die Kuznetsova in so manchem Favoritencheck nach oben spülen dürfte. Im Achtelfinale wartet Ivanovic-Bezwingerin Errani.

Sara Errani (ITA/21) - Ana Ivanovic (SRB/13) 1:6, 7:5, 6:3

Nach exakt zwei Stunden war Endstation für Ivanovic, die mit blendender Form nach Paris gekommen war. Im ersten Satz bot die Serbin denn auch eine starke Vorstellung: Ihr unterliefen lediglich drei Unforced Errors bei 16:4 Gewinnschlägen. Errani war nicht recht auf dem Platz, brachte nicht einen Aufschlag durch. Eine Seltenheit: Beide Spielerinnen nutzten in Durchgang eins all ihre Breakchancen (Ivanovic 3/3, Errani 1/1).

Dann aber kam die Italienerin: Errani schraubte ihre Quote beim ersten Aufschlag auf mehr als 80 Prozent und rückte häufiger ans Netz. In den letzten beiden Sätzen beging die Nummer 21 des Turniers 22 (!) Fehler weniger als Ivanovic, die allein im Schlussdurchgang 20 Unforced Errors fabrizierte.

Dominika Cibulkova (SVK/15) - Maria Jose Martinez Sanchez (ESP) 6:2, 6:1

Nach 67 Minuten war alles vorbei: Trotz einer unterirdischen Quote mit ihrem ersten Service (39 Prozent) dominierte Cibulkova das Match nach Belieben. 22:7 Winner sprachen deutlich für die Slowakin. Der Spanierin gelang es zu keinem Zeitpunkt, ein aggressives Returnspiel aufzuziehen. Martinez Sanchez vergab zudem ihre beiden Breakchancen im ersten Satz.

Petra Martic (CRO) - Anabel Medina Garrigues (ESP) 6:2, 6:1

Die Kroatin überrascht hier weiter und steht im Achtelfinale. Nach dem Sieg über Marion Bartoli schaltete Martic auch die Spanierin aus. Was das reine Ergebnis nicht offenbart: Im 1. Satz gab es ein zähes Ringen, dieser Durchgang dauerte mit 52 Minuten fast doppelt so lange wie der zweite.

Den Ausschlag für Martic gab schließlich, dass sie bei eigenem Aufschlag deutlich spielbestimmender agierte, nur eine Breakchance zuließ und diese abwehrte. Sie erarbeitete sich wiederum 8 (!) Möglichkeiten und nutzte derer 5.

Samantha Stosur (AUS/6) - Nadia Petrova (RUS/27) 6:3, 6:3

Sloane Stephens (USA) - Mathilde Johansson (FRA) 6:3, 6:2

Die WTA-Weltrangliste

Herren - 3. Runde (alle Herren-Ergebnisse)

Novak Djokovic (SRB/1) - Nicolas Devilder (FRA) 6:1, 6:2, 6:2

Vollkommen mühelos zog am Abend Novak Djokovic in die vierte Runde ein. Gegen den Überraschungsgegner Nicolas Devilder reichte Nole eine Vorstellung im Schongang, um ungefährdet zu gewinnen.

Sieben Mal nahm der serbe seinem Gegenüber das service ab und schlug dreimal so viele winner (34:10). Im Achtelfinale wartet mit Andreas Seppi die vermeintlich erste härtere Nuss des Turnieres auf Djokovic.

Roger Federer (SUI/3) - Nicolas Mahut (FRA) 6:3, 4:6, 6:2, 7:5

Das hatte sich Roger Federer gegen die Nummer 89 der Welt, Nicolas Mahut, wohl einfacher vorgestellt. Immerhin vier Sätze und mehr als zweieinhalb Stunden benötigte der ehemalige Weltranglistenerste, ehe er den Einzug in Runde vier bejubeln durfte.

Auf großartige Winner folgten beim Schweizer zu häufig einfache Fehler, die den Lokalmatadoren Mahut immer wieder zurück ins Spiel holten. Angetrieben vom französischen Publikum wuchs dieser phasenweise über sich hinaus und nahm Federer nicht nur zwei Aufschlagsspiele, sondern sogar einen Satz ab.

Beim Stand von 5:4 im vierten Satz und eigenem Aufschlag hätte Mahut auch für eine noch größere Überraschung sorgen können - doch in eben solchen Momenten zeigt sich die besondere Qualität eines Roger Federer, der die nächsten drei Spiele gewann und sichtlich erleichtert in die nächste Runde zog.

Tomas Berdych (CZE/7) - Kevin Anderson (RSA/31) 6:3, 3:6, 6:7, 6:4, 6:4

Was für ein Fight! Mitfavorit Berdych geriet gegen jede Wette gegen den Südafrikaner mit 1:2 nach Sätzen in Rückstand, zog den Kopf nach knapp vier Stunden aber doch noch aus der Schlinge.

Bemerkenswert: Beide Akteure schlugen zwischenzeitlich richtig stark auf. Anderson begann im ersten Abschnitt mit einer 88-Prozent-Quote beim ersten Service, schlug im gesamten Match starke 22 Asse. Den Vogel schoss Anderson im dritten Satz ab, als er gerade einmal 1/26 Punkten abgab, wenn sein Erster kam.

Anderson hatte in der Endabrechnung weniger Unforced Errors (34:36) und mehr Winner (66:57) auf dem Konto. Den Ausschlag für Berdych gab schließlich die bessere Ausbeute bei den Breakbällen: Der Tscheche verwandelte 4/6, Anderson nutzte nur 2 seiner 6 Chancen.

Stanislas Wawrinka (SUI/18) - Gilles Simon (FRA/11) 7:5, 6:7, 6:7, 6:3, 6:2

4:37 Stunden und 362 gespielte Punkte benötigte der Schweizer Stan Wawrinka, um in einem über lange Phasen hochklassigen Match Gilles Simon aus Frankreich zu bezwingen.

Kaum vorstellbar, aber Wawrinka gelang dies trotz eines verhehrenden Unforced-Errors-Wertes von 88:49 im Vergleich zu Simon. Dass der 27-Jährige dennoch die Oberhand behielt, hatte er vo allem seiner krachenden Rückhand und dem großen Plus bei den direkten Gewinnschlägen zu verdanken (82:23).

Mit Simon musste zum Leidwesen der französischen Fans die Nummer zwei der Franzosen seinen Hut nehmen. Die Nummer eins, Jo-Wilfried Tsonga, wartet nach seinem ungefährdeten Sieg gegen den Italiener Fognini im Achtelfinale auf Wawrinka.

Andreas Seppi (ITA/22) - Fernando Verdasco (ESP/14) 7:5, 3:6, 6:3, 4:6, 6:2

Knapp dreieinhalb Stunden dauerte es, ehe die Nummer 22 der Setzliste Andreas Seppi die Nummer 14 Fernando Verdasco niedergekämpft und den Einzug ins Achtelfinale perfekt gemacht hatte.

Während der gesamten fünf Sätze wogen die Spielanteile immer wieder hin und her. Beide Spieler konnten beim First Serve, bei den Unforced Errors und den gewonnenen Punkten ähnliche Werte vorzeigen.

Den Ausschlag zu Gunsten Seppis brachte letztlich die höhere Anzahl an geschlagenen Winnern (57:36), die den Tick mehr Aggressivität beim Italiener dokumentiert.

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/5) - Fabio Fognini (ITA) 7:5, 6:4, 6:4

Juan Martin Del Potro (ARG/9) - Marin Cilic (CRO/21) 6:3, 7:6, 6:1

David Goffin (BEL) - Lukasz Kubot (POL) 7:6, 7:5, 6:1

Advantage Regelmann: Rafael Nadals magische Paris-Bilanz - 135:13 Sätze!

Die ATP-Weltrangliste