135:13-Sätze! Im Herren-Tennis!

Von Florian Regelmann
Rafael Nadal hat bislang sechsmal die French Open gewonnen
© Getty
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Rafael Nadals French Open 2007:

Juan Martin Del Potro (ARG) 7-5, 6-3, 6-2

Flavio Cipolla (ITA) 6-2, 6-1, 6-4

Albert Montanes (ESP) 6-1, 6-3, 6-2

Lleyton Hewitt (AUS) 6-3, 6-1, 7-6(5)

Carlos Moya (ESP) 6-4, 6-3, 6-0

Novak Djokovic (SRB) 7-5, 6-4, 6-2

Roger Federer (SUI) 6-3, 4-6, 6-3, 6-4

Wir schreiben das Jahr 2007 und so langsam haben wir den Zeitpunkt erreicht, wo es Federer - sagen wir, wie es ist - verdammt noch mal ankotzt. Es kotzt ihn an, dass er absolut jeden schlägt, aber nicht Nadal in Paris.

Federer war vor dem Finale wieder nur ein Match davon entfernt, als erster Spieler seit Rod Laver 1969 vier Grand-Slam-Turniere in Serie zu gewinnen. Auch der Karriere-Slam war wieder nahe. Wenn nicht diese Ballwand namens Nadal wäre, die nahezu alles zurück bringt. Die dafür sorgt, dass du fünf, sechs unfassbare Schläge machen musst, um einen Punkt zu gewinnen. Die dich demoralisiert!

"Er macht dich mit der Zeit fertig. Er sorgt dafür, dass du Fehler machst. Aus irgendeinem Grund kann man gegen ihn danach nie sagen, dass man ein großartiges Match gespielt hat. Es ist mir scheißegal, wie ich in den letzten 10 Monaten oder in den letzten 10 Jahren gespielt habe. Ich wollte dieses Match gewinnen. Ich habe es nicht gepackt", so ein geknickter Federer damals.

Nadal blieb auch bei seinem dritten Paris-Auftritt eine Klasse für sich und wurde zum zweiten Spieler seit 1914 (Björn Borg 1978-81), der dreimal in Folge die French Open gewann. Nadal trieb Federer in 59 Unforced Errors, 29 Mal patzte Roger mit seinem Paradeschlag, der Vorhand.

Federer verließ Paris mit einer 53-0-Bilanz in den letzten acht Slams gegen Leute, die nicht Nadal heißen. Gegen den Jungen, der Nadal heißt, lautete die Bilanz 1-2.

Rafael Nadals French Open 2008:

Thomaz Bellucci (BRA) 7-5, 6-3, 6-1

Nicolas Devilder (FRA) 6-4, 6-0, 6-1

Jarkko Nieminen (FIN) 6-1, 6-3, 6-1

Fernando Verdasco (ESP) 6-1, 6-0, 6-2

Nicolas Almagro (ESP) 6-1, 6-1, 6-1

Novak Djokovic (SRB) 6-4, 6-2, 7-6(3)

Roger Federer (SUI) 6-1, 6-3, 6-0

Nach seinen drei Roland-Garros-Titeln en suite setzte Nadal bei Nummer vier noch mal einen obendrauf. Dominant, dominanter, Nadal. Der Spanier gab im gesamten Turniverlauf in seinen 7 Matches 41 Spiele ab. Das sind keine 6 pro Match. In einem Wort: unfassbar.

Das Finale - wieder gegen Federer - war so einseitig, dass es einen schockiert zurückließ. 6:1, 6:3, 6:0. Baam, nimm das, Roger! Falls du dachtest, du könntest mich in Paris jemals schlagen...

Nadal gewann als erst siebter Spieler in der Geschichte ein Grand-Slam-Turnier, ohne dabei einen einzigen Satz abzugeben. Krass: Im ersten Satz gewann Federer nicht einen einzigen Punkt über seinen zweiten Aufschlag.

"Ich habe gehofft, dass ich mehr als 4 Spiele mache...", sagte ein deprimiert wirkender Federer in seiner Ansprache an das Publikum. Was soll er auch machen? Hinten bleiben? Sehr witzig, sicher nicht. Nach vorne gehen und zuschauen, wie die Passierbälle neben ihm einschlagen, funktioniert aus Federer-Sicht aber eben leider auch nicht.

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