Neue Sternstunde von Angelique Kerber

SID
Angelique Kerber steht in Indian Wells im Halbfinale
© Getty

Nachdem Angelique Kerber unter dem kalifornischen Nachthimmel eine weitere Sternstunde ihrer Karriere erlebt hatte, richtete die Tennisspielerin aus Kiel eine Kampfansage an ihre in diesem Jahr noch unbesiegte Halbfinalgegnerin Victoria Asarenka.

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"Ich habe im nächsten Match nichts zu verlieren. Ich will das Spiel genießen und selbstverständlich versuchen zu gewinnen", formulierte die Linkshänderin forsch nach ihrem 6:4, 6:2-Sieg gegen die chinesische Weltranglistenachte Li Na im Viertelfinale von Indian Wells.

Bei ihrem dritten Sieg gegen eine Top-Ten-Spielerin und dem ersten gegen Li Na beeindruckte die 24-Jährige, die in der Rangliste einen Sprung von Position 19 unter die besten 15 machen wird, mit Courage und Kampfgeist. "Ich habe einfach versucht, mich gut zu bewegen, lange, tiefe Bälle zu spielen, aggressiv zu sein und mich auf mich zu konzentrieren", verriet Angelique Kerber ihr Erfolgsrezept.

Im Gegensatz zu ihren zwei vorherigen Spielen bei dem Premiumturnier, als sie jeweils Matchbälle hatte abwehren müssen, brauchte sie gegen die French-Open-Siegerin keine Nervenstärke zu beweisen. Kerber, die vor einem Monat in Paris ihren ersten Turniersieg gefeiert hatte, nutzte fünf ihrer neun Breakmöglichkeiten und verwandelte nach 84 Minuten den Matchball.

Li Na von Qualitäten der Deutschen überrascht

Li Na gab zu, die von ihr in allen drei vorhergehenden Duellen besiegten Deutschen unterschätzt zu haben. "Jedes Mal, wenn ich einen Breakball hatte, schlug sie einen Winner", gab die Chinesin zu und gestand zudem: "Ich war ein bisschen überrascht,wie unglaublich defensiv sie spielte. Manchmal dachte ich, dass ich den Punkt schon gewonnen hätte, aber sie brachte den Ball immer wieder zurück. Das letzte Mal habe ich vor zwei Jahren gegen sie gespielt, aber in zwei Jahren können sich viele Dinge ändern."

Im Fall von Angelique Kerber reichte schon ein Jahr. Noch Ende 2010 wurde die gebürtige Bremerin auf Position 47 geführt. Der steile Aufstieg begann, nachdem sie sich zu einem konsequenten Athletiktraining in der Offenbacher Tennisakademie von Alexander Waske und Rainer Schüttler entschlossen hatte. Prompt erreichte Kerber das Halbfinale der US Open und bewies auch danach, dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege war. In den vergangenen zwölf Turnieren erreichte sie siebenmal das Halbfinale.

Die bevorstehende Aufgabe am Freitag könnte für Angelique Kerber nun aber schwerer nicht sein. Die Weltranglistenerste Victoria Asarenka überrollte beim 6:0, 6:2 im Viertelfinale förmlich die auf Rang fünf geführte Polin Agnieszka Radwanska und verlängerte ihre Serie 2012 auf 21 Siege. In Indian Wells schlug sie bereits Mona Barthel aus Bad Segeberg und Julia Görges aus Bad Oldesloe.

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